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Leichenspiele: Ein Max-Broll-Krimi (German Edition)

Leichenspiele: Ein Max-Broll-Krimi (German Edition)

Titel: Leichenspiele: Ein Max-Broll-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Aichner
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gelegen war, dass er ein Verbrecher war, ein Mörder.
    Er wisse nicht, wo Anton hingefahren sei, sagte er. Er könnte sich auch nicht erklären, warum er so fluchtartig die Wohnung verlassen habe. Baroni log, dass sich die Balken bogen, er wollte, dass ihm seine Tochter zuhörte, dass sie tun würde, worum er sie bat, er wollte ihr nicht noch mehr Angst machen, er entschuldigte sich sogar bei ihr. Dass ihm sein Verhalten leidtue, sagte er, dass er sich nie wieder in ihr Leben einmischen würde. Nur damit sie zu ihm kam. Damit er sie in Sicherheit bringen konnte, schnell, weil er es nicht hätte ertragen können, wenn ihr etwas passierte.
    Ich liebe dich, sagte er und legte auf.
    – Und, kommt sie?
    – Ich hoffe es.
    – Süß genug warst du ja.
    – Wenn ihr etwas passiert, Max, das kann ich mir nicht verzeihen.
    – Ihr passiert schon nichts.
    – Wir stecken ganz schön in der Scheiße.
    – Wir sollten uns jetzt schnell etwas überlegen, sie werden unseren Anton bald finden.
    – Und wir sollten jetzt einen Schnaps trinken und nicht dieses Abspülwasser hier.
    – Du weißt, was wir vereinbart haben.
    – Da wusste ich nicht, dass wir über noch eine Leiche stolpern. Ich brauche das jetzt, Max.
    – Nichts da, Baroni.
    – Er ist tot, Max.
    – Wir sollten jetzt klar denken können.
    – Dann eben ein Bier, da denke ich am besten. Komm schon, Max.
    – Aber nur eines.
    – Endlich.
    – Ausnahmsweise.
    – Ja, Mama.
    – Wir gehen jetzt alles durch, was wir wissen.
    – Zuerst das Bier.
    – Wir sollten einfach abhauen, Baroni, an den Strand in Thailand.
    – Es schaut so aus, als müssten wir uns mit dem Bier hier zufriedengeben.
    – Scheißdreck, Baroni, Scheißdreck.
    – Prost, Max.
    –
    –
    – Wir müssen zu diesem Rosenhof.
    – Wohin?
    – Der tote Anton hat dort gearbeitet.
    – Woher weißt du das?
    – Er war Facility Manager dort.
    – Woher willst du das wissen?
    – Das stand auf einer Visitenkarte, war in seiner Geldtasche. Und der Mercedes ist auf den Rosenhof zugelassen.
    – Bravo.
    – Kennst du diesen Rosenhof?
    – Ja, ich war einmal dort, ist alles sehr abgeschieden und exklusiv. Eine Schönheitsklinik, geführt wie ein Hotel, ziemlich nobel.
    – Was hast du dort gemacht?
    – Ich war mit La Ortega dort.
    – Bitte, was?
    – Sie wollte neue Titten.
    – Du hast ihr Titten gekauft?
    – Ich hatte immer genug Geld, Max, und sie hat sie sich so gewünscht, da habe ich nicht nein gesagt.
    – Und als dein Geld weg war, hat sie sich verabschiedet.
    – Ja, sie ist mit meinen Titten auf und davon.
    – Diese Sau.
    – Die Chefin da oben heißt Wilma Rose.
    – Rose?
    – Ja, das ist witzig, sie hat ein ähnliches Schicksal wie ich.
    – Was meinst du?
    – So wie aus Johann Walder Johann Baroni wurde, wurde aus Wilma Fickinger Wilma Rose.
    – Nein.
    – Doch.
    – Fickinger?
    – Ja, Fickinger.
    – Das ist hart.
    – Du erinnerst dich doch, früher hieß der Hof Fickingerhof, nicht Rosenhof.
    – Gute Geschichte, Baroni, eine sehr gute Geschichte ist das.
    – Der Fickingerhof gehört heute zur allerersten Adresse in der High Society, ihre Schönheitsklinik ist das Angesagteste weit und breit, die kommen von überall her, um sich dort etwas machen zu lassen. Russenoligarchen, Popstars, Politiker, da oben kann man sich sein Fanalbum füllen lassen.
    – Du hast ein Fanalbum?
    – Ich meinte, wenn man eines hätte.
    – Unser Baroni hat ein Fanalbum. Vielleicht hat er auch ein Poesiealbum.
    – Und unserem Max pfeift das Bierchen ein, das ist auch gut.
    –
    –
    – Sauteuer, oder, dieser Rosenhof?
    – Mehr als sauteuer.
    – Und unser türkischer Anton hat also dort gearbeitet.
    – Schaut so aus.
    – Aber wie passt das zusammen?
    – Gar nicht, Max, es wird nämlich noch schlimmer. Unser Innenminister ist am Rosenhof geschäftlich beteiligt. Bevor er nach Wien gegangen ist, ist er bei der Fickinger eingestiegen, stiller Teilhaber sozusagen, Altersvorsorge auf höchstem Niveau. Man sagt den beiden sogar ein Verhältnis nach.
    – Was machen die dort eigentlich alles?
    – Brüste, Fettabsaugungen, Straffungen, Schamlippen, was weiß ich was noch.
    – Aber keine Transplantationen?
    – Nein, warum sollten sie das tun? Soweit ich weiß, läuft der Laden wie die Feuerwehr, die haben es nicht nötig, illegal Leute auszunehmen und die Organe dann zu verkaufen.
    – Es muss aber so sein.
    – Das ist sehr schwer vorstellbar, Max.
    – Und unseren Vadim haben sie illegal aus Moldawien geholt,

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