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Leichenspiele: Ein Max-Broll-Krimi (German Edition)

Leichenspiele: Ein Max-Broll-Krimi (German Edition)

Titel: Leichenspiele: Ein Max-Broll-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Aichner
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noch. Der Alten treten wir in den Arsch.
    – Ich steh auf dich, Baroni.
    – Weiß ich doch.
    –
    –
    – Was würdest du tun, Baroni, wenn wir das hier überleben?
    – Was meinst du?
    – Was wünschst du dir? Was würdest du gern machen? Wovon träumst du?
    – Ganz ehrlich?
    – Unbedingt.
    – Du darfst aber nicht lachen.
    – Versprochen.
    – Ich bräuchte etwas Startkapital dafür.
    – Von mir aus.
    – Wie meinst du das?
    – Wir nehmen an, Geld wäre kein Problem, du hättest, was du brauchst.
    – Das können wir nicht einfach annehmen, Max.
    – Wir sitzen in einem Tierkäfig und eine irre Bumsmaus will uns gleich schlachten, also dürfen wir das.
    – Na gut. Das klingt jetzt wirklich komisch, aber mir würde das tatsächlich gefallen. Ich habe mir das in den letzten Wochen ausgedacht.
    – Was denn, mein lieber Baroni?
    – Wie kannst du eigentlich so ruhig bleiben, Max, wir stecken mitten in einem Albtraum.
    – Ja, ich weiß, aber bevor dieser Albtraum zu Ende geht, möchte ich gerne wissen, was du dir wünschst.
    – Was wünschst du dir?
    – Ich habe zuerst gefragt.
    – Komm schon, sag es mir.
    – Ich möchte auf meiner Terrasse sitzen und mit dir ein Bier trinken.
    – Was noch? Du hast es gesagt, Geld würde keine Rolle spielen, du kannst alles haben, was du willst.
    – Ich möchte einfach mein ruhiges Leben zurück.
    – Wow.
    – Und du?
    – Ich möchte expandieren.
    – Bitte was?
    – Würstelstände in ganz Österreich, in jeder Landeshauptstadt mindestens einen.
    – Du hasst es, Würstel zu kochen, Baroni.
    – Nicht mehr. Ich finde die Idee großartig, das könnte mein Comeback sein.
    – Ein Comeback mit Würsten.
    – Ja.
    – Eine Würstelstandkette?
    – Bitte mach dich nicht lustig darüber.
    – Von mir aus.
    – Das ist mein Ernst, Max.
    – Und wie stellst du dir das vor?
    – Franchise.
    – Was soll das schon wieder heißen?
    – Alle Stände sehen gleich aus, ein Stand in der Form eines Fußballs, es gibt überall dieselbe Karte, dasselbe Erscheinungsbild, derselbe Name.
    – Welcher Name?
    – Baronis.
    – Das ist gut.
    – Ganz Österreich kennt mich, Max, das kann ich nutzen, die werden mir die Bude einrennen, und die Medien werden sich darauf stürzen.
    – Vielleicht ist das doch keine so blöde Idee.
    – Sag ich doch.
    – Und jeder, der einen Stand eröffnen will, kauft bei dir ein, oder wie?
    – Korrekt.
    – Den Stand und die Würste?
    – Alles. Senf, Pappteller, Speisekarten, Gläser, Servietten, alles mit Baroni-Logo.
    – Du bist ein Hund.
    – Danke.
    – Das könnte tatsächlich funktionieren, Baroni, du hast genügend Fans da draußen.
    – Ich weiß, dass das funktioniert.
    – Du hast aber ein Problem, Baroni.
    – Welches?
    – Du wirst höchstwahrscheinlich bald tot sein.
    – Daran glaube ich nicht.
    – Wie gesagt, sehr unwahrscheinlich, dass wir das hier überleben.
    – Abwarten, Max, abwarten.

Siebenundzwanzig
    Hunde wie Kälber.
    Nach acht Stunden in dem Käfig ging die Tür auf. Lautes Bellen riss Max und Baroni aus ihrem Gespräch. Stundenlang hatten sie über Baronis Idee nachgedacht, sie hatten alles bis ins kleinste Detail geplant, Ideen zu spinnen gab ihnen Hoffnung. An die Zukunft zu glauben. An ein Morgen. Eine Zeitlang glaubten beide daran, dass sie heil aus diesem Keller kommen würden.
    Bis die Tür aufgeht und die beiden Pitbulls ihre Köpfe hindurchstecken. Terrier. Zwei. Groß, mit gierigen Mäulern, sprungbereit, knurrend, mächtig, angsteinflößend. Hinter ihnen Leftera. Sie grinst und befiehlt den beiden Kampfkälbern, sich zu setzen.
    Max und Baroni starren mit offenem Mund zur Tür. Was sie sehen ist unfassbar, schüchtert sie ein, sie ziehen sich in die hinterste Ecke des Käfigs zurück. Plötzlich sind sie dankbar, dass sie eingesperrt sind, in Sicherheit, dass da Gitterstäbe sind zwischen ihnen und den Hunden, dass nicht sie es sind, die gebissen werden, sondern die zwei Hühner, die Leftera gackernd und flügelschlagend in die Luft wirft.
    Zwei Hennen in Todesangst. Auch sie spüren, dass es zu Ende geht, dass der Moment, in dem Leftera sie loslässt, in dem sie die Finger von ihren Federn nimmt, ihr letzter sein wird. Laut gackern sie, stolpern und fliegen durch den Keller, sie wollen entkommen, sie wollen weg von diesen Hunden, von ihren Zähnen, von dem Sabbern und Bellen. Weg, weit, schnell, noch bevor sie es ausspricht, bevor sie ihren Kampfhunden den Befehl gibt, bevor sie zubeißen. Bevor alles zu Ende

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