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Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman

Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman

Titel: Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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nicht gegen die Rückenschmerzen helfen würden, weshalb es sich nicht lohnte, die zu schlucken. Angeblich half ihm nur Bier, ein wenig Schlaf zu finden, und Olive hatte diese lachhafte Erklärung stillschweigend hingenommen. Wie mussten die Hardcastles über sie gelacht haben! Tja, für eine Weile hatten sie nun nichts mehr zu lachen.
    Sie trug ihre Tasche nach unten in die Küche, nahm einen Block und einen Stift aus der Schublade und schrieb:

    Ihr Lieben,
    ich fahre in den Urlaub und bin am Dienstag,
    dem 2. September, wieder zurück.
    Olive
    Dann riss sie das Blatt ab, steckte es in einen Umschlag und stellte ihn zwischen Doreens Zigarettenvorrat und den Wasserkocher. Dort würde ihn sicher gleich morgens jemand sehen.
    Olive sah auf ihre Uhr: In nicht einmal sieben Stunden würde sie von einem Taxi abgeholt. Sie hatte nicht gedacht, dass sie in dem Sessel des selten benutzten Esszimmers einnicken könnte, aber sie tat es   – und träumte, sie würde nackt auf einem Schiff herumirren und in Kefalonia ankommen, das zu einem scheußlichen Küstenkaff verkommen war.

Tag 1
    Auf See

    Dresscode: Lässig-elegant

14. Kapitel
    Manus stand mit einem Becher Kaffee neben Roz’ Bett, als ihr Wecker losschrillte und sie aufschrak.
    »Wach auf, Penelope«, sagte er, und stellte schnell klar, worauf er anspielte. Sonst hätte sie gleich losgelegt: »Penelope? Kriegst du jetzt schon die Namen durcheinander? Wer ist Penelope? Wenigstens keine meiner Freundinnen, immerhin.«
    »Penelope Cruz, meinte ich, wie in ›Cruise‹   – Kreuzfahrt   – du weißt schon«, hüstelte er und bereute den Scherz schon wieder. »Jedenfalls habe ich hier einen Kaffee für dich. Ich dachte, den brauchst du bestimmt.« Er hatte nur Boxershorts an. Ros betrachtete seine muskulösen Schenkel, ehe sie zu ihm aufsah, den Becher nahm und sich bedankte.
    »Ich ziehe mir mal was über«, sagte er und tapste barfuß zurück ins Gästezimmer wie jemand, der plötzlich merkte, wie unpassend er gekleidet war. Ein weiteres Indiz dafür, wie groß die Kluft zwischen ihnen inzwischen war. Wie konnte es ihm nach sieben Jahren Beziehung auf einmal peinlich sein, halbnackt vor ihr zu stehen?
    Als Roz geduscht und vollständig angezogen nach unten kam, hatte er schon Toast für sie gemacht. »Ich hätte dich und Ven auch zum Busbahnhof gefahren, aber ihr wolltet ja ein Taxi nehmen«, sagte er.
    »Das zahlen die Leute von dem Preisausschreiben«, entgegnete Roz und nahm sich eine halbe Scheibe Toast. Sie war viel zu aufgekratzt, um viel zu essen.
    »Möchtest du, dass ich mitkomme und dich am Bus verabschiede?«, fragte Manus. Hatte sie es sich eingebildet, oder war da ein kleiner Funken Hoffnung, dass sie ja sagte?
    »Nein, lass nur. Ich winke schon nicht mehr aus Busfenstern, seit ich zwölf war.« Sie kämpfte mit sich selbst. Warum sagte sie nicht einfach: »Ja, komm und wink mir«, wie sie es sich eigentlich wünschte? Es tat weh, dass Manus nicht beharrlicher war.
    »Wie du willst«, war alles, was er sagte. Und sie verdiente nichts anderes als seine Gleichgültigkeit.
    Roz war noch beim Zähneputzen, als das Taxi unten hupte.
    »Meine Güte, so früh!«, schimpfte sie, trocknete sich den Mund ab und trug fachmännisch Lippenstift auf, ehe sie mit beiden Händen durch ihre wilde Lockenmähne fuhr und nach unten lief.
    Manus hatte ihre Koffer schon rausgetragen und umarmte Ven zum Abschied, wobei er ihr einen schönen Geburtstag wünschte.
    Roz schnappte sich ihre Handtasche vom Dielentisch und sah noch einmal nach, ob sie ihr Portemonnaie und ihren Pass auch wirklich dabei hatte. Sie hatte keine Ahnung, wie sie sich angemessen von Manus verabschieden sollte. Er machte Ven gegenüber nicht den Hauch einer Andeutung, dass ihre Beziehung am seidenen Faden hing, als er ihr die Wagentür aufhielt und dem Taxifahrer half, das Gepäck in den Kofferraum zu laden. Ebenso wenig gab er Roz Zeit, ihren Abschied zu planen. Stattdessen beugte er sich zu ihr und küsste sie sanft auf die Wange.
    »Ich wünsche dir eine schöne Reise«, sagte er. Er hatteAngst, mehr zu versuchen, wie sie sehr wohl wusste, und für einen Moment hasste sie sich dafür. Dann hasste sie ihn, weil er sich nicht wehrte. Hass, Hass, Hass. Sie war so voll davon, dass es sie erstickte.
    »Werde ich haben«, sagte sie mit einem trockenen Lächeln. Dann stieg sie hinten ins Taxi und starrte stur geradeaus, während sie mit den Tränen rang.
    Olive stellte ihren Wecker nach dem ersten Läuten

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