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Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt

Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt

Titel: Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Betrüger Eustache Cummings stammte oder ob Tristan sie angeschafft hatte. Ihre Gedanken wurden von einem lauten Klopfen an der Tür unterbrochen, und Emily fühlte sich wie ein Kind, das bei etwas Verbotenem erwischt worden war. »Ja?«
    »Ich habe dir heißes Wasser gebracht«, teilte Tristan ihr mit. »Ich lasse es hier auf dem Flur stehen und gehe jetzt; du hast das ganze Haus für dich. Ein Handtuch und Seife findest du in der untersten Schublade der Kommode, und wenn du willst, kannst du gerne eines meiner Hemden als Nachthemd benutzen.«
    Emily stand mit zitternden Knien da, und ihr Gesicht fühlte sich ganz heiß an. Sie war froh, daß zwischen ihnen eine geschlossene Tür war - weniger, weil sie um ihre Tugend fürchtete, sondern weil sie so ihre Unsicherheit verbergen konnte. Der Gedanke, ein Kleidungsstück von Tristan auf ihrer nackten Haut zu tragen, war fast zuviel für sie. Und wenn sie daran dachte, in den gleichen Laken zu schlafen wie er, Laken, die noch seinen Duft in sich trugen, dann ... Ein Schauer lief Emily über den Rücken.
    Zu spät kam ihr der Gedanke, daß es vielleicht doch besser gewesen wäre, bei den Schafen zu schlafen und sich dem Schutz von Spud zu überlassen.
    »Danke«, antwortete sie und bemühte sich, ihrer Stimme nicht anmerken zu lassen, wie erregt sie war. Sie schlich auf Zehenspitzen zu dem Stuhl an der Tür und la u sch te. Als sie hörte, wie Tristan die Treppen hinunterstieg, öffnete sie schnell die Tür und holte die beiden Eimer mit heißem Wasser ins Zimmer, bevor sie die Tür wieder sicherte.
    Eine halbe Stunde später - sie hatte sich ausgiebig gewaschen und trag eines von Tristans frischen Baumwollhemden, das ihr fast bis zu den Knien reichte - saß sie mit gekreuzten Beinen mitten im Bett und bürstete sich mit Tristans Bürste die Haare. Sein männlicher Duft umgab sie vollkommen - genau wie sie es befürchtet hatte. Aber sie hatte keine Angst mehr davor, sondern fühlte sich wohl und seltsam behütet. Es gab keinen vernünftigen Grund, Angst zu haben. Wenn ihr Gastgeber die Absicht gehabt hätte, die Situation auszunutzen, dann hätte er es schon längst getan, denn Gelegenheiten hatte es inzwischen genug gegeben. Nein, Emily hatte auch weniger Angst vor Tristan als vor sich selbst. Sie verspürte ein Verlangen in sich, das ihr fremd war und das sie sich nicht erklären konnte. Sie war zwar verheiratet gewesen, aber diese Ehe hatte sie nicht darauf vorbereitet, was sie fühlen und empfinden würde, wenn sie einmal einem Mann wie Tristan Saint-Laurent begegnen würde. Sie hatte nicht einmal den Schatten einer Ahnung gehabt, wie es sein könnte.
    Emily flocht ihre Haare zu einem Zopf, drehte den Docht der Lampe herunter, bis sie erlosch, schmiegte sich in die Laken und streckte sich aus. Sie hatte gedacht, daß sie kein Auge zumachen würde, aber die Erschöpfung übermannte sie, und sie wurde erst wieder wach, als die Sonne warm auf ihr Gesicht schien.
    Es dauerte einen Moment, bis Emily bewusst wurde, daß sie nicht in den Kleidern vom Vortag und nicht wie an den vielen Tagen, die vorangegangen waren, auf der harten Erde lag. Sie schmiegte ihr Gesicht in das weiche Kissen und streckte sich wohlig in den kühlen Laken aus.
    Sie lag in Tristan Saint-Laurents Bett! So schnell, als hätte die Decke Feuer gefangen, sprang sie heraus. Emily stand zitternd auf dem kleinen Teppich, ihr Herz pochte, und sie atmete schnell und aufgeregt.
    Sie schloß die Augen und versuchte, klar zu denken. Es war ja nicht so, daß Tristan im Bett gewesen wäre. Er war ja nicht einmal im Zimmer!
    Trotzdem machte sie nur eine schnelle Katzenwäsche mit dem restlichen Wasser, zog rasch ihre eigene Kleidung an, nahm den Stuhl von der Tür und warf einen Blick auf den Flur.
    Niemand war zu sehen. Sie eilte die Treppen hinunter und sah, daß in beiden Kaminen des langgezogenen Raumes, der nur spärlich möbliert war, ein prasselndes Feuer brannte. Von Tristan keine Spur. Allerdings stand auf dem Herd ein Topf mit frisch aufgebrühtem Kaffee. Sie nahm einen emaillierten Becher vom Regal und goß sich einen Schluck ein. Der Kaffee war so heiß, daß sie einen Zipfel ihres Umhangs benutzen muss te, um den Becher überhaupt halten zu können. Ihr Magen knurrte, aber das versuchte sie zu ignorieren. Es war schon schlimm genug, daß sie sich zu einem Abendessen in der Stadt hatte überreden lassen, daß sie die Nacht in diesem Haus verbracht hatte - obwohl sie immer noch davon überzeugt war, daß

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