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Leidenschaft des Augenblicks

Titel: Leidenschaft des Augenblicks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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Verdacht geschöpft, und man setzt sie jetzt woanders ein.« Alex klang bedrückt.
    Jessie legte den Hörer auf die Gabel und drehte sich zu Hatch um, der, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, bereits im Bett lag. Er war bis zur Taille nackt, und gegen das weiße Leintuch, das seine Hüften bedeckte, wirkte sein muskulöser Oberkörper sportlich braungebrannt.
    »Ich mache mir ehrlich Sorgen, Hatch.« »Ich weiß.« Er lächelte sie an. »Komm ins Bett und schau, daß du noch etwas Schlaf abkriegst. Heute nacht können wir nichts mehr unternehmen.«
    Jessie folgte seiner Aufforderung und kroch neben ihm unter die Decke. Er zog sie dicht an sich.
    »Hatch?«
    »Hm?«
    »Ich bin froh, daß du mir bei diesem Fall hilfst. Ich bekomme nämlich allmählich das Gefühl, daß mir die Sache über den Kopf wächst.«
    »Wenn du das jetzt schon glaubst, dann warte nur ab, bis alles vorbei ist und ich dir meine Rechnung präsentiere.«
    »Hatch, das ist doch nicht ernst gemeint?«
    »Ich meine immer ernst, was ich sage.«
    Am folgenden Tag gegen ein Uhr mittags schlüpfte Hatch in sein Jackett und verließ das Büro.
    »Ich bin für ein paar Stunden weg«, sagte er zu seiner Sekretärin, während er an ihrem Schreibtisch vorbeiging.
    »In Ordnung, Mr. Hatchard.«
    Eine knappe halbe Stunde später wartete Hatch vor einem Hörsaal des Butterfield College. David Ringstead kam hinter fünfzehn anderen Studenten aus dem Raum. Er schien überrascht, Hatch zu sehen.
    »Was machen Sie denn hier?« fragte er. Dann runzelte er die Stirn und sah plötzlich besorgt aus. »Ist irgendwas passiert? Ist mit meiner Mutter alles in Ordnung?«
    »Alles bestens. Ich wollte mich nur mal mit Ihnen unterhalten und habe mir gedacht, daß dies eine gute Gelegenheit wäre. Können wir irgendwohin gehen und eine Tasse Kaffee trinken?«
    »Warum?«
    »Ich habe doch gesagt, ich würde gerne mit Ihnen reden.«
    David zuckte die Schulter. »Okay. Gleich gegenüber ist eine Espresso-Bar.«
    »Wunderbar.«
    »Hätten Sie was dagegen, mir zu verraten, worum es geht?«
    »Es geht um Geld«, antwortete Hatch.
    »Scheiße.« David schob die Hände in die rückwärtigen Taschen seiner Jeans. »Sie sind hergekommen, um mir zu sagen, daß der Alte mir kein Geld für die Uni gibt, nicht wahr? Warum? Warum Sie? Warum ist nicht Jessie gekommen?«
    »Seien Sie nicht so voreilig, junger Mann. Sie ziehen Schlußfolgerungen, ohne irgendwelche Fakten zu kennen. Aber ich schätze, genau das bringen sie euch Philosophiestudenten ja bei. Kein Wunder, daß ihr Probleme habt, im richtigen Leben einen Job zu bekommen.«
    »Scheiße.«
    Hatch seufzte und stieß die Tür der Espresso-Bar auf. »Sehen Sie's positiv: Ich lade Sie ein.«
    Eine blasse junge Frau mit strähnigem Haar lächelte David lustig an.
    »Hallo, David. Wie geht's immer?« fragte sie.
    »Gut. Und selber?«
    »Auch okay. Was möchtest du?«
    »Cappuccino«, sagte David.
    Stumm wandte sie sich an Hatch und sah ihn fragend an.
    »Kaffee«, sagte Hatch. »Ganz normalen Kaffee. Schwarz.«
    Sie warteten schweigend, während sich die junge Frau an der Espressomaschine zu schaffen machte. Als sie ihnen die Tassen gebracht hatte, ging Hatch voraus zu einem Ecktisch. Das Cafe war fast leer.
    »Eine Freundin von Ihnen?« erkundigte Hatch sich beiläufig und deutete mit dem Kopf auf die unattraktive Bedienung, die jetzt die Theke abwischte. Ihr fadblondes Haar fiel dabei nach vom und verdeckte die blasse Haut.
    »Nicht direkt. Ich bin mit ihr bekannt geworden, als ich wegen Informationen über DEL herumgefragt habe.«
    Hatch unterzog die junge Frau einer näheren Musterung. »Das ist Nadine Willard?«
    »Ja.« David schlürfte den Schaum von seinem Cappuccino. »Wären Sie jetzt vielleicht so nett, mir zu verraten, was das alles soll?«
    »Selbstverständlich. Die Sache ist ganz einfach, David: Ich möchte nicht, daß Sie Jessie zu ihrem Vater schicken, damit er Ihnen Geld für Ihr Studium zur Verfügung stellt. Ist das klar?«
    David runzelte die Stirn. »Was haben Sie denn damit zu tun? Warum kümmern Sie sich um Dinge, die nur Jessie und mich etwas angehen?«
    »Ich will Jessie aus dieser Schleife raushaben.«
    »Schleife?«
    »Genau. Schleife. Von heute an soll jeder, der etwas von Vincent Benedict will, direkt zu ihm gehen und ihn selber fragen. Ihr werdet Jessie nicht länger benutzen.«
    Davids Miene verfinsterte sich augenblicklich. Er lehnte sich zurück und streckte die Beine unter dem kleinen Tisch aus. »Jessie

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