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Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman

Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman

Titel: Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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dass wir die Touren buchen und uns anschließend in der Sonne rösten?«, wechselte Ven rasch das Thema. »Holla, guckt euch das an   – gleich im Zweierpack!«
    Am offenen Café-Eingang unterhielt sich der sehr gutaussehende Offizier mit Dom Donaldson, der schwarze Shorts und ein schwarzes Muscle-Shirt trug. Ven sprang von ihrem Stuhl auf, als gelte es, einen Sprint zum olympischen Gold hinzulegen. Warum sollte sie den Weg ins Foyer nicht mal besonders genießen?
33. Kapitel
    Manus parkte den Mercedes vor dem Park Boulevard Nummer 7. Er bemerkte, dass sich eine Gardine bewegte, als er den Wagen mit der Fernbedienung verriegelte, und noch ehe er den halben Weg zum Haus hinauf war, hatte Jonie die Tür geöffnet.
    »Komm rein«, bat sie ihn. »Ich bin dir so dankbar, Manus! Ohne meinen Wagen bin ich aufgeschmissen.«
    Er hatte vorgehabt, die Autoschlüssel mit seiner Rechnung zusammen in einen Umschlag zu stecken und wieder zu verschwinden. Nun ging Jonie schon voraus durch den Flur und erwartete, dass er ihr folgte. Es wäre unhöflich gewesen, jetzt einfach zu verschwinden. Er schloss die Haustür hinter sich.
    »Ich habe gerade Kaffee gemacht«, sagte sie. Sie war bereits in der Küche am Ende des Flurs und winkte ihn zu sich. Die Küche war ein hübscher quadratischer Raum mit Blick auf den langgezogenen Garten hinten, der direkt an den Park grenzte. Manus hatte sich manches Mal gefragt, ob die Häuser hier innen genauso hübsch waren wie von außen, und nun stellte er fest, dass sie sogar noch schöner aussahen. Ihr Zuhause spiegelte exakt die Jonie Spencer, an die er sich erinnerte: modisch, gepflegt, hell und stilvoll. Vor allem sehr feminin. An der weißen Metallgarderobe vorn hatte er weder Männerschuhe noch Herrenjacken oder   -mäntel gesehen.
    »Kaffee oder Tee?«, fragte sie. »Ich kann dir auch einen Tee kochen.«
    Er wollte »weder noch« sagen, aber sie holte schon einen Becher für ihn aus dem Schrank. »Kaffee, danke. Schwarz, ohne Zucker.«
    Als sie sich nach oben zum Küchenschrank streckte, erheischte Manus einen Blick auf ihren nackten Bauch und schaute schnell weg. »Hast du frei?«
    »Ich arbeite heute zu Hause«, antwortete sie. »Hin und wieder ist das ganz okay, allerdings würde ich irre werden, wenn ich das immer machen müsste. Ich redeschlicht zu gerne.« Lächelnd schenkte sie erst ihm, dann sich selbst Kaffee ein.
    »Setz dich.«
    »Ich kann nicht lange bleiben«, sagte Manus. »Ich muss heute noch einen Wagen TÜV-fertig machen.« Das war gelogen.
    »Na, für einen Kaffee hast du sicher Zeit. Ich bestehe darauf. Und sag mir, was ich dir schuldig bin.«
    Aus unerfindlichen Gründen fand er es komisch, Geld von ihr zu verlangen. Andererseits würde es seltsam wirken, wenn er gar nichts berechnete. Deshalb hatte er ihr eine Rechnung über die Materialkosten ausgestellt; es war sowieso nicht viel Arbeit gewesen.
    »Ich will nicht, dass du für mich umsonst arbeitest«, sagte Jonie mit einem kleinen Schmollen, das Manus sofort fünfundzwanzig Jahre in die Vergangenheit katapultierte, zurück zur Abschiedsdisco nach dem Schulabschluss. Mann, hatte er sich damals gewünscht, der Kerl zu sein, der zu einem langsamen Song mit ihr tanzte. Stattdessen war sie mit diesem Holzkopf von Football-Teamcaptain Michael Ashley hingegangen und hatte ihn sogar geküsst.
    »Ich habe dir das Material berechnet, und viel mehr als Material war es ja auch nicht, ehrlich.« Manus reichte ihr den Umschlag, den Jonie sofort aufriss.
    Sie holte ihr Scheckbuch aus der Schublade hinter sich, füllte einen Scheck aus und reichte ihn Manus. Der steckte ihn unbesehen ein.
    »Willst du die Summe nicht überprüfen?«, fragte sie und zog die perfekten Augenbrauen hoch. »Womöglich habe ich ihn nur auf fünfzig Pfund ausgestellt.«
    »Ich vertraue dir.«
    »Danke, du hast mir das Leben gerettet.«
    »Das ist wohl etwas übertrieben«, sagte Manus und nippte an seinem Kaffee, der noch zu heiß war, um einen richtigen Schluck zu nehmen.
    »Glaub mir, wenn eine Frau Autoprobleme hat, rauscht sie schlagartig auf Idiotenlevel ab.«
    »Ja, das sagt meine bessere Hälfte auch immer«, sagte Manus und bemerkte, dass Jonies Kopf leicht zuckte.
    »Hast du jemanden aus der Schule geheiratet?«, fragte sie. »Ich weiß ja nicht, wie es bei dir ist, aber ich habe nur noch zu ein paar Leuten Kontakt.«
    »Nein, Roz ist nicht von unserer Schule. Und wir leben nur zusammen, sind nicht verheiratet.« Er wusste nicht, warum er das

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