Leichenfund - Killer Heat
Mercer Mikes Namen rief.
»Dort drüben«, sagte Bart. »Sie sind in der Pulverkammer.«
Hinter dem Schloss und dem Waffenlager befand sich ein kleineres Gebäude. Es sah aus, als wäre es vor Jahren einem Feuer zum Opfer gefallen, und als wir auf den Eingang zuliefen, konnte ich die verkohlten Überreste der Rückwand sehen.
Einer der jungen Staatspolizisten war durch den Fußboden eingebrochen. Verzweifelt hielt er sich an Mercers Arm fest, um nicht noch tiefer abzurutschen. Mike und Bart eilten Mercer zu Hilfe und zogen den Polizisten wieder auf festen Boden.
»Haben Sie sich verletzt?«, fragte Mike.
»Mir ist nichts passiert, aber hier ist alles morsch«, sagte der Polizist.
Bart bückte sich, um den Boden genauer zu betrachten. »Das Haus ist schon vor Ewigkeiten ausgebrannt. Hier drinnen ist einmal eine ganze Ladung Munition in die Luft geflogen. Aber wenn mich nicht alles täuscht, passen diese Bretter hier nicht zu den restlichen Dielen.«
»Leuchten Sie uns mal«, sagte Mike zu dem Verwalter, der wegen des Lärms herbeigeeilt war.
Mercer spähte in das Loch. »Da sieh einer an! Wenn das mal kein kleiner Bunker ist.«
Er hielt sich an den umliegenden Dielen fest und steckte einen Fuß durch das Loch.
»Wo zum Teufel willst du hin?«, rief Mike.
»Hier ist eine Art provisorische Treppe.« Mercer zählte die Stufen, während er langsam nach unten ging. »Eins, zwei, drei, vier. Jetzt stehe ich wieder auf festem Boden. Ich bin drin.«
Mike reichte ihm die Taschenlampe, und Mercer duckte sich, um den Raum auszuleuchten. Sekunden später kam sein Kopf wieder zum Vorschein.
»So gemütlich wie in den eigenen vier Wänden«, sagte Mercer. »Vorausgesetzt, man will in einem schwarzen Loch wohnen.«
21
Mike reichte mir ein Paar Latexhandschuhe, und ich ließ mich trotz meiner extremen Klaustrophobie in den verliesartigen Hohlraum hinab.
»Nichts anfassen, Coop. Bart ruft die Spurensicherung. Schau dich einfach nur um und sag mir, ob dir irgendetwas auffällt.«
In gebückter Haltung leuchtete ich den niedrigen, etwa zwei Quadratmeter kleinen Raum aus. Die Leiter war aus dicken Ästen gezimmert, während kleinere, mit Stofffetzen zusammengebundene Zweige als Regalbretter dienten, unter denen eine rostige Armeepritsche stand.
»Sieht so aus, als wäre er ausgezogen«, sagte ich. »Keine Klamotten, keine frischen Nahrungsmittel. Nicht einmal Wasser.«
»Auf der Insel gibt es kein Trinkwasser«, sagte Bart. »Wenn man hier wohnen wollte, müsste man welches mitbringen.«
Unter der Pritsche stapelten sich Konservendosen und einige Packungen Fertignahrung, wie sie beim Militär üblich waren. Unter der Leiter lag eine große Schaufel und daneben eine durchscheinende Schlangenhaut.
Der Raum war das reinste Waffenlager. Verschieden lange und breite Seile hingen an großen Nägeln an der Wand. Überall waren Jagdmesser und Revolver, Handgranaten und alte Bajonette und gefährlich aussehende Metallfallen, mit denen man einen Bären fangen könnte - offensichtlich hatte Bannermans Waffenlager einen Verrückten dazu inspiriert, sich eine Privatsammlung zuzulegen.
»Irgendwelche Anzeichen, dass Connie Wade dort unten war?«, fragte Mike von oben.
»Nein.«
»Versetz dich mal in ihre Lage.«
»Ich hätte es keine Stunde hier unten ausgehalten.« Ich legte die Hand auf eine Sprosse, um wieder nach oben zu klettern. Hier unten war es dunkel und feucht, und der Weberknecht, der über die schmale Pritsche huschte, empfand meine Anwesenheit in seinem Zuhause bestimmt als ebenso unangenehm wie ich.
»Lassen Sie alles rausschaffen«, sagte Mike zu Bart. »Aber Ihre Leute sollen aufpassen, keine Fingerabdrücke zu hinterlassen. Vielleicht finden wir ja an der Schaufel oder einer der Waffen brauchbare Spuren für eine DNA-Analyse.«
Bart nickte.
»Wo sind die Handschellen?«, fragte ich.
»Sie sind bereits in Albany, im Labor der Staatspolizei.«
Mike notierte sich Barts Telefonnummer. »Falls der Mörder so gut organisiert ist, wie ich denke, dann hat er Handschuhe getragen. Dann werden wir an den Handschellen nichts finden.«
»Ich rede ja auch davon, die Innenseite der Handschellen zu untersuchen«, sagte ich.
Mike sah mich fragend an.
»Vielleicht finden wir nicht nur Connie Wades, sondern auch Amber Bristols DNA. Dann hätten wir zumindest über diese Schiene eine Verbindung zwischen den Fällen, wenn wir schon keine DNA-Spuren des Täters haben.«
»Hin und wieder bist du direkt zu etwas zu
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