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Leidenschaft der Nacht - 4

Leidenschaft der Nacht - 4

Titel: Leidenschaft der Nacht - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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keine Angst. Du?«
    Er gönnte sich eine Sekunde, um ihren Anblick zu genießen. »Ich habe dich schon Schlimmeres genannt. Und, nein, auch ich habe keine Angst.«
    Drinnen in der Halle wurde schnell offensichtlich, dass die »Freunde des glorreichen Unsichtbaren« keinerlei Gefahr darstellten. Die Luft flirrte geradezu vor echter Aufregung und Glückseligkeit, die durch und durch positiv waren. In diesem Verein mochte es ein paar schwarze Schafe geben, aber die meisten von den heute hier Anwesenden waren weit davon entfernt, böse zu sein.
    Reign und Ollvia setzten sich in die hintere Reihe nahe dem Ausgang - sicherheitshalber - und warteten, dass die Veranstaltung begann. Lange mussten sie nicht ausharren. Ein Gentleman mittleren Alters schritt nach vorn zu einem Podium und begrüßte das Publikum.
    »Ich bin höchst erfreut, so viele neugierige Gesichter zu sehen«, begann er lächelnd. »Es ist überaus schön zu wissen, dass unsere glorreichen Freunde - die unerkannt unter uns wandeln -solch große Unterstützung in Edinburgh finden. Ich bin Walter Allbright, Präsident des Ortsverbandes Schottland.« Er hob die Hand, als alle applaudierten.
    Olivia sah zu Reign. »Haversham erwähnte seinen Namen.«
    Reigns Blick wanderte von dem älteren Mann zu ihr. »Willst du ihn ansprechen?«
    Nachdenklich sah sie zu dem Mann. »Es dürfte nicht schaden, auch wenn ich kaum glaube, dass er uns viel sagen kann. Ich denke, Haversham hat ihn bloß erwähnt, um uns vom Wesentlichen abzulenken.«
    Er musste zugeben, dass sie überraschend scharfsinnig war. Diese misstrauische kleine Hexe! Andererseits … sie
    verließ sich genauso auf ihre Instinkte wie er sich auf seine.
    Und was verrieten selbige Instinkte ihr über ihn?
    Allbright sprach weiter: »Ich heiße Sie alle herzlich zum zweiten Vortrag in unserer Reihe willkommen und danke Ihnen für die überwältigenden Reaktionen, die wir bekamen. Aber Sie sind heute Abend nicht hergekommen, um mich plaudern zu hören. Also bitte ich Sie, mit mir unseren Gastredner zu begrüßen, der den weiten Weg aus London zu uns gereist ist: Mr. George Haversham.«
    Während höflicher Applaus anhob, tauschten Reign und Olivia verwunderte Blickte.
    George Haversham, der behauptete, nichts über die glorreichen Freunde zu wissen, war deren Ehrengast?
    War der junge außergewöhnlich blöd, oder dachte er, sie wären es? Er musste doch ahnen, dass sie seiner Lüge auf die Schliche kamen, zumal sie ihn direkt nach dem Verein gefragt hatten.
    »Vielleicht wollte er, dass wir die Wahrheit herausfinden«, murmelte Reign ihr leise zu.
    Sie erwiderte trocken: »Ganz so viel würde ich ihm nicht zutrauen.«
    Reign neigte zustimmend den Kopf. »Auf jeden Fall bestätigt es deine Theorie über Allbright.«
    Vorn im Saal dankte Haversham dem Mann für die Einführung und nahm seinen Platz auf dem Podium ein. Er sah frisch und selbstbewusst aus, als wäre er es gewöhnt, vor Publikum aufzutreten.
    »Ich danke Ihnen. Es ist mir eine große Ehre, heute Abend zu Ihnen allen sprechen zu dürfen. Bevor ich beginne, möchte ich all denjenigen von Ihnen danken, die sich nach meinem guten Freund James Burnley erkundigt haben. Ich bin sicher, dass James sich auf einer seiner kühnen Reisen befindet und bei seiner Rückkehr gar nicht erwarten können wird, uns von seinen großartigen Abenteuern zu erzählen.«
    Ein Raunen ging durch den Saal, und Reign drückte Olivia die Hand. Für die meisten klangen Havershams Worte wie die eines hoffnungsfrohen Freundes, in Reigns und zweifellos auch Olivias Ohren hingegen hörten sie sich gleichgültig und gefühllos an.
    »Ich weiß, dass James wünschte, er wäre heute Abend bei uns, denn er teilt meine Begeisterung für unseren nachtaktiven Freund, den Vampir.« Reign verdrehte die Augen. Falls Haversham jetzt noch anfing, Byron oder etwas nur entfernt Poetisches zu rezitieren, würde er gehen.
    Zum Glück mied der junge Mann die Poesie - größtenteils. Ansonsten schwelgte er in Lob und romantischen Verzerrungen. Er ließ sich über das Mysteriöse im Besonderen und Allgemeinen aus, so dass sich Vampire wie dunkle Helden ausnahmen, und behauptete, sie wären eine Fortentwicklung der menschlichen Spezies, keine von ihr losgelöste dämonische Gattung. Um sie herum nickte das Publikum und murmelte zustimmend. Die Atmosphäre wurde spürbar erregter, je höher Haversham die Vampire auf sein verbales Podest hob.
    Das Ganze war reichlich verstörend. Nicht, dass es Reign etwas

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