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Leidenschaft der Nacht - 4

Leidenschaft der Nacht - 4

Titel: Leidenschaft der Nacht - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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einer Frau ging, die zwei ihr nahestehende Menschen auf solch schreckliche Weise verloren hatte.
    Was sie hingegen sehr wohl wusste, war, wie sie sich fühlen würde, sollte sie erfahren, dass diejenigen, die Reign wollten, vorhatten, ihm etwas anzutun oder, schlimmer noch, ihn gar zu töten. Gott, allein der Gedanke zerriss ihr beinahe das Herz! Sie bekam Panik, die sich diesmal nicht auf James bezog, sondern ausschließlich auf den Mann vor ihr.
    »Du solltest hinfahren«, sagte sie. Zum Glück klang ihre Stimme fester, als sie befürchtet hatte.
    Ihre Worte schienen ihn zu überraschen. Sie selbst nicht minder, wenn sie ehrlich war. Zwar fühlte sie sich schrecklich, weil sie damit James’ Sicherheit aufs Spiel setzte, aber sie konnte weder Reign verraten noch ihm die Wahrheit sagen.
    Er würde sie hassen, und das ertrug sie nicht.
    »Was ist mit James?«, fragte er skeptisch. »Du kannst nicht allein zu dem Treffen mit den Entführern gehen.«
    »Doch, ich kann. Und wer weiß, ob da nicht bloß wieder eine Nachricht für mich hinterlegt ist. Wie du gesagt hast, genießen sie es, Macht über mich zu besitzen.«
    »Liv, diese Leute sind gefährlich!«
    Sie reckte trotzig ihr Kinn. »Das bin ich auch. Fahr nach London, Reign! Tu, was du kannst, für diese armen Frauen! Vielleicht hast du recht, und das alles ist kein Zufall.
    Ich kümmere mich hier um alles. «
    Sein Blick war seltsam, als könnte er ihre Verzweiflung hinter der demonstrativen Zuversicht erkennen. »Nein. Ich lasse dich nicht allein. Wir können nicht wissen, ob sie nicht genau das erreichen wollen. Ich telegraphiere Clarke, was wir bisher entdecken konnten. Er soll Einzelheiten über die Morde in Erfahrung bringen. Solange ich nicht sicher weiß, dass etwas Finsteres vor sich geht, bleibe ich.«
    »Was heißt, solange du nicht sicher bist? Reign, zwei Mädchen wurden ermordet! «
    Er war ruhig und entschlossen. »Achtzehnhundertvierzig wurden zwei Mädchen von Männern erschossen, die eifersüchtig auf ihre anderen Kunden waren. Ein anderes Mädchen wurde auf dem Weg zu seiner Mutter erstochen, weil es sich weigerte, seinen Handbeutel herzugeben. Menschen sind zerbrechlich, Liv. Sie sterben. Es gefällt mir nicht, aber im Moment habe ich keinen Grund, nach London zurückzukehren, außer um eine Angestellte und alte Freundin zu trösten und den Angehörigen finanzielle Unterstützung zu bieten.«
    »Und diese Gründe reichen dir nicht?« Sie fasste nicht, dass er so kalt sein konnte.
    Sein Wangenmuskel zuckte. »Nicht, wenn es bedeutet, meine Frau im Stich zu lassen, nein.«
    Sprachlos sah Olivia ihm zu, wie er an seinen Schreibtisch ging. Er setzte sich und begann, eine Antwort an Clarke zu schreiben, während sie wie eine Idiotin dastand und schwieg. Endlich hatte sie sich dazu durchgerungen, ihn fortzuschicken, und er wollte nicht? Es war doch zu seinem eigenen Besten, verdammt! Warum musste er unbedingt ihren Helden mimen? Wieso musste er solche entsetzlichen, wundervollen Dinge sagen und sie über alle anderen stellen?
    Und weshalb liebte sie ihn dafür?

Kapitel 12
    Es war der Fluch der Vampire, aus dem Tageslicht verbannt zu sein. Hatte Eva, als sie die Kinder Liliths und des gefallenen Engels Sammael vor Gott versteckte, gewusst, dass sie sie zu einer Ewigkeit in Finsternis verdammte? Und als der Allmächtige entschied, dass sie verborgen zu bleiben hätten, hatte er sie damit bestrafen oder beschützen wollen - sie, die gehasst und gejagt würden, weil sie stark und anders waren?
    Reign weigerte sich zu glauben, dass er verdammt wäre, nur weil er ein Vampir war. ja, er lebte vom Blut der Kinder Christi, aber er war kein Mörder. Er war weder grausam, noch gestattete er seinem Gewissen, ihm zu diktieren, wie er sich verhalten sollte. Seine Seele gehörte ihm, und wenn er starb - was er eines Tages würde -.
    machte er sich keine Sorgen um seinen ewigen Frieden.
    Allerdings würde er mit Freuden auf ein paar Jahre seiner restlichen Unsterblichkeit verzichten, bekäme er die Chance herauszufinden, wo der alte Dashbrooke sich tagsüber aufhielt.
    Weil er es unmöglich ergründen konnte, schickte er Watson aus, der den beleibten Engländer verfolgen sollte. Natürlich beschloss Letzterer, ausgerechnet an diesem Tag zu Hause zu bleiben.
    Das Ringsymbol, das Reign in Dashbrookes Haus entdeckt hatte, ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Er musste wissen, welche Verbindung es zwischen den beiden Männern gab. Was war das für eine Gruppe, der sein

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