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Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Titel: Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Vanak
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Privatsphäre.
    »Diese Arbeit sollte dennoch einer Frau übertragen werden. Ich wüsste genau die richtige«, murmelte er dem Schneider zu und schloss die Augen.
    Er dachte an die schwarzen Zelte in der ägyptischen Wüste, wo es einem Mann erlaubt war, sich mit Freuden dem Genuss hinzugeben, von einer Frau entkleidet zu werden. Badra. Dunkle Augen, die wie die Sterne in einer klaren Nacht funkelten. Sein Herz pochte, als er sich daran erinnerte, wie die Sonne ihre Wangen geküsst hatte, an den eleganten Schwung ihrer Hüften, bei dem sich alle Männer bewundernd zu ihr umdrehten. Und er erinnerte sich an den Kuss im kühlen Wüstenmondschein …
    Das Blut rauschte in seine unteren Regionen.
    Kenneth sah hinunter und unterdrückte ein Stöhnen. Sein anschwellendes Glied reagierte mit Zucken und Nicken auf seine Gedanken. Badra, sagte es. Oh ja, ja, ja – wir mochten sie sehr, sehr gern. Wie ein ungezogenes Kind hatte es seinen eigenen Kopf.
    Flanders sah aus, als würde er gleich in Ohnmacht fallen, der rotwangige Schneider hingegen schien schlicht beeindruckt.
    »Oho!«, sagte er leise und legte eine Hand an seine Wange. »Äh, jetzt erkenne ich, dass die Hose nie passen wird.«
    Kenneths Blick richtete sich wieder auf seinen Benimmlehrer. »Und was sieht das Protokoll für eine Situation wie diese vor?« Ohne auf die Antwort zu warten, winkte er ab. »Raus! Alle! Schickt mir meinen Kammerdiener mit Kleidern, die passen, verdammt! Und dann gebt dem Mann einen alten Anzug von mir, an dem er Maß nehmen kann!«
    Alle flohen wie ein Rudel streunender Köter. Kenneth sank auf den Boden und setzte sich in Beduinenhaltung hin. Dann schloss er wieder die Augen, atmete tief durch und ließ die Spannung aus seinen Schultern entweichen. Er war so müde, seit sein Großvater gestorben war. Und die schweren sahnigen Speisen seines französischen Kochs machten alles nur noch schlimmer. Während der letzten zwei Monate war er besonders mit einer Einrichtung seines großen Herrenhauses vertraut geworden: seinem außerordentlich modernen, großzügigen »Bedürfniszimmer«.
    Wenige Minuten später klopfte es an der Tür. Er rief »Herein« und öffnete ein Auge. Schüchtern trat sein neuer Kammerdiener ins Zimmer, der Kleidungsstücke über dem Arm trug.
    »Ich bitte um Verzeihung, Euer Gnaden – seid Ihr nicht wohl?«
    »Ich mag es, auf dem Boden zu sitzen«, antwortete Kenneth ruhig.
    Der Valet errötete. Kenneth stand auf. »Du bist der neue Kammerdiener – Hawkins, nicht wahr?«
    »Ja, Euer Gnaden.«
    »Solange du nicht bei mir Maß nehmen willst, werden wir bestens auskommen«, murmelte er. Der junge Mann lächelte unsicher.
    Weil er mehr über seinen Diener wissen wollte, fragte Kenneth ihn nach seiner Herkunft und erfuhr, dass Hawkins einer großen Familie im Osten Londons entstammte. Der Mann plauderte über seine Eltern und Geschwister, während er alle Kleider vom Fußboden aufhob und Kenneth dann ein frisches Hemd hinhielt. Dieser drehte sich wieder zu dem großen vergoldeten Spiegel an der Wand um und streckte die Arme aus, damit Hawkins ihm das Hemd überziehen konnte.
    »Das ist aber ein sehr extravagantes Mal, Euer Gnaden.«
    Kenneth sah auf seinen rechten Oberarmmuskel. Dort prangte die kleine Tätowierung von einer sich zischend aufrichtenden Kobra in blauer Tinte. Er berührte sie ehrfürchtig, zog die Hand jedoch gleich wieder weg, als hätte er sie sich verbrannt.
    »So etwas habe ich noch nie gesehen. Was bedeutet es?«
    »Es ist ein Symbol meiner Vergangenheit«, antwortete Kenneth knapp.
    Hawkins’ Augen leuchteten auf, als er Kenneth in das frische weiße Leinenhemd half.
    »Eure Vergangenheit in Ägypten? Ein paar Dinge habe ich darüber bereits gehört. Ihr habt bei einem ägyptischen Kriegerstamm gelebt?« Hawkins befestigte den merkwürdigen engen Kragen, den Kenneth selbst nach einem Jahr in englischer Kleidung immer noch viel zu unbequem fand.
    Ein vertrauter Schmerz legte sich wie eine Schraubzwinge um sein Herz. Flanders’ auf einmal sehr nützlich anmutender Rat ging ihm durch den Kopf: keine Vertraulichkeiten mit Bediensteten!
    »Hilf mir einfach beim Ankleiden, Hawkins! Du wirst nicht fürs Fragenstellen bezahlt«, sagte er und sah den Kammerdiener im Spiegel an.
    Hawkins schluckte. »Ich … ich bitte um Verzeihung«, stammelte er.
    Der junge Mann sah so ängstlich aus, dass Kenneth ein schlechtes Gewissen bekam. Wahrscheinlich fürchtete Hawkins nun, wegen seiner zu vertraulichen

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