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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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sich dem weiteren Prozedere zu fügen.
    »Sag doch was, Dad. Das mit Amber ist mir einfach so rausgerutscht. Ich wusste nicht -«
    Da packte Jimmy Dylan seinen zweitältesten Sohn am Arm und verpasste ihm mit der Rechten einen Schlag mitten ins Gesicht.
    Kiernan Dylan sackte rücklings zu Boden und schlug mit dem Kopf gegen die Eisenkante eines Aktenschranks.

30
    Mercer stürzte sich auf Jimmy Dylan und drückte ihn auf die Tischplatte, während sich Mike und Frankie um Kiernan kümmerten. Er hatte eine Platzwunde am Hinterkopf, und ich rief dem Sergeant unten im Erdgeschoss zu, uns Papiertücher und Pflaster kommen zu lassen.
    »Schaff Jimmy hier raus, Mercer«, sagte Mike. »Und sorg dafür, dass er dieses Mal auch wirklich draußen bleibt.«
    Der Vater versuchte, sich jetzt bei Kiernan zu entschuldigen.
    Aber Mike hatte endgültig genug. »Ich fasse Ihren Sohn mit Samthandschuhen an, Dylan. Ich lege ihm keine Handschellen an, sperre ihn nicht in die U-Haft-Zelle, er bekommt etwas zu essen und kann es sich gemütlich machen. Wenn der Richter auch nur einmal fragt, ob das Loch in seinem Kopf auf Polizeibrutalität zurückzuführen ist, dann wird es Ihnen noch leidtun, dass wir uns jemals kennengelernt haben.«
    »Ich bin Zeuge, Chapman. Lassen Sie ihn in Ruhe«, sagte Frankie Shea. »Und Sie warten bis später, Mr Dylan.«
    »Wenn ich Sie wäre, Mr D.«, sagte Mike, »würde ich diese Rechtshotline anrufen, damit ich jemandem Ihren Fall schildern kann. 1-800-RECHTSVERDREHER. Das ist auch eins Ihrer Rechte, Kumpel. Suchen Sie sich den schmierigsten Anwalt, den Sie finden können, und schmeißen Sie ihm so viel Geld in den Rachen, wie Sie wollen. Aber wehe, Sie verschweigen ihm, dass Sie Ihr eigen Fleisch und Blut geschlagen haben.«
    Mercer brachte Dylan nach draußen, während Frankie Shea bemüht war, seinen Mandanten zu verarzten und ihm auf die Beine zu helfen.
    Als Mercer zurückkam, sagte er mir, dass mich zwei Cops nach Hause bringen würden.
    »Was ist mit euch?«
    »Mike muss mit Kiernan zum Haftrichter. Und ich bleibe hier und lege mich zum Schlafen auf eine der Pritschen. Ich muss in ein paar Stunden nach Governors Island, zu diesem Militäraufmarsch. Heute ist Sonntag, schon vergessen?«
    »Ich habe ein total schlechtes Gewissen, dass ihr heute arbeiten müsst. Ich bin zu nichts mehr fähig, außer zu schlafen.«
    »Ruh dich aus, Alex. Heute ist vielleicht auf längere Sicht dein letzter freier Tag. Wenn die Presse sich erst einmal auf die Morde stürzt, stehen wir wirklich unter Druck.«
    Er brachte mich nach unten, wo einer der Polizisten schon auf mich wartete. Ich setzte mich auf die Rückbank des Streifenwagens, nannte dem Fahrer meine Adresse und lehnte mich ans Fenster. Nach der zärtlichen Liebesnacht mit Luc fiel es mir schwer, die brutalen Ereignisse der letzten Stunden überhaupt zu verarbeiten.
    Es war kurz nach halb sieben, und obwohl der Himmel aufhellte, senkte sich noch immer ein grauer Sprühnebel auf die Stadt. Wir fuhren auf dem Broadway in südlicher Richtung, bis wir auf Höhe der 99. Straße nach links abbogen und den Central Park durchquerten.
    Zu Hause angekommen, bedankte ich mich bei den Cops fürs Bringen. Vinny hielt mir die Autotür auf.
    »Haben Sie dieses Wochenende denn keinen freien Abend?«
    »Ich bin für Oscar eingesprungen. Er ist erkältet. Und Sie, Ms Cooper? Fast wären Sie noch vor den Zeitungen zu Hause gewesen.«
    »Sind sie schon oben?«
    »Ja. Sie liegen vor Ihrer Tür. Ich habe die Post , falls Sie sie sehen wollen.« Vinny ging zu seinem Pult in der Mitte der Eingangshalle. »Ich dachte, Sie hätten sich letzte Nacht amüsiert, und dabei machen Sie Jagd auf einen Serienmörder.«
    Er reichte mir die dicke Sonntagsausgabe der Zeitung, prall gefüllt mit Werbeprospekten und sonstigen Beilagen. Das Schaubild zeigte eine Karte, auf der mit roten Pfeilen die Fundorte der drei Leichen markiert waren.
    Ich hatte keine Ahnung, ob Polizeipräsident Scully ein prägnanter Name für die Taskforce eingefallen war, aber die Boulevardzeitungen stürzten sich mit Wonne auf die vermeintliche militärische Verbindung: JAGD AUF SERIENMÖRDER: SON OF UNCLE SAM?

31
    Ich schlief sofort ein und wachte erst um halb vier Uhr nachmittags wieder auf, als Luc aus Mougins anrief und besorgt fragte, warum er mich in der Nacht zuvor nicht erreicht hatte.
    Jetzt bereute ich es, ihm am Freitagabend so wenig über den Fall erzählt zu haben. Ich hätte nie gedacht, dass sich die Sache in

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