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Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Titel: Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Vanak
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vergraben. Die Legende besagte, wer die Halskette mit der Kartusche von Pharao Senusret III. trug, war zum Sklaven verdammt, so wie seine Tochter Meret dem Willen ihres Vaters unterworfen gewesen war. Die Halskette mit der Kartusche Amenemhats II. hingegen verlieh der Trägerin die Macht, Männerherzen gefangen zu nehmen, so wie Meret es mit dem Herzen ihres Mannes getan hatte.
    Masud holte eine glänzende Goldkette aus einem kleinen Samtbeutel hervor und gab sie ihr.
    »Das ist sie. Du sagtest, Ramses reist nach England. Geh mit ihm und schmuggle die Kette zu einem Antiquitätenhändler in London, der sie braucht, um Kopien davon zu machen. Er wird dir das Geld dafür geben.«
    Das goldene Diebesgut war schwer und schien geradezu vor böser Macht zu pulsieren. Einen flüchtigen Moment lang glaubte Badra, das Böse daraus hervorquellen zu fühlen – wie unsichtbaren Nebel, der ihre kalte Hand wärmte.
    »Welche Halskette ist das?«
    »Die, die andere versklavt.«
    »Ich kann nicht stehlen«, hauchte sie entsetzt.
    Sollte er ihr Verbrechen entdecken, würde Khepri nicht zögern, Vergeltung zu fordern – für vergangene Verletzungen ebenso wie für diese neue. Die Halskette glühte in ihrer Hand wie ein Brandzeichen. Es musste einen anderen Weg geben, um Jasmine zu befreien. Der Khamsin-Scheich könnte die bewaffneten Eunuchen von seinen Kriegern niederstrecken lassen und Jasmine retten. Andererseits war ein solcher Überfall gefährlich, und er könnte Jasmine leicht das Leben kosten.
    Das Gold reflektierte die Sonnenstrahlen, die in den Harem fielen. Eine schreckliche Ahnung überkam Badra. Wenn Khepri sie mit Merets Halskette ertappte, würde er dann deren Kraft benutzen, um sie zu versklaven?
    »Nein, ich kann nicht.« Sie schleuderte die Kette auf den Diwan.
    Wut rötete Masuds massiges Gesicht. Er wandte sich zu Jasmine um, die sehr still geworden war. »Du warst ungezogen, Jasmine. Dir war befohlen worden, die Pferde der Besucher in Ruhe zu lassen, aber letzte Woche hast du eines gestreichelt. Komm jetzt, Zeit für deine Bestrafung!«
    Das Mädchen machte sich ganz klein zwischen den Seidenkissen, die großen Augen angstgeweitet. »Es tut mir leid!«, rief sie. »Ich verspreche, dass ich es nie wieder tue! Ihr habt gesagt, Ihr tut mir nicht weh. Ihr habt es mir versprochen!«
    Masud holte die Kurbash , die Peitsche aus Krokodilleder, vom Haken an der Wand. Ein hässlicher Knall hallte durch den Raum, als er sie schwang. Jasmine rollte sich zusammen, und Badra stopfte sich die Faust in den Mund, um nicht aufzuschreien. Kein Laut! Wenn sie auch nur einen Mucks von sich gab, würde Masud umso fester zuschlagen.
    »Nein! Bitte nicht!«, flehte Jasmine.
    Badras lähmender Schrecken wich einer verzweifelten Entschlossenheit, ihr Kind zu schützen. Sie packte Masuds fetten Arm. Dieser warf sie einfach zu Boden. Aber sie gab nicht auf, sondern schlang die Arme um sein Bein und riss an dem Teppich, als Masud auf ihre wimmernde Tochter zutorkelte. »Ich flehe dich an, bitte, tu ihr nichts!«, schluchzte Badra.
    »Du hast nur eine Möglichkeit, um ihre Haut vor meiner Peitsche zu bewahren.«
    Badra krümmte sich vor ihm auf dem Boden und sah in seine unbarmherzige Fratze hinauf. Dann blickte sie durch einen Tränenschleier zu Jasmine, die zitternd auf dem Diwan hockte. Ihr blieb keine andere Wahl.
    Wenige Minuten später kam sie in den Empfangsraum, wo Rashid sie erwartete. Badra rang sich ein Lächeln ab. Sie hatte ihm erzählt, dass sie eine Sklavin freikaufen wollte, damit wenigstens eines der Mädchen nicht dasselbe erleiden musste wie sie in ihrer Kindheit.
    Ihr Freund musterte sie aufmerksam. »Badra? Ist alles gut verlaufen?«
    »Nein, Rashid, ist es nicht.«
    Wie benommen und tief in Gedanken versunken, verließ sie mit ihm zusammen das Bordell. Sie fühlte sich, als läge ein Fluch auf ihr.

Kapitel 2
    London, im Februar 1895
    D ie neue Hose war im Schritt zu eng.
    Ein beklemmendes Engegefühl verschlug ihm den Atem, als der Schneider das edle schwarze Tuch mit einem Schwung nach oben zog. Kenneth Tristan, Duke of Caldwell, stieß einen stummen Pfiff aus, so schmerzhaft schnitt ihm das Beinkleid in seine unteren Regionen. Dann murmelte er einen arabischen Fluch über den Schneider und dessen offensichtliche Verwandtschaft mit einem weiblichen Wüstenschakal.
    »Oh, oh, das habe ich befürchtet, Euer Gnaden! Mein neuer Gehilfe hat sich nicht die genaue Größe notiert. Ihr seid viel größer, als er dachte«,

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