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Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Titel: Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Vanak
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ägyptische Prinzessin geheiratet hatte, war ein wahrer Freund. Sein Wissen um die ägyptische Kultur machte ihn zu einem unschätzbaren Berater für Kenneth, und manches Mal schon hatte Smithfield sich bei Kenneths Bemühungen, sich an die englische Kultur anzupassen, als Lebensretter erwiesen. Wie oft hatte der Earl ihn davor bewahrt, sich zu blamieren, ihn mit den Gepflogenheiten der feineren Kreise vertraut gemacht und ihm Dinge beigebracht, die für wohlhabende Engländer selbstverständlich, für Kenneth jedoch vollkommen fremd waren.
    Smithfield wandte sich an Rashid.
    »Ich denke, ich gehe lieber zu Fuß«, sagte Rashid und sah Badra an. »Kommst du mit mir?«
    Sie trat einen Schritt vor und stolperte gleich wieder.
    »Ich bezweifle, dass sie es in diesen Stiefeln schafft«, gab Kenneth zu bedenken. »Oder willst du sie den ganzen Weg tragen?«
    »Das mache ich vielleicht«, konterte Rashid.
    »Nein, ist schon gut«, sagte Badra rasch. »Ich sehe dich dann beim Earl, Rashid.«
    Ihr Falkenwächter schritt an ihr vorbei aus dem Geschäft.

    Badra atmete erleichtert auf, als die Kutsche losfuhr. Ihr gegenüber saß Kenneth, ganz in die eine Ecke gedrängt und stumm aus dem Fenster blickend. Sogleich meldete sich ein altvertrauter Schmerz in Badra. Ihr Khepri. Wie sehr sie ihn vermisst hatte! Am liebsten wollte sie seine Hand nehmen, seine Kraft fühlen, die sie fünf Jahre lang beschützt hatte, und den Krieger wiederentdecken, der in diesem fremden Engländer verborgen war. Mit ein wenig Zeit könnte sie ihn vielleicht wiederfinden, nun, da das Schicksal sie noch einmal zusammengebracht hatte. Dann aber sah sie Jasmines liebliches, unschuldiges Gesicht vor sich. Bei dem Gedanken daran, was ihrer kleinen Tochter bevorstehen könnte, ballte sie die Hände in ihrem Muff. Sie musste schnellstmöglich nach Ägypten zurück, um ihre Tochter vor der Sklaverei zu retten.
    Als sie sich in die Samtpolster zurücklehnte, sah sie, dass Smithfield ihr zulächelte. »Vermisst du Ägypten?«, fragte er sie auf Englisch.
    »Ja«, gestand sie. »Ich habe das Gefühl, ich werde gar nicht wieder warm, ehe ich nicht die ägyptische Sonne auf meinem Gesicht spüre.«
    »Ja, Ägypten ist vollkommen anders als England. Ich frage mich oft, wie Katherine zurechtkommt.«
    »Ihr geht es gut, auch wenn sie ihren Vater vermisst.«
    Der Earl lächelte versonnen und strich sich die einzige graue Locke in seinem rabenschwarzen Haar aus der Stirn. »Noch ein Enkelkind. Ich bin zu jung, um schon Großvater zu sein. Wie dem auch sei, ich mache mir keine Sorgen um Katherine, denn Ramses ist ein guter Ehemann und Vater.«
    Und er vergöttert Katherine , ergänzte Badra in Gedanken. Es war ein Leichtes gewesen, den fürsorglichen Krieger zu überzeugen, dass die weite Reise eine zu große Strapaze für seine schwangere Frau war. Badra hatte ihm versichert, dass sie an seiner statt die goldenen Mumienmasken nach England bringen könnte, die Lord Smithfield haben wollte. Ihr Falkenwächter indessen war überhaupt nicht begeistert gewesen, und erst auf beharrliches Nachfragen hatte er Badra schließlich gestanden, warum: Einst hatten Engländer das Al-Hajid-Lager besucht, und einer von ihnen hatte Rashid missbraucht. Der Mann lief nach wie vor frei herum …
    Als die Kutsche langsamer wurde, schaute der Earl aus dem Fenster. »Der Verkehr … für diese Jahreszeit ist es ungewöhnlich belebt auf den Straßen.«
    Badra und Kenneth sahen ebenfalls nach draußen. Rauhreif bedeckte die Grünflächen der Parks, die leeren Bänke und die kahlen Bäume. Auf einmal kam Badra der Raum in der Kutsche viel zu eng und zu heiß vor. Sie zog das Seitenfenster herunter, worauf ein eisiger Luftstrom ins Innere drang. Im nächsten Moment kamen sie neben eine glänzend schwarze Kutsche mit einem goldenen Wappen auf der Seitentür. Der ganze Wagen, dessen Fenster von dichten Vorhängen verhangen waren, wippte heftig hin und her.
    Smithfield gab einen verärgerten Laut von sich, öffnete die Tür und stieg aus. »Ich sehe einmal nach, was da los ist. Ich befürchte, wir stecken fest. Da vorn bewegt sich gar nichts«, rief er und schloss die Tür wieder.
    »Die Kutsche dort bewegt sich – sehr sogar«, bemerkte Kenneth.
    Badra war froh, dass er das beklemmende Schweigen brach, beugte sich vor und sah nach draußen. Aus der Kutsche drangen lautes Stöhnen und leise Schreie.
    Badra wurde feuerrot und stammelte: »Ich … ich dachte, die Engländer tun so etwas hinter

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