Leichenfund - Killer Heat
enge Verbindungsstraße zwischen zwei Avenues, die jeweils nur in einer Richtung befahren wurden. Es gab nur zwei Hauseingänge in dieser Straße: der eine zur Staatsanwaltschaft - also zum Südflügel des riesigen Kriminalgerichts, das von der Centre Street zugänglich war - und der andere zum Hintereingang unseres Zweiggebäudes auf der gegenüberliegenden Straßenseite.
Der Fahrer blieb auf meine Anweisung hin stehen, und ich beugte mich vor, um ihn zu bezahlen. Kerry löste den Sicherheitsgurt und öffnete die Tür.
Sie hatte schon einen Fuß auf dem Bürgersteig, als wir von hinten mit voller Wucht gerammt wurden. Das Taxi machte einen Satz nach vorne, und ich schlug mit dem Kopf gegen die Trennwand. Kerry schrie und stürzte auf den Gehsteig, wobei sie sich noch an der Tür festklammerte und ein paar Meter mitgeschleift wurde, als der Fahrer statt zu bremsen auf das Gaspedal trat.
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Aus allen Richtungen kamen Cops in Uniform und Zivil herbeigeeilt und ließen ihre Kaffeebecher und Papiertüten mit Donuts und Bagels fallen, um Kerry Hastings zu helfen. In der Staatsanwaltschaft hielten sich täglich Hunderte von Polizisten auf - um als Zeugen auszusagen, um sich auf Verhandlungen vorzubereiten, um Gefangene zu eskortieren oder dem Untersuchungsrichter vorzuführen oder um mit Freunden im Gericht zu plaudern.
Der Taxifahrer war ausgestiegen und hatte schluchzend die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. In einer mir unverständlichen Sprache murmelte er eine Art Gebet.
»Es ist alles gut«, sagte ich zu ihm. »Es war nur ein Unfall.«
Ich löste meinen Sicherheitsgurt und stieg aus, um nach Kerry zu sehen. Sie war von Detectives umringt, von denen zwei in die Hocke gegangen waren, um ihren Puls zu fühlen und ihr gut zuzureden. Noch bevor ich um den Kofferraum herumgegangen war, sah ich, dass einige Cops die Insassen des Autos verfolgten, das uns gerammt hatte.
Mit gezückten Dienstwaffen riefen sie den Flüchtigen - zwei jungen Männern und einer Frau - hinterher, stehen zu bleiben. Sie rannten über den geteerten Sportplatz hinter der Staatsanwaltschaft, mitten durch eine Gruppe asiatischstämmiger Kinder, die dort gerade Kickball spielte.
Ich kniete mich neben Kerry. Die Männer, die sich um sie kümmerten, erkannten mich und machten mir Platz.
»Es geht mir gut.« Sie kniff die Augen zu und verzog vor Schmerzen das Gesicht. »Ich habe schon Schlimmeres durchgemacht.«
»Ein Krankenwagen ist bereits unterwegs, Miss Cooper«, sagte einer der Männer.
Kerrys Arm war blutüberströmt, und auf ihrem Hosenbein, das entlang der Naht vom Oberschenkel bis zum Knöchel aufgerissen war, bildete sich ein dunkler Fleck. Sie stützte sich auf ihre aufgeschürften Hände und wollte sich hochdrücken.
»Nicht bewegen, Miss. Vielleicht ist etwas gebrochen.«
Sie sah zu dem Detective auf. »Ich glaube, es sind nur Schürfwunden. Ich wollte die Tür nicht loslassen, aus Angst, unter die Räder zu kommen.«
»Ich bleibe bei ihr«, sagte ich. »Würden Sie den Sicherheitsbeamten in der Eingangshalle bitten, meine Sekretärin anzurufen? Sie soll Mercer Wallace nach unten schicken.«
Auf der Straße hatte sich eine dichte Menschentraube gebildet - Anwälte, Verteidiger, Sekretärinnen, Passanten. Der Kühler des alten grünen Plymouth, der uns gerammt hatte, war total verbeult, und hinter dem Auto verfolgten die Schaulustigen aufgeregt die Verfolgungsjagd.
Da legte sich eine starke Hand auf meine Schulter, und eine vertraute Stimme drang an mein Ohr. »Ich hätte nie gedacht, dass ich mich jemals freiwillig als Zeuge der Anklage zur Verfügung stellen würde, Alex. Der Kerl muss mit Vollgas in euch reingefahren sein. Wie geht’s deinem Kopf?«
Justin Feldman war einer der besten Rechtsanwälte der Stadt. Wir waren in einigen Fällen Kontrahenten gewesen, aber meistens hatte der auf Börsendelikte spezialisierte Anwalt im nur einen Häuserblock entfernten Bundesgericht zu tun.
»Es geht mir gut, Justin. Zum Glück war ich angeschnallt. Das Auto kam aus dem Nichts.«
»Nein, das stimmt nicht.« Er zeigte auf einen leeren Parkplatz an der Ecke, wo wir in die Straße eingebogen waren. »Ich kam gerade die Baxter Street vom Bundesgericht herunter. Die drei haben sich für ihr Bravourstück einen schlechten Ort ausgesucht. Ihr seid an ihnen vorbeigefahren und direkt vor ihnen stehen geblieben - man konnte euch wirklich nicht übersehen -, da drückte der Fahrer aufs Gas und rammte euch.«
In der Nähe waren
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