Leicht und locker kommunizieren
gut. Der kleine Alexander erholt sich schnell. Die Eltern tragen viel dazu bei, weil sich ihre zuversichtliche Stimmung auf das Kind überträgt. Ihr Vertrauen war am Ende stärker als ihre Angst.
Gespräche, die heilen können
Kommunikation ist auch Heilung. Wenn Ärzte, Patienten und Angehörige miteinander reden, ist das nicht immer einfach. Die erste Hürde sind die vielen medizinischen Fachausdrücke und komplizierten Beschreibungen. Viele Ärzte (wie auch andere Experten) brauchen eine Fortbildung in Sachen verständliches Erklären. Der Laie, der sowieso schon beunruhigt, verängstigt und aufregt ist, hört oft nur mit einem halben Ohr zu. Hier hilft es sehr, wenn der Arzt die vier Werkzeuge der Kommunikation nacheinander einsetzt:
Die ungeteilte Aufmerksamkeit für den Patienten oder die Angehörigen
Für die Dauer des Gesprächs keine Störungen, kein Pieper, kein Telefon und auch kein Multitasking. Sich kurz abzuschotten für das Gespräch ist effizienter als ein ständig gestörtes Gespräch, das sich in die Länge zieht und unkonzentriert abläuft. Ungeteilte Aufmerksamkeit heißt vor allem auch, dass der Arzt zuhören kann.
Einen guten Kontakt aufbauen
Manche Ärzte haben die seltsame Angewohnheit, den Patienten auf seine Krankheit zu reduzieren. Der Patient wird dann zur Gallenblase, die auf Zimmer 318 liegt. Oder zur Bypassoperation, die für Dienstag angesetzt ist. Es kann kein vertrauensvoller Kontakt entstehen, wenn der Patient wie ein wandelnder Defekt behandelt wird. Zuerst den Menschen beachten und dann erst die Krankheit – das ist die richtige Reihenfolge im Kontakt.
Eine gemeinsame Wellenlänge herstellen
Für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Patient und Arzt ist es wichtig, dass der Arzt nicht von oben herab mit dem Patienten spricht. Wenn das Gespräch auf gleicher Augenhöhe stattfindet, traut sich der Patient viel eher das auszusprechen, was ihn stört, was er befürchtet und was ihm noch unklar ist.
Die Gefühle des Patienten oder der Angehörigen gelten lassen
Um das Thema Krankheit kreisen viele Ängste, Sorgen und manchmal auch Wut. Mittlerweile weiß man, dass die Gefühlslage eines Menschen entscheidend zu seiner Heilung beitragen kann oder aber die Heilung blockiert. In einem heilsamen Patienten-Arzt-Gespräch werden diese Gefühle auch angesprochen. Der Arzt kann hier ein Vorbild sein, indem er beispielsweise die Angst seines Patienten respektiert und einfühlsam damit umgeht. Der Patient lernt so, dass seine Angst nicht falsch ist oder bekämpft werden muss. Er fühlt sich weniger gestresst, wenn er merkt, dass er so akzeptiert wird, wie er sich gerade fühlt.
Dieser respektvolle, zugewandte Umgang mit den Patienten schafft ein Klima, in dem das wirken kann, was auch zur Heilung gehört: eine vertrauensvolle Beziehung zwischen dem Patienten und dem Arzt. Und immer mehr Ärzte wissen, dass diese Beziehung ebenso viel bewirken kann wie ein gutes Medikament.
Das werde ich niemals akzeptieren!
Das wirkliche Leben, das wir jeden Tag zu spüren bekommen, ist nicht ganz so aalglatt und einfach, wie es in der Ratgeberliteratur gern zelebriert wird. Theoretisch mag die Bestätigung ja super funktionieren, doch dann kommt das große Aber: »Aber so einfach ist das alles nicht.«
Ich darf Ihnen verraten, dass ich dieses »Aber« gern habe. Ich freu mich, wenn das große »Aber« auf den Tisch kommt. Das »Aber« erhebt Einspruch: Da ist etwas, das du in deiner ganzen Schlauheit nicht im Blick hast. Etwas, das nicht in dein schönes Konzept passt. Denn in Wirklichkeit gibt es Menschen und Situationen, die kann man nicht bestätigen. Dafür gibt es keine Akzeptanz, kein Geltenlassen.
Was ist, wenn der andere sich wirklich danebenbenimmt? Soll man dann munter drauflos bestätigen? Freundlich akzeptieren, was so ganz und gar inakzeptabel ist?
Hier kommt ein kleiner Härtetest für Ihre Akzeptanz.
Können Sie Folgendes noch bei Ihren Mitmenschen anerkennen, bestätigen oder gelten lassen?
Sie ziehen mit Ihrem Freund zusammen in eine gemeinsame Wohnung. Ihr Liebster besteht darauf, jede Nacht in seiner Spongebob-Bettwäsche zu verbringen. Er hat sogar noch vier Garnituren Spongebob-Bettwäsche extra für Sie gekauft. Können Sie das bei Ihrem Schatz bestätigen und gelten lassen?
Ihr neuer Chef hat einen Hang zum Drama. Er stürmt mehrmals am Tag, ohne jede Vorankündigung, in Ihr Büro und redet wie ein Wasserfall auf Sie ein. Er ist der Pressechef der Firma und
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