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Leiden sollst du

Leiden sollst du

Titel: Leiden sollst du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wulff
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ginge er auf Watte. „Wir ärgern uns halt gegenseitig gerne.“
    „Er hat dich bei mir schlechtgemacht.“ Empört stampfte sie auf, was in Bens Augen mit einem High Heel wenig beeindruckend war. „Ich weiß gar nicht, warum du mit ihm befreundet bist.“
    „Weil wir Blutsbrüder sind“, sagte Maik plötzlich hinter ihr.
    Erschrocken fuhr Julia herum. Sie ließ beinahe ihr Smartphone fallen, packte es aber gerade noch rechtzeitig.
    Aus einem Reflex heraus wollte Benjamin es schnappen, aber der Stoff entspannte ihn inzwischen so sehr, dass ihm jede Bewegung schwerfiel. Am liebsten hätte er sich ans Ufer gesetzt, hätte das Wasser beim Fließen beobachtet und in Ruhe seine Bong aufgeraucht.
    Ben fühlte sich wie unter einer Glasglocke. Er sah alles, aber es war, als würde er einen Film anschauen, in dem er selbst nicht mitspielte. Wenn er die Wasserpfeife zum Mund hob, kostete ihn das Kraft, als würde die Luft um ihn herum aus Sirup bestehen. Die Leichtigkeit von vorhin verflog immer mehr und er wusste noch nicht, ob diese bleierne Schwere eine Wohltat war oder ihm Angst einjagte.
    „Wir sind das Rat Pack. Und wir teilen alles: Pot, Alk und Weiber. Stimmt’s, Benny-Boy?“, fragte Maik und kippte den Schnaps runter, als handelte es sich um Red Bull.
    Auffordernd hielt Denis Benjamin seine erhobene Hand hin, die dieser aus Gewohnheit abklatschte. Als Maik daraufhin „Yeah“ sagte, wie einer der Kerle aus den US-Serien, die einen Cowboyhut, staubige Jeans und Westernstiefel mit Sporen trugen und breitbeinig gingen, als hätten sie Stierhoden, ahnte Ben, dass sein Freund diese freundschaftliche Geste als Zustimmung wertete. Er wollte protestieren, aber das Dope machte seinen Mund müde. Seine Gesichtsmuskeln fühlten sich an, als würden sie schlaff herunterhängen, vielleicht taten sie das sogar.
    Lässig schlenderte Maik zu Julia. Er kam so nah, dass sie zurückwich. Anzüglich musterte er sie von oben bis unten, was ihr wohl unangenehm war, denn sie zog ihr Top wieder hoch, wohl damit man die Ansätze ihrer Brüste nicht mehr sah, was Ben irgendwie dumm fand, da sich ihr BH durch den Stoff eh abzeichnete.
    „Trink!“ Mit der Öffnung der Flasche strich Maik ihren Kiefer entlang. „Das macht dich lockerer.“
    Julia drehte ihren Kopf weg und presste die Lippen aufeinander.
    „Ekelst dich wohl davor, weil ich schon daran getrunken habe, Bitch“, schrie er und packte ihren Arm.
    Doch sie riss sich los: „Du hältst dich wohl für cool, was? Biste aber nicht.“
    Maik ließ seine Muskeln spielen, vielleicht um ihr zu zeigen, was sie verpasste. „Du stehst wohl mehr auf Nerds!“
    Alle gafften Benjamin an. Der verdrehte die Augen. Maik sollte endlich damit klarkommen, dass nicht alle Mädchen auf ihn abfuhren, sondern er, Ben, auch ganz gute Schnitte hatte, aber seine Zunge war schwer wie Blei, er bekam keinen Ton heraus.
    „Er ist kein Nerd!“ Als Julia sich neben ihn stellte, grinste Ben übers ganze Gesicht.
    Plötzlich riss Maik ihm die Wasserpfeife aus der Hand. Mit seinem Mund am Ende des Zylinders entzündete er den Kopf neu und saugte so kräftig, dass er rot anlief. Das Wasser im Inneren der Glasbong blubberte, das war Musik in Bens Ohren. Maik atmete tief ein, sog erneut an der Öffnung und ließ nicht eher von ihr ab, bis der Kopf der Pfeife leer war. Während Denis wild Beifall klatschte, fragte sich Ben, was Maik damit beweisen wollte. Dass er ebenfalls das Hitten draufhatte? Dass Benjamin in nichts besser war als er?
    Der Typ hat echt ein Problem , dachte er, ein Problem mit mir.
    Maik wankte, stieß den Rauch aus seinen Lungen aus und kicherte dämlich. Erstaunt betrachtete er die Bong, als hätte er nicht erwartet, dass der Stoff so stark war. Er warf Ben einen vernichtenden Blick zu, sodass dieser sich fragte, was jetzt schon wieder los war. Wunderte sich Maik etwa, dass er, Benjamin, noch nicht völlig high war, obwohl er schon den ganzen Abend dieses Zeug rauchte? Wenn er nicht erkannte, dass Ben ziemlich stoned war, hatte er wohl schon selbst zu viel gesoffen.
    Maik reichte ihm die Flasche mit dem selbst gebrannten Schnaps.
    Aber Benjamin wiegelte ab. „Hab schon genug gepafft. Sehe schon Typen, wo keine sind.“ Außerdem wusste er weder, woher der Alk stammte noch wie viel Prozent er wirklich hatte.
    „Ey, Alter.“ Unsanft stieß Maik ihn an. „Gehörst du zum Rat Pack oder nicht?“
    „Klar.“ Was für eine dumme Frage! Benjamin musste aufstoßen und glaubte, Rauch zu

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