Leicht und locker kommunizieren
Sie akzeptieren selbstverständlich auch Ihr eigenes Sicherheitsbedürfnis und Ihren Impuls, dem Wüterich Grenzen zu setzen.
Akzeptieren und Geltenlassen ist eine Strategie der weisen Überlegenheit und nicht eine Strategie, mit der Sie sich zum Opfer machen. Ihre Akzeptanz stärkt Ihre Handlungsfähigkeit.
Sag Ja zu dir selbst, auch wenn du schlecht drauf bist
Jetzt kommt der Dreh, der für mich – vielleicht auch für Sie – eine lebenslange Übung ist: Die ganze Bestätigungssache, das Geltenlassen der nervigen Leute, das alles fängt bei uns selbst an. Bevor wir andere Menschen in ihrem jeweiligen Sosein anerkennen und bestätigen können, brauchen wir zuerst unsere eigene Bestätigung für uns selbst. Sich selbst bestätigen und anerkennen mit allem Drum und Dran ist immer der erste Schritt.
So, wie Sie mit sich selbst umgehen, werden Sie auch mit anderen Menschen umgehen. Wie wollen Sie zu anderen Leuten Ja sagen, wenn Sie sich selbst nicht bejahen können? Solange Sie kein Erbarmen mit sich selbst haben, werden Sie Ihre Mitmenschen erbarmungslos be- und verurteilen.
Zuerst brauchen Sie ein klares Ja für alle Ihre Gedanken und Gefühle – vor allem für die Gedanken und Gefühle, die Sie erleben, wenn gewisse Leute Ihre Geduld strapazieren.
Ja, Sie sind dann mies drauf – und genauso dürfen Sie sich auch fühlen.
Ja, Sie möchten der jeweiligen Nervensäge gern den Kopf waschen, ihr eine Standpauke halten, ihr gehörig die Meinung sagen – und auch diese Anwandlungen wollen zuerst bewusst gemerkt und anerkannt werden.
Ja, in solchen Momenten sind Sie kein netter Mensch und es ärgert Sie, dass Sie kein netter Mensch sind. Auch diese Gedanken und Gefühle können Sie bei sich willkommen heißen.
Du musst mich nicht glücklich machen
Der zentrale Punkt bei dieser ganzen Bestätigungs- und Akzeptanzsache ist Ihre Unabhängigkeit. Um es kurz zu sagen: Hören Sie auf, Ihr Glück und Ihr Wohlbefinden von anderen Leuten abhängig zu machen. Wenn Sie Ihr Glück darauf aufbauen, dass andere Leute sich ordentlich benehmen und Sie auch noch wertschätzen, dann werden Sie jedes Mal unglücklich sein, wenn die Wertschätzung fehlt und Sie nur den Nervkram der anderen abbekommen.
Sie brauchen Ihre eigene Anerkennung und Wertschätzung und nicht die der anderen. Aber wie macht man das? Wie gibt man sich selbst Anerkennung und Wertschätzung?
Das ist eine enorm wichtige Frage. Die Antwort umfasst mindestens ein ganzes Buch. Ich will es hier kurz machen und Ihnen nur die Essenz präsentieren:
Lernen Sie jedes Gefühl und jede Facette Ihrer Persönlichkeit warmherzig willkommen zu heißen. Diese liebevolle Selbstakzeptanz brauchen Sie.
Wenn Sie diese Akzeptanz von anderen Leuten bekommen wollen, bürden Sie diesen Leuten einen Job auf, der nur von Ihnen erledigt werden kann. Die anderen sind nicht für Ihre Selbstakzeptanz zuständig. Ihr Partner ist nicht dafür zuständig, Sie zu akzeptieren und gelten zu lassen. Auch Ihre Kinder sind dafür nicht zuständig, ebenso wenig wie Ihre Eltern und Schwiegereltern. Ihr Chef muss Sie nicht wertschätzen und auch von Ihren Kollegen müssen Sie nicht akzeptiert werden.
Es geht immer nur darum, dass Sie sich selbst – mit allem Drum und Dran – bestätigen und wertschätzen. Solange
Sie sich nicht selbst mögen, kommt die Wertschätzung Ihrer Mitmenschen bei Ihnen gar nicht richtig an.
Indem Sie Ihren Job machen und Selbstakzeptanz üben, entlassen Sie Ihre Mitmenschen aus der unheilvollen Rolle, Sie akzeptieren zu müssen. So machen Sie sich unabhängig von der Meinung der anderen und niemand muss sich mehr ändern, damit Sie glücklich sind.
WIE SIE SCHWIERIGE MENSCHEN BESTÄTIGEN KÖNNEN
Fangen Sie bei sich an. Es kann sein, dass das, was jemand tut oder sagt, für Sie abstoßend, widerlich, kindisch oder nervtötend ist. Ja, das ist in Ordnung. Zuerst akzeptieren Sie Ihr Innenleben, mit allen Ihren Gedanken und Gefühlen.
Geltenlassen heißt auch, dass Sie dafür sorgen, dass es Ihnen gut geht.
Lassen Sie den Wunsch los, dass Ihr Gegenüber Sie glücklich machen soll oder dass der Betreffende Ihnen irgendetwas geben muss, wie beispielsweise ein gutes Gefühl, Verständnis oder Ähnliches. Sie können ein wunderbares Leben haben, während Ihr Gegenüber schwierig ist.
Bestätigung ist keine Zustimmung zur Meinung des anderen. Bestätigung heißt, dass Sie eine Gegenmeinung gelten lassen. In Worte gefasst klingt das etwa so: »Ich kann akzeptieren, dass Sie
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