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Leidenschaft, die nie vergeht (German Edition)

Leidenschaft, die nie vergeht (German Edition)

Titel: Leidenschaft, die nie vergeht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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sein Waschzeug deponierte, schwor er sich, Australien erst wieder zu verlassen, wenn er sich ganz sicher sein konnte, wie er und Serina zueinanderstanden. Er würde sich in den nächsten Tagen Gewissheit darüber verschaffen, ob es noch irgendetwas Verbindendes zwischen ihnen gab. Zeit genug war vorhanden, immerhin hatte er das Apartment für eine ganze Woche gebucht. Bis dahin würde er die Antworten auf seine Fragen hoffentlich gefunden haben.
    An diesem Freitagvormittag war Serina völlig unfähig, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Sie konnte an nichts anderes denken als an Nicolas, der bereits auf dem Weg nach Rocky Creek war und bald anrufen würde. Und zwar nicht Felicity oder Fred Tarleton, den Rektor von Felicitys Schule, sondern sie selbst.
    Erst gestern am späten Abend hatte Felicity ihrer Mutter mitgeteilt, dass sie Nicolas Serinas Handynummer gegeben hatte. Aus Sorge, dass sie selbst womöglich nicht erreichbar sein könnte, weil in der Schule die Vorbereitungen für den Talentwettbewerb auf Hochtouren liefen.
    Natürlich hatte Serina sofort gewusst, dass Widerspruch zwecklos war. Wenn es darauf ankam, konnte Felicity stur sein wie ein Maulesel. Außerdem hatte Nicolas um diese Zeit vermutlich ohnehin bereits im Flugzeug gesessen. Erst heute Morgen im Büro war Serina eingefallen, dass er wahrscheinlich eins von diesen supermodernen Handys hatte, mit denen man sogar im Flugzeug E-Mails empfangen konnte. Serina selbst hatte sich für neue Technologien nie sonderlich erwärmen können. Natürlich arbeitete sie im Büro am Computer und konnte gut damit umgehen, aber ihr Handy konnte nur das Nötigste. Und da sie zu Hause keinen eigenen Rechner hatte, surfte sie auch selten im Internet.
    Im Gegensatz zu Felicity. Für ihre Tochter war der Computer eine Selbstverständlichkeit, Felicity surfte mit schlafwandlerischer Sicherheit im Netz und gelangte meistens sicher ans Ziel. In den vergangenen zwei Wochen hatte sie Serina mit allen möglichen Informationen über Nicolas bombardiert, angefangen von Konzerten, die er früher gegeben hatte, über seinen Erfolg als Produzent, bis hin zu seiner neuesten Entdeckung, einer jungen japanischen Geigerin namens Junko Hoshino, die nicht nur höchst talentiert, sondern auch noch eine Schönheit war. Die Boulevardpresse sah die beiden bereits als Paar.
    Serina wusste in groben Zügen über Nicolas’ Berufsleben in den vergangenen zehn Jahren Bescheid. Irgendwann hatte sie im Fernsehen eine Sendung gesehen, in der es hauptsächlich um den Unfall gegangen war, der seine Laufbahn als Konzertpianist so jäh beendet hatte. Man bewunderte ihn dafür, dass er diese schwere Krise so tapfer gemeistert hatte, statt in Depressionen zu versinken, und es geschafft hatte, sich eine neue Karriere als Produzent aufzubauen.
    Es war nicht ganz einfach gewesen, sich die Sendung zusammen mit Greg anzusehen. Serina hätte sie viel lieber aufgenommen – damit sie Nicolas wieder und wieder sehen konnte –, aber das hatte sie nicht gewagt. Natürlich wusste Greg, dass sie mit Nicolas zusammen gewesen war, obwohl sie die Sache immer heruntergespielt und behauptet hatte, eigentlich ganz froh gewesen zu sein, dass er seiner Karriere zuliebe ins Ausland gegangen war. Doch als Greg später an diesem Abend mit ihr schlafen wollte, hatte sie ihn vertrösten müssen, weil es ihr schlicht unmöglich gewesen war, sich ihrem Ehemann hinzugeben, solange die Erinnerung an Nicolas noch so frisch war.
    Und heute war die Erinnerung an ihn ebenfalls frisch, weil sie gestern Abend auf Felicitys Computer einen Konzertmitschnitt aus der Royal Albert Hall gesehen hatte, den dieses unverbesserliche Mädchen entdeckt hatte. Er spielte Chopin, und natürlich war es vor seinem Unfall gewesen.
    „Echt, Mum, das musst du dir ansehen. Komm schnell!“, hatte Felicity gedrängt.
    Serina hatte sich überreden lassen, anfangs widerstrebend, dann jedoch war sie ganz und gar fasziniert gewesen.
    Niemand hatte so wunderbar Klavier gespielt wie Nicolas.
    Obwohl wahrscheinlich viele Pianisten technisch brillanter waren als er damals. Aber seine Leidenschaft und Hingabe, sein Charisma waren einzigartig.
    Besonders die Frauen riss er mit. Das hatte sie an jenem schicksalhaften Abend vor dreizehn Jahren selbst spüren können. Und als sie ihn gestern wieder gehört hatte, hatte sie eine Gänsehaut bekommen.
    „Ist das nicht traumhaft, Mum?“ Felicity war völlig aus dem Häuschen gewesen vor Begeisterung.
    „Ja“,

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