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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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S-Kurve.
    »Weil man von hier aus den gesamten Flussverkehr kontrollieren konnte. Südlich nach New York, nördlich nach Neuengland und westlich zu den Großen Seen. Wenn es Benedict Arnold gelungen wäre, das Fort an die Briten zu übergeben, hätten sie die Kolonien zweigeteilt - direkt da unten.«
    »Da ist Ihre Insel«, sagte Galiano. »Pollepel Island.«
    Auf der rechten Seite des Flusses, nicht weit hinter West Point, ragten die Türme eines riesigen Schlosses aus dem dichten Grün, das die gesamte Insel bedeckte.
    Galiano hielt Kurs auf die Südseite und zog westlich von der verlassenen Ruine einige Kreise.
    Mike klammerte sich noch fester an den Sitz und blickte aus dem Fenster, um zu sehen, wo Galiano landen wollte. »Hey, Sarge«, sagte er. »Ich hab meinen Rosenkranz nicht dabei.«
    »Tja, es ist ein bisschen wie eine Mischung aus Walt Disney und Stephen King. Geben Sie mir noch eine Minute.«
    Während wir über dem nördlichen Ende der Insel schwebten, sah ich vier, fünf weitere Gebäude, großteils ohne Dach und kleiner als das sechsstöckige Schloss, das über dem grauen Wasser des Hudson aufragte.
    »Da! Seht ihr?« Mercer zeigte nach unten. »Dort drüben im Osten. Boote der Armee und der Staatspolizei.«
    Entlang der Felsenküste waren einige Boote zu sehen. Wie die Boote der New Yorker Polizei waren auch sie auf dem Dach und an den Seitenwänden mit großen Initialen gekennzeichnet, damit andere Einsatzkräfte sie sofort aus der Luft oder auf dem Wasser identifizieren konnten.
    Mehrere Männer in Windjacken mit orangefarbenen Reflektoren an den Ärmeln gaben Galiano Winkzeichen.
    »Schon kapiert. Die Landestelle ist dort im Südosten. Soll mir recht sein.«
    Mike schloss die Augen und zog seinen Sicherheitsgurt noch enger.
    Der Hubschrauber flog um die Gebäude herum und legte sich für den Landeanflug in die Kurve. Dann schwebte er kurz über dem Boden und schwankte leicht hin und her, während Galiano versuchte, den umliegenden Bäumen auszuweichen und auf dem einzigen flachen Stück Land weit und breit zu landen.
    Der Helikopter setzte mit einem dumpfen Geräusch auf, und wir warteten, bis die gewaltigen Rotorblätter zum Stillstand gekommen waren.
    Von der Schlossruine, deren Grundmauern in dichtem Gestrüpp und Unkraut versanken, war nur das obere Stück zu sehen.
    »Mir kommt es vor, als hätten wir eine Zeitreise in ein vergangenes Jahrhundert gemacht«, sagte ich.
    »Ja, auf eine Geisterinsel«, sagte Mike. »Vielleicht spuken jetzt ein paar neue Gespenster hier rum.«

19
    Ein großer, untersetzter Mann, etwas älter als ich, streckte mir die Hand entgegen, um mir aus dem Hubschrauber zu helfen. »Passen Sie auf, wo Sie hintreten! Hier gibt’s Schlangen, Spinnen, Zecken und Giftsumach.«
    »Wir haben gestern bereits Bekanntschaft mit seinem Cousin, dem Giftefeu, geschlossen.« Mike stellte sich und danach Mercer und mich vor.
    »Bart Hinson. Staatspolizei.«
    Das Gestrüpp rund um unseren Landeplatz war fast ebenso hoch gewachsen wie die dahinterliegenden Bäume. Felsen und Zweige lagen am Rand der Lichtung, die man für uns geschlagen hatte.
    »Irgendwelche Neuigkeiten?«, fragte Mike.
    »Wir versuchen nach wie vor, uns einen Reim auf die Sache zu machen. Über Nacht konnten wir nicht viel tun. Das Terrain ist schwierig. Kommen Sie bitte mit«, sagte Bart.
    Wir folgten ihm einen Weg entlang, der von verwitterten, ineinander verschlungenen Ästen überwölbt war, bis wir nach ein paar Metern plötzlich vor einer äußerst bizarren Ansammlung von Bauwerken standen - einem Ensemble aus Wehrtürmen, Mauertürmchen, Erkern, kunstfertigen Steinarbeiten und Wappen.
    Neben dem verfallenen Eingang zu dem Gebäudekomplex erwartete uns ein ganzer Trupp Männer: sechs weitere Staatspolizisten - darunter zwei Spurensicherer -, vier Landschaftsgärtner, deren Kettensägen wir unseren Landeplatz zu verdanken hatten, und der Verwalter, der sich im Auftrag des Staats um das Grundstück kümmerte, selbst aber auf dem Festland wohnte.
    Bart Hinson war der Anführer. »Ich dachte, wir zeigen Ihnen zuerst den Fundort der Leiche und erzählen Ihnen dann ein wenig über diesen Ort.«
    Ich legte den Kopf in den Nacken und blickte an dem Gebäude hoch, das etwa so lang war wie ein Häuserblock. Auf dem verwitterten roten Putz standen in bröckeligen, gefleckten goldenen Lettern die Worte BANNERMAN’S ISLAND ARSENAL.
    »Haben Sie das Boot schon gefunden, mit dem der Mörder hergekommen sein muss?«, fragte

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