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Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman

Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman

Titel: Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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erwähnte, und fühlte sich prompt unwohl. Wollte er klarstellen, dass er von Rechts wegen noch zu haben war? Das war er nicht.
    »Hast du Kinder?«
    »Nein, du?«
    »Gott, nein!« Jonie lachte. »Ich bin eine Karrierefrau, Single, keine Kinder, nicht mal ein Goldfisch. Falls ich beschließe, übers Wochenende nach Paris zu reisen, kann ich das jederzeit tun.«
    »Roz ist gerade auf einer Kreuzfahrt«, erzählte Manus, und wieder wunderte er sich, wieso er das sagte.
    »Aha? Alleine?«, fragte Jonie unüberhörbar interessiert.
    »Nein, eine ihrer Freundinnen hat eine Kreuzfahrt für vier Personen gewonnen, und die machen die vier Frauen jetzt zusammen.«
    »Ah, das ist ja klasse. Obwohl ich noch nie eine Kreuzfahrt machen wollte. Vielleicht ändert sich das, wenn ich achtzig bin.« Sie grinste. Ihre großen blauen Augen waren direkt auf ihn gerichtet. Es war ein warmes, dunkleres Blau, anders als das hellere, etwas kältere von Roz’ Augen.
    »Ich gehe dann lieber mal wieder«, sagte er und ließ seinen mehr als halbvollen Kaffee stehen. Zum Glück versuchte Jonie nicht, ihn zum Bleiben zu überreden.
    »Natürlich. Du musst ja noch den TÜV-Wagen fertig machen.« Sie stand auf. Neben ihm wirkte sie winzig. Klein und süß, hatte er früher immer gedacht. Und die Jahre hatten ihr nichts von ihrem Reiz genommen; wenn überhaupt, war sie heute attraktiver denn je. »Manus, ich danke dir vielmals, dass du meinen Wagen wieder hinbekommen hast! Und ich werde dich jedem empfehlen, den ich kenne.«
    »Das ist sehr nett, danke«, sagte Manus verlegen.
    An der Tür strich sie ihm zum Abschied über den Arm.
    »Mach’s gut, Manus. Es war sehr schön, dich wiederzusehen. Ich kann es gar nicht erwarten, Layla und Tim die Geschichte zu erzählen. Erinnerst du dich noch an Layla Baker und Tim Scott? Die waren schon in der Schule unzertrennlich, und das sind sie bis heute, und zwar jetzt als Familie!« Sie lachte. »Die zwei kommen demnächst mal zum Abendessen. Tim ist übrigens Anwalt.«
    »Ja, an die beiden erinnere ich mich gut.« Die Turteltauben waren sympathisch gewesen. »Tja, es war auch nett, dich zu sehen, Jonie.«
    »Oh, wie kommst du überhaupt zurück zu deiner Werkstatt?«
    »Zu Fuß. Ist nicht weit.«
    »Kommt nicht in Frage! Ich fahre dich. Vor allem wo du noch so viel zu tun hast.«
    Verdammt, er hatte sich mal wieder selbst ins Matt gesetzt!
    »Außerdem kann ich mich dann gleich vergewissern, dass der Wagen wieder richtig läuft«, ergänzte Jonie mit einem Augenzwinkern.
    »Na schön«, sagte er grinsend.
    Fünf Minuten später winkte er Jonie nach, die ihn vor der Werkstatt abgesetzt hatte. Er konnte ihr Parfüm noch riechen: würzig, exotisch und sehr ähnlich dem, das Roz benutzte. Es weckte eine schmerzliche Sehnsucht in ihm. Sogar ihr Scheck duftete danach. Leider stellte er fest, dass sie letzteren nicht unterschrieben hatte. Verfluchter Mist!
34. Kapitel
    Abends gab es wieder ein Galadiner. Roz sah gar nicht erst nach den Steaks im Angebot, sondern bestellte sich gleich Hummer Thermidor wie alle anderen am Tisch. Buzz wirbelte um sie herum und tauschte, unterstützt von Elvis, die Bestecke aus. Angel huschte zwischen ihnen umher, um allen einzuschenken. Supremo vergewisserte sich wie jeden Abend, dass sie auch alle zufrieden waren, dass die Diabetiker die richtigen Speisekarten bekamen, dass die Kellner aufpassten, die Weine wunschgemäß waren und sich jeder Passagier ein kleines bisschen besonders fühlte.
    Der große Supremo führte ein strenges Regiment, und jeder seiner Mitarbeiter tat alles, um ja nicht sein Missfallen zu erregen. Supremo genoss seine Rolle als Restaurant-Manager, plusterte sich stolz in seiner allzeit makellosen Uniform auf und betrachtete das »Olympia« als sein Königreich. Ja, Supremo war der perfekte Titel für ihn.
    »Nächster Halt Korfu«, verkündete Eric freudig. »Wir lieben Korfu, nicht wahr, Irene?«
    Er wandte sich zu Irene, die sich gerade ein warmes Mohnbrötchen butterte. Es sah so köstlich aus, dass Roz’ Kohlehydrataversion ins Wanken geriet und sie auch in Buzz’ Brotkorb griff. Und nicht nur das: Als die Speisekarten gereicht wurden, sah sie sich sogar die Dessert-Karte an. Manus’ Lieblingsnachtisch war darauf, Käsekuchen mit Bailey’s. Sie fragte sich, ob er sie wohl vermisste, als Royston sie aus ihren Gedanken riss. Er erzählte, dass er gerade eine Karibik-Kreuzfahrt für die ganze Familie zu Weihnachten gebucht hätte. Offensichtlich wollte er

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