Leicht zu haben: Heiße Stories (German Edition)
mich reden. Ich höre sie nach Hause kommen, höre ihr Flüstern und Tuscheln. Sie warten noch nicht einmal mehr, bis ich ihnen den Rücken zuwende. Ich weiß, was sie von mir denken, und sobald Sie Interesse an mir zeigen, den Wunsch haben, mich kennen zu lernen, werden sie zu Ihnen sagen: »Passen Sie auf bei der da. Sie ist gefährlich.«
Und das bin ich wahrscheinlich auch. Wie sonst würden Sie jemanden wie mich bezeichnen? Jemanden, der emotional so skrupellos ist? Ich bin das Mädchen, das jeden und alles will, das Mädchen mit der unkontrollierbaren Lust und dem unstillbaren Hunger.
Aber ich werde missverstanden. Ich will nie nur den Sex. Sehnsucht und Romantik gehören für mich dazu. Sex ist ein Austausch. Mit Sex zapfe ich die Ahornbäume anderer Personen an. Ich breche ihre Rinde auf und warte darauf, dass der köstliche flüssige innere Kern langsam in meine Hände, in mein Herz tropft. Das geschieht
nie beiläufig, weil ich die eine Hälfte des Ganzen bin, dieses Gewirrs aus Händen, Herzen, Lippen und Zungen. Ich gebe mich ganz hin; wenn jemand sich auf mich einlässt, lässt mein Herz nie mehr los, und ich will alles.
In der Vergangenheit habe ich One-Night-Stands versucht. Da war der kanadische Drag King mit den Eisaugen, der eine Nacht lang in der Stadt war. Ich habe ihn mit nach Hause genommen, und wir haben auf meinem kleinen Bett gefickt, beide durcheinander und verlegen am nächsten Morgen. Aber das war nicht der endgültige Abschied, und ein paar Wochen später ließ er mich nach Kanada einfliegen, damit ich ihm »Bitte fick mich« ins Ohr flüstern und ein Wochenende in seinem Bett verbringen konnte. Wir sind immer noch Freunde. Da war ein Geburtstagsgeschenk in L. A. und noch eins ein paar Jahre später, aber beiläufig wurde mein Ficken dadurch nicht. Venus, der Planet, der mich regiert, hob den Kopf und erinnerte mich daran, wie tief mein Körper sich erinnert. Mir geht immer alles direkt zu Herzen.
Liebe ist meine Kommunion und Sex die heilige Oblate. »Das ist der Leib, den ich dir gebe«, und ich nehme ihn mit ausgestreckter Zunge und zum Himmel gerichteten Augen entgegen. Sehnsucht nach Vergebung. Ficken kommt der Absolution ziemlich nahe.
Und ich kann – oder will – mich nicht kontrollieren, obwohl ich mich schuldig fühle, weil ich immer so viel begehre … weil ich so viel von Menschen brauche, die es mir doch anscheinend auch geben wollen.
Ich fickte meine Kusine, weil ich es nicht ertragen konnte, die Linien neben ihrem Mund nicht zu berühren. Ich liebte es, meine Kusine zu ficken, auch wenn sie nicht wirklich meine Kusine ist.
Langsam ließ ich meine Gedanken und meine Augen über das Gesicht meines früheren Brooklyn-Drag-King wandern. Meine Augen sind halb geschlossen, damit er weiß, ich denke an jenes Wochenende, das wir in einem Hotelzimmer am Strand verbracht haben. Wir fickten, und ich fuhr. Er erinnert sich.
Ich fantasiere über den Mitbewohner meiner besten Freundin, der mit gelbem Absperrband gefesselt wurde, aber letztendlich begehre ich sie nur noch mehr. Ich träume von heimlichen Ficks am Sonntagmorgen, wo sie die Hand über meinen Mund hält, damit ich keinen Laut von mir gebe, während ihre Finger sich in meiner Nässe bewegen, für die sie verantwortlich ist. Ich stelle mir den exquisiten Schmerz vor, den meine Lederriemen verursachen, und in meinem Kopf weiß ich, dass wir das beide brauchen.
Ich sehne mich nach Philosophie-Professoren mit italienischem Akzent, mit starken Armen, die mich im Auto nach hinten stoßen, und mit Lippen, die einander zum ersten Mal begegnen. Ich träume von diesen Fingern, die träge über meine Hüftknochen gleiten, während ich mich an sie klammere und ihr ins Ohr flüstere: »Ich will dir nur nahe sein.«
Mein Kopf ist voller Gedanken an diese tätowierte blonde Anwältin, deren Hände Wege verfolgen, die sie
im Kopf bereits ausgearbeitet hat. Mein Herz pumpt die Angst vor Liebe in meine Brust, und sie schiebt ihre Finger in mich hinein und sagt: »Sag mir, wie nass du bist. Sag mir, wie sehr du von mir gefickt werden möchtest.«
Sex ist meine Resolution, meine Fessel, mein Versprechen auf Vergeltung. Ich träume von rächendem Sex, will meine frühere Geliebte, die Musikerin, von ihrer jämmerlichen Freundin weg in mein Bett locken und wieder zurückgewinnen. So war es immer für uns beide … Liebe vertrieb die Wut und stieg empor wie Phoenix aus der Asche. Wir fickten ums Überleben …
Oder die eine, die
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