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Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Titel: Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Vanak
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verschlossenen Türen.«
    »Ihre Türen sind geschlossen.«
    »Aber sie … sie sind in der Öffentlichkeit!«
    Kenneth sah wieder hinüber. »Ja, und mein Protokolllehrer hätte dazu gewiss die eine oder andere Anmerkung.«
    Ein amüsiertes Funkeln leuchtete in seinen Augen auf, wich jedoch gleich einem berechnenden Blick, als er Badras Verlegenheit erkannte. Ihr wurde eiskalt, weil er ihre Scham so offensichtlich genoss. Er sah abwechselnd zur Kutsche und zu ihr, bevor er unverhohlen auf ihre Schenkel unter dem dichten Wollstoff schaute. Dann lächelte er vielsagend und gefährlich.
    Ihr einstiger Wächter hätte sich niemals unterstanden, sie so schamlos und anzüglich anzusehen. Vielmehr hätte Khepri die Faust gegen jeden erhoben, der sich eine solche Ungehörigkeit erlaubte.
    Aber er war jetzt Kenneth und nicht mehr Khepri.
    Badra wurde wütend. »Tust du so etwas jetzt auch? Das ist vulgär – und ich hätte es nie von dir gedacht!«
    Schlagartig nahmen seine Augen einen eisigen Ausdruck an. »Ganz und gar nicht. Ich brauche keine Kutsche, denn die englischen Damen sind vollkommen zufrieden mit meinem Bett.«
    Nun errötete sie nicht vor Scham, sondern vor Eifersucht. Sie malte sich aus, wie eine hübsche blonde Engländerin stöhnend die weißen Schenkel um Kenneth schlang, seine rhythmischen Bewegungen sie auf die Matratze pressten.
    Dann aber erschien ein anderes Bild: Scheich Fareeqs aufgedunsener, fetter Leib, der auf sie zukam, seine fleischige Faust, die brutal auf ihren von blauen Flecken übersäten Körper einschlug, bevor er sie auf die Ziegenfelle warf und mit Gewalt in sie eindrang. Sie wimmerte und schrie vor Schmerz …
    Badra schluckte und zog eilig das Fenster wieder hoch.
    Gleich darauf wehte eisige Luft hinein, als Smithfield die Tür öffnete und in die Kutsche zurückstieg. »Es wird nicht mehr lange dauern. Vorn ist ein Wagen in eine Vertiefung gefahren, aber sie ziehen ihn schon wieder heraus.« Er folgte den Blicken der anderen beiden zur benachbarten Kutsche. »Das ist Baron Ashburys Wagen. Aber er ist krank und zu seinem Landsitz gefahren. Seine Frau muss in der Stadt sein – obwohl sie zurzeit nicht empfängt.«
    »Nun, irgendjemanden empfängt sie auf jeden Fall«, entgegnete Kenneth trocken.
    Der Earl riss seine blauen Augen weit auf, als er die Bewegungen der Kutsche bemerkte. »Gütiger Himmel! Ja, das tut sie eindeutig.«
    Kenneth lachte tief, während Badras Wangen vor Scham glühten. Zum Glück ruckte ihre Kutsche jetzt und fuhr weiter.
    Der Earl sah sie entschuldigend an. »Ich hoffe, das hat dich nicht zu sehr aufgeregt, Badra.«
    Sie rang sich ein Lächeln ab, da sie ihren freundlichen Gastgeber nicht in Verlegenheit bringen wollte. »Ist schon gut, Lord Smithfield. Ich bin es nur nicht gewöhnt, solche … Dinge zu sehen.«
    »Nein, das hast du natürlich noch nie, vor allem nicht, solange du im Harem eines Scheichs gelebt hast«, höhnte Kenneth auf Arabisch.
    Smithfield sagte leise in derselben Sprache: »Wir sollten lieber Englisch sprechen. Badra möchte die Sprache üben, und vielleicht werden Sie sich eher wie der zivilisierte Engländer verhalten, der Sie werden wollen, wenn Sie seine Sprache benutzen.«
    Kenneth murmelte eine englische Entschuldigung und wandte das Gesicht wieder zum Fenster. Erneut entstand ein beklemmendes Schweigen, und Badra musste ein weiteres Mal erkennen, wie sehr ihr ehemaliger Beschützer sich verändert hatte. Er war nicht mehr Teil ihrer Welt.
    Smithfields Lächeln milderte die Anspannung. »Bei meiner Dinnerparty wirst du reichlich Gelegenheit haben, dein Englisch zu üben, Badra. Ich gehe davon aus, dass Sie ebenfalls kommen, Caldwell.«
    »Ich würde sie um keinen Preis versäumen wollen«, erwiderte Kenneth frostig. »Ich freue mich schon darauf.«
    Badra war überhaupt nicht wohl bei dem Gedanken. Eine formelle Dinnerparty? Ihr war es unangenehm genug, wie die Leute sie auf der Straße ansahen. Sie war Ägypterin. Anders. Khepri hatte seine englischen Freunde, seine englische Tradition und Kultur. Er fügte sich mühelos in diese Gesellschaft ein. Sie hingegen passte ebenso wenig ins feuchte, schmutzige London wie eine Pyramide.
    Wieder wurde es still in der Kutsche. Badra befühlte das Geld, das sie im Antiquitätengeschäft bekommen hatte, und erinnerte sich daran, weshalb sie vor allem hier war. Bei der Vorstellung, dass sie ertappt werden könnte, erschauderte sie. Wenn sie verhaftet und bloßgestellt würde, wäre damit

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