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Leichentanz

Leichentanz

Titel: Leichentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einstudiert. Wahrscheinlich hatte er diese Durchsuchung schon öfter erlebt, ich aber kannte ihn nicht.
    Suko leuchtete ihn an. »Damit Sie wissen, mit wem Sie es zu tun haben, Mister Gilbert, wir sind Polizeibeamte.«
    »Na und?«
    Ich war zur Seite gegangen, denn ich wollte mir die Knochen genauer anschauen.
    Es war kaum zu fassen, welche Menge an Gebein hier lagerte. Ich konnte nicht einmal raten, zu wie vielen Toten diese Knochen gehörten.
    Möglicherweise waren es sogar Hunderte, und mir rann es kalt über den Rücken, wenn ich daran dachte, woher diese Gebeine kamen. Wer konnte mir darauf eine Antwort geben?
    Gilbert möglicherweise. Zum Spaß war er nicht hergekommen, und zum Spaß hatte er mich nicht angegriffen. Ich leuchtete auf die Knochen.
    Nicht alle Schädel waren unter dem Druck zerbrochen, einige hatten ihm widerstanden.
    Totenschädel sehen nie schön aus. Es gibt Menschen, die sammeln sie sogar. Dafür hatte ich kein Verständnis, denn ich dachte daran, daß auch diese hier einmal lebendig gewesen waren. Jetzt sahen sie aus, als hätte man sie abgeleckt und anschließend noch poliert.
    Wer tat so etwas?
    Ich dachte an eine widerliche Dämonenbrut, an die Ghouls, aber damit hatte Gilbert nichts zu tun. Das hätten wir schon sehr schnell gemerkt. Er war trotz allem ein ›normaler‹ Mensch, dem ich mich widmen wollte. Er stand im Licht und schwitzte. Die Tropfen schimmerten auf seiner Haut wie Perlen, und sie klebten zudem in der schmalen Lücke zwischen den beiden Lippen.
    »Stumm sind Sie ja nicht«, sprach ich ihn an. »Darf ich fragen, was Sie hier wollten?«
    Gilbert hob nur die Schultern. Kein Wort drang über seine Lippen. Dafür redete Suko. »Das habe ich ihn auch gefragt, aber heute spielt er den Fisch. Er bleibt stumm.«
    »Das ist nicht gut für ihn.«
    »Was wollen Sie denn?«
    »Oh, Sie können ja doch reden.«
    »Na und?«
    Ich zeigte auf den Knochenberg. »Sind Sie der Bewacher dieser makabren Ladung?«
    »Nein.«
    »Warum sind Sie dann hier erschienen?«
    »Der Bau gehört mir.«
    Ich war von den Socken, auch Suko schüttelte den Kopf. »Noch mal«, sagte ich. »Ihnen gehört das Lager hier oder diese alte Halle, wie immer man es nimmt.«
    »So ist es. Wir haben es gemietet. Ich bin abgestellt, um es zu bewachen, denn wir wollen nicht, daß sich irgendwelche Penner hier herumtreiben.«
    »Moment mal und immer der Reihe nach. Abgesehen davon, daß die meisten Penner wertvollere Menschen sind als sie und für ihre Situation oft nichts können, möchte ich Sie doch fragen, weshalb Sie oder wer auch immer, hier blanke Knochen lagern und zudem versuchen, mich umzubringen, nur weil ich in den Keller gefahren bin.«
    Gilbert schnaufte zweimal, bevor er antwortete. »Das ist ein privates Gelände.«
    »Tut mir leid, doch davon habe ich nichts bemerkt. Es stand nirgendwo geschrieben.«
    »Dann wissen Sie es jetzt.«
    Ich lachte ihn scharf an. »Und Sie meinen, daß wir es so einfach darauf beruhen lassen, wie?«
    »Keine Ahnung.«
    »Sie haben mich angegriffen, Sie wollten mich töten. Es ist der Angriff auf einen Polizeibeamten gewesen und…«
    »Das habe ich nicht gewußt.«
    »Wenn schon. Oder behandeln sie andere Menschen immer so, indem sie diese einfach angreifen und töten wollen? Wenn ja, sind Sie dort am besten aufgehoben, wo der Staat für Sie sorgt. Und wir sorgen dafür, daß Sie hinter Gitter kommen, Gilbert.«
    Er drehte den Kopf zur Seite und spie aus.
    Suko stellte die nächste Frage, denn so einfach ließen wir uns nicht abspeisen. »Die Knochen, Meister. Sie haben uns noch immer keine Antwort gegeben. Für wen sollten Sie die Gebeine bewachen? Wer ist Ihr Auftraggeber?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Sie arbeiten ins Blaue.«
    »Nein, man hat mich vermittelt.«
    »Noch besser. Wer denn?«
    »Einer aus dem Hafen. Er sorgt dafür, daß Männer und Frauen tageweise Jobs bekommen.«
    »Wie heißt der Mann?«
    »Man nennt ihn Bernie.«
    Das brachte uns auch nicht viel weiter, wie Suko mir mit einem Blick andeutete. Diesen Knaben würden wir erst am nächsten Tag sprechen können, doch wir wußten beide, daß die Zeit drängte. Irgendwas war im Busch, man stellte nicht grundlos einen Mann zur Bewachung ab, nur um auf einige Gebeine zu achten.
    »Was steckt wirklich dahinter?« fragte ich Gilbert. »Machen Sie endlich den Mund auf.«
    »Ich weiß nicht.«
    Meine Stirn legte sich in Falten. »Allmählich bin ich es leid, Mister Gilbert. Sie sollten…«
    »Ich habe nur darauf zu

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