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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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hingehen«, sagte ich. »Weil Sie sie vielleicht nicht hierhermitnehmen wollten, wo doch so viele andere auf ein Schäferstündchen mit Ihnen warten.«
    »Elise Huff«, wiederholte Mike. »Aus Tennessee. Sie arbeitete für eine Fluggesellschaft.«
    »Ach so«, sagte er verblüfft. »Die Stewardess. Ich wusste nicht einmal, wie sie mit Nachnamen heißt.«
    Genauer gesagt, die Schalterangestellte, die sich gern als Flugbegleiterin ausgab.
    »Wie oft haben Sie sich mit ihr getroffen?«
    »Warum?« Er nahm ein Gummiband vom Schreibtisch und spielte damit. »Was will sie von mir? Ich habe sie nie angefasst.«
    »Ich habe Sie gefragt, wie oft Sie sich mit ihr getroffen haben.«
    »Ich habe sie nur einmal gesehen. Auf einer Party.«
    »Wo?«
    »Bei einer ihrer Freundinnen. Ich war mit einem Freund von der Uni dort. Wir hingen einfach nur ab, das ist alles. Sie hat mich richtig verfolgt, wenn Sie wissen, was ich meine. Sie dackelte mir den ganzen Abend hinterher. Danach rief sie ständig an, um sich mit mir zu verabreden. Sie ging mir wirklich auf die Nerven.«
    »An jenem Abend lief nichts zwischen Ihnen?«, fragte ich.
    »Kann schon sein, dass wir ein bisschen rumgeknutscht haben. Aber wenn sie denkt, dass ihr deswegen mehr zusteht, dann ist sie noch dümmer, als ich dachte.«
    »Woher hatte sie Ihre Handynummer?«
    Kiernan blickte zu Mike. »Ich habe sie ihr gegeben. Na und? Da ist doch nichts dabei. Ich habe viele Freunde. Außerdem versuche ich immer, neue Kundschaft hierherzulocken. Ich gebe vielen Leuten meine Nummer - vielleicht zu vielen. Hören Sie, ich weiß nicht, was Sie wollen, aber Sie verschwenden Ihre Zeit.« Kiernan stand auf und stieß den Stuhl nach hinten.
    »Setzen Sie sich.«
    »Kommen Sie langsam zur Sache, Detective. Ich hab zu tun.« Er stemmte die Arme in die Hüften und streckte den Brustkorb raus.
    Mike stand ebenfalls auf und stellte sich vor Kiernan. »Haben Sie Elise Huff danach noch einmal gesehen? Vielleicht vor zwei Wochen, in der Nacht vom Samstag zum Sonntag?«
    »Ich sagte doch schon, dass ich nicht im Pioneer war.«
    »Ich habe Sie aber dieses Mal nicht gefragt, ob Sie im Pioneer waren. Ist sie hierhergekommen? Haben Sie sich woanders mit ihr getroffen? Haben Sie in der Nacht ihre Anrufe erwidert? Setzen Sie sich, entspannen Sie sich, und dann beantworten Sie mir meine Fragen noch mal schön der Reihe nach. Wenn wir fertig sind, wartet unten immer noch ein Mädchen auf Sie.«
    »Ehrlich gesagt, weiß ich nicht mal mehr, wie sie aussieht. Ich glaube nicht, dass ich sie noch mal gesehen habe. Da müssten Sie mir ein Foto zeigen.«
    »Wenn Sie mit aufs Revier kommen, kann ich das gern tun«, sagte Mike. »Welche Fotos möchten Sie denn lieber sehen? Das aus ihrem College-Jahrbuch oder die von der Autopsie?«
    Kiernan Dylan atmete hörbar aus und fragte dann mit leiser Stimme und geröteten Wangen: »Welche Autopsie? Was ist passiert?«
    »Ich dachte, die Frage würden Sie mir vielleicht beantworten können. Sie war eines Nachts noch ziemlich spät unterwegs, um sich mit Ihnen zu treffen.«
    Das Gummiband schnippte davon und traf Kiernan am Kinn. Er nahm einen Hefter vom Schreibtisch und schleuderte ihn gegen die Wand, von wo aus er auf einen Beistelltisch fiel und einige dort aufgereihte Weingläser zerschmetterte.
    »Ein Heißblut wie sein Vater«, sagte Mike. »Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Ihr Vater muss mächtig stolz auf Sie sein.«
    »Scheiße, Mann! Lassen Sie meinen Vater aus dem Spiel. Sie haben mir nicht gesagt, dass Sie ihn kennen. Was zum Teufel wollen Sie von mir? Die Bar dichtmachen? Warum?«
    »Jetzt holen Sie erst mal Luft und tun Sie einfach so, als ob es Ihnen leidtäte, dass das Mädchen tot ist. Können Sie mir den Gefallen tun?«
    Das Telefon klingelte.
    »Lassen Sie’s läuten.«
    »Es ist nur die hausinterne Anlage. Charlie will wissen, ob alles in Ordnung ist.«
    Mike nickte, und Kiernan hob ab. »Kein Problem. Ich komme allein zurecht. Kümmere du dich um Sally.« Kiernan setzte sich wieder. »Wo waren wir?«
    »Sie wollten mir erzählen, wie sehr es Ihnen um Elise leidtut.«
    »Schrecklich leid.«
    »Das höre ich gern. Um Elise oder um Ihretwegen?«
    »Ich habe doch schon gesagt, dass ich sie nur ein Mal getroffen habe.«
    »Sie scheinen ja einen ziemlichen Eindruck auf sie gemacht zu haben.«
    »An dem Abend hat jeder auf der Party über das Ruffles gesprochen. Der Laden hier läuft richtig gut. Die Kids, die früher ins Brazen Head gegangen sind,

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