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Leidenschaft des Augenblicks

Titel: Leidenschaft des Augenblicks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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bekommen. Okay, Hatch, ich soll sie also direkt auf Schwarzkonten ansprechen?«
    »Irgend etwas sagt mir, daß wir ein klein wenig vorsichtiger vorgehen sollten«, bemerkte Jessie mit leicht ironischem Unterton. Sie war immer noch verärgert.
    »Jessie hat recht. Fragen Sie sie einfach, warum das Finanzmanagement-Programm so seltsam aussieht, und warten wir ab, was sie dazu sagt.«
    Gehorsam tippte Alex die Frage ein. Es dauerte eine ganze Weile, bevor die Antwort oben auf Robins Bildschirm erschien:
    Wer sind Sie , Green? Bitte verraten Sie es mir.
    »Sie wird allmählich nervös«, sagte Jessie. »Ich denke, es ist an der Zeit, ihr die Wahrheit zu sagen.«
    »Ich bin derselben Ansicht«, meinte Alex.
    »Könnte sein, daß Ihr sie damit völlig erschreckt«, gab Hatch zu bedenken.
    Jessie schüttelte den Kopf und starrte wie gebannt auf den Monitor. Sie ließ sich jetzt ganz von ihrer Intuition leiten. »Nein. Sie hat jetzt schon Angst. Und nicht vor uns. Ich möchte herausfinden, was hier tatsächlich los ist. Alex, fragen Sie sie, ob sie sich bei DEL sicher fühlt.«
    »So direkt?«
    »Ja. Beeilen Sie sich.« Jessie hatte das Gefühl, daß die Zeit drängte. Sie beugte sich nach vorn und spähte über Alex' Schulter.
    »Okay, tun Sie, was sie sagt«, ordnete Hatch an, nachdem er Jessie prüfend angesehen hatte. »Und reden Sie sie mit ihrem Vornamen an.«
    Susan, geht es Ihnen gut? Fühlen Sie sich sicher?
    Jessie hielt den Atem an und merkte, daß Alex genauso gespannt auf den Bildschirm blickte wie sie. Lediglich Hatch wirkte immer noch ruhig.
    Ich weiß es nicht genau. Ich bekomme allmählich Angst, Green. Bitte verraten Sie mir, wer Sie sind.
    »Schreiben Sie ihr«, sagte Jessie, »daß wir nach ihr gesucht haben und daß wir ihr helfen werden, falls sie von DEL weg will. Und sagen Sie ihr, daß ihre Mutter sich große Sorgen macht.«
    »Sagen Sie ihr, daß ihre Mutter auch Angst hat«, fügte Hatch nachdenklich hinzu. »Das sollte reichen.«
    Jessie nickte. »Gute Idee. Susan weiß vielleicht gar nicht, daß man Mrs. Attwood bedroht hat.«
    »Hat man das?« fragte Alex überrascht.
    Jessie nickte grimmig. »Ja, da bin ich mir sicher.«
    Susans Antwort erfolgte augenblicklich. Geht es meiner Mutter gut? Man hat mir gesagt, ich dürfe sie erst wieder kontaktieren, wenn meine Ausbildung abgeschlossen sei.
    »Sagen Sie ihr, daß Mrs. Attwood nicht darüber reden will. Sagen Sie ihr, daß man sich große Sorgen um sie macht«, bat Jessie.
    Alex fing an, den Satz einzutippen, war aber noch nicht einmal halb fertig, als Susan ihn unterbrach.
    Bildschirm löschen. Jemand kommt.
    Mit einem Tastendruck löschte Alex alles Geschriebene von seinem Monitor und lehnte sich dann in seinem Stuhl zurück. Er wirkte frustriert. »Das Mädchen hat Probleme.«
    »Sieht ganz so aus«, bestätigte Hatch. »Aber wir wissen nicht, was für Probleme und wie tief sie drinsteckt. Es könnte ja sein, daß sie einfach nur wieder nach Hause will, sich aber fürchtet zuzugeben, daß sie einen Fehler gemacht hat.«
    »Nein«, sagte Jessie langsam. »Die Lage ist wesentlich ernster. Ich glaube, sie ist tatsächlich in Gefahr.«
    Hatch und Alex sahen sie an.
    »Wie willst du das wissen?« fragte Hatch schließlich.
    Jessie schüttelte den Kopf, da sie das ungute Gefühl, das immer stärker wurde, selber nicht erklären konnte. »Nur so ein Gedanke.« Sie sprang auf. »Ich werde Mrs. Valentine besuchen. Wenn wir Glück haben, hat sie inzwischen einen Teil ihrer Fähigkeiten wiedergewonnen. Vielleicht kann sie mir sagen, ob ich recht habe und ob Susan wirklich in Gefahr ist.«
    »Jessie, es ist fast Mitternacht«, warf Hatch ein.
    »Mrs. Valentine wird es verstehen. Willst du mitkommen, Hatch?«
    »Bleibt mir ja wohl nichts anderes übrig«, murmelte er und erhob sich zögernd.
    »Ich bleibe hier und behalte den Monitor im Auge«, sagte Alex. »Ich werde nicht versuchen, Susan nochmals zu kontaktieren. Aber vielleicht meldet sie sich ja von selbst wieder.«
    Vom Gang aus sah Jessie noch einmal zurück. Alex saß vor dem Bildschirm und blickte in das grüne Feld. Er wirkte besorgt.
    Im Wohnzimmer von Mrs. Valentines Schwester flimmerte ein anderer Bildschirm. Der Fernseher.
    Mrs. Valentine war schon kurz nach dem ersten Läuten an der Tür. Sie trug einen alten Morgenrock und Pantoffeln und schien überhaupt nicht überrascht. »Ah, da sind Sie ja, Jessie, Liebes. Kommen Sie rein. Ich habe Sie schon erwartet. Hallo, Mr. Hatchard. Schön, Sie

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