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Leidenschaft der Nacht - 4

Leidenschaft der Nacht - 4

Titel: Leidenschaft der Nacht - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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versuchst.«
    »Und wozu? Ich möchte, dass du mir hilfst, und du verlangst im Gegenzug Sex mit mir. Lehne ich ab, verweigerst du mir deine Hilfe. Nein, ich kann mir keine Spielchen leisten, wenn es um James’ Sicherheit geht.«
    Für einen kurzen Moment durfte sie die Reue genießen, die sich in seinen Gesichtszügen spiegelte. Leider machte er den Genuss gleich wieder zunichte, indem er sagte: »Ich kann mich nicht entscheiden, ob du die ehrbarste Frau bist, die ich je gekannt habe, oder die gerissenste.«
    »Such dir das aus, was dir am wenigsten gefällt.« Das wäre sicherer. Diese …
    Situation brauchte wahrlich nicht noch komplizierter zu werden. Für sie beide war der Liebesakt nie eine Nebensächlichkeit gewesen. Dafür waren sie viel zu gefühlsbetonte Menschen, ließen sich zu leicht hinreißen, sobald ihre Körper sich vereinten. Somit war ihr idiotischer Tauschhandel für ihn wie für sie ein desaströses Spiel. Falls es Olivia gelang, eine möglichst große emotionale Distanz zu wahren, konnte sie es eventuell überleben, wieder mit ihm das Bett zu teilen, und ihren Sohn zurückbekommen.
    Ihren Neffen. James war nicht ihr Sohn.
    Reign lachte, wenn auch eindeutig nicht amüsiert. »Deine Unverblümtheit hat mir gefehlt, Olivia.«
    »Von dir hat mir überhaupt nichts gefehlt.«
    Sein einer Mundwinkel bog sich zu einem trägen, arroganten Lächeln. »Eine Lügnerin bist du auch noch.«
    Damit kam er der Wahrheit unangenehm nahe, und sein selbstzufriedener Gesichtsausdruck zerrte an ihren Nerven. Sie stand auf. »Ich sollte jetzt gehen.«
    »Nach so kurzer Zeit schon?«, fragte er unverhohlen spöttisch.
    »Nicht kurz genug, fürchte ich.«
    Einen Augenblick lang dachte Olivia, er würde sie überreden wollen zu bleiben, sie in sein Bett drängen, doch das tat er nicht. Er beobachtete sie einfach mit viel zu wachen Augen.
    »Ich brauche zwei Nächte, um meine Angelegenheiten zu regeln.«
    »So lange?« Sie konnte nicht umhin, gereizt zu klingen. Hatte sie ihm den Ernst der Lage denn nicht hinreichend geschildert? Begriff er nicht, dass sie umgehend nach Schottland mussten?
    »Nicht annähernd genug, aber die Zeit wird reichen müssen. Wir reisen am Mittwochabend ab, dann sind wir am Donnerstag in Edinburgh. Inzwischen schicke ich einigen Bekannten Nachricht von meiner Ankunft, die uns Einladungen zu den gängigen Gesellschaften beschaffen. Genügt dir das?«
    Sie nickte, denn seine plötzliche Ernsthaftigkeit machte sie sprachlos. Die Entführer würden ihr erst am Sonntag weitere Anweisungen zukommen lassen, und so gern sie auch früher dort gewesen wäre, konnten sie bis dahin herzlich wenig ausrichten. Ganz zu schweigen davon, dass eine frühere Abreise auch bedeutete, dass sie umso länger in Reigns Gesellschaft ausharren müsste. Nein, bis Sonntag geschah James nichts.
    Daran musste sie glauben. »Ja. «
    Binnen eines Augenblinzelns stand er vor ihr. Weder hatte sie ihn gesehen noch gehört, wie er sich bewegte. Wieder einmal wurde ihr bewusst, über welche Fähigkeiten er verfügte. Menschen konnten ihr nichts anhaben, aber dieser Mann - dieser Vampir - war ihr weit überlegen. Olivia wappnete sich für das, was er vorhatte.
    Auf seiner Stirn zeigten sich tiefe Falten. »Ich werde dir nicht weh tun, Liv.«

    Als hätte das irgendetwas zu bedeuten! »Das hast du mir schon einmal gesagt.«
    Seine Miene wurde noch finsterer, und sein Blick machte ihr Angst. Das konnte unmöglich Schmerz sein, was sie da sah, denn Reign wusste gar nicht, was Reue hieß. »Ich verlor die Kontrolle.«
    »Oh ja, ich weiß!« Auch wenn sie es fast nicht aushielt, ihn anzusehen, wandte sie sich nicht ab. »Ich war diejenige, auf der du sie verloren hast.« Die Erinnerung daran, wie es sich angefühlt hatte, kehrte zurück - das Brennen, als er sie biss, der Schmerz, die Angst.
    »Du warst der letzte Mensch auf der Welt, dem ich je weh tun wollte.«
    Er sah sie so ernst an, dass sie ihn schlagen wollte. Wie konnte er es wagen, sich jetzt, nach all den Jahren, entschuldigen zu wollen?! Wenn er sie nicht verletzen wollte, warum hatte er es dann trotzdem getan? Und falls er es tatsächlich bereute, hätte er ihr nachkommen können - ungeachtet dessen, dass sie versucht hatte, ihn zu töten. »Tut mir leid, das zu hören, denn du hast mir weh getan. Wir können nicht mehr zurück, Reign. Also deute bitte nicht mehr in mein Kommen hinein, als es ist.«
    »Ich bin nicht so dumm, irgendetwas zu vermuten, was dich betrifft«,

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