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Leidenschaft in den Highlands

Leidenschaft in den Highlands

Titel: Leidenschaft in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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Eine dicke Furche, die an eine Narbe erinnerte, bildete sich auf seiner Stirn. Dann lachte er mit einem Mal schallend auf. »Ihr beliebt wohl zu scherzen!«
    Sein spöttisches Gelächter heizte Averys Wut an. Noch aber konnte sie sich zurückhalten.
    »Verzeiht, Lady, aber ich habe weder Euch noch Eure Schwestern beobachtet. Ich kam früher oft an diesen Ort, um nachzudenken, die Ruhe zu genießen oder meinen Körper durch das Schwimmen zu stählen und durch das Tauchen gegen die Kälte abzuhärten. Des Vergehens, das Ihr mir vorwerft, habt Ihr Euch allerdings selbst schuldig gemacht.«
    Avery schnappte ärgerlich nach Luft. Nun machte er ihr also auch noch einen Vorwurf? »Ich habe mich keines Vergehens schuldig gemacht.«
    »Das sehe ich anders. Wollt Ihr etwa leugnen, dassIhr mich in dieser wahrlich intimen Situation beobachtet habt? Selbst jetzt habt Ihr mir gegenüber den Vorteil, dass Ihr mich vom Kopf bis zu den Zehen sehen könnt, während ich nur erahne, wo sich Euer Haupt über dem Wasser befindet.«
    Verflucht, der Fremde hatte recht. Nicht er war der Schuft, sondern sie! Ihre Wangen brannten wie Feuer. Es kribbelte unerträglich. Wäre sie nicht ohnehin größtenteils unter Wasser gewesen, sie wäre am liebsten vor Scham im Erdboden versunken.
    »Ich werte Euer Schweigen als Zustimmung. Nun, da wir das geklärt haben, erwarte ich, dass Ihr Euch schämt.«
    »Ich soll mich …?« Sie verstummte. Mit ihren haltlosen Anschuldigungen hatte sie sich tatsächlich reichlich blamiert.
    »Schämen«, vollendete er ihren Satz und kratzte sich das Kinn, auf dem sich kurze, dunkle Stoppeln abzeichneten. »Vielleicht sollte ich mich besser davon überzeugen. Ich möchte doch nicht, dass Ihr mich hinters Licht führt.«
    Meinte er das ernst, oder wollte er sie necken? Als er einen Schritt in ihre Richtung machte, keimte erneut Panik in Avery auf.
    Sie fürchtete, er könnte verrückt genug sein, um seine Worte tatsächlich wahr zu machen. Und wenn er es tat, würde er sie sehen! Auch wenn er nicht jedes Detail erkennen würde, das sich unter der Wasseroberfläche verbarg, so würden ihm doch ihre kleinen Brüste und die knabenhafte Figur nicht entgehen.
    Tatsächlich störte sie weniger der Gedanke, dass er etwas sah, das ihm gar nicht zustand, als vielmehr, dass ihm nicht gefiel, was er sah. Avery fragte sich, woher diese wirren Gedanken kamen. Normalerweise wusste sie sehr wohl, was sich gehörte.
    Als er weiter auf sie zuging, konnte sie nicht länger an sich halten. »Nay!«, stieß sie in einem hohen, schrillen Ton aus.
    »Ihr schämt Euch nicht?«, fragte er trocken.
    »Kommt nicht näher. Bitte.« Nach einer kurzen Atempause fügte sie kleinlaut hinzu: »Ihr müsst nichts überprüfen. Verzeiht, dass ich Euch Vorwürfe machte.«
    Der Fremde hob überrascht eine Augenbraue. Dann nickte er zufrieden. »Ihr gebt rasch nach«, sagte er mehr zu sich selbst als an sie gewandt. »Vielleicht sollte ich besser doch nachsehen?«
    »Nay!« Avery machte einen verhängnisvollen Schritt nach hinten und trat dabei mit ihrem rechten Fuß auf einen kleinen kantigen Stein, der am Grund lag und unter normalen Umständen niemandem weh getan hätte.
    Die Spitze des Steins bohrte sich schmerzhaft in ihr Fleisch. Avery erschrak. Sie konnte nicht verhindern, dass sich ein lauter Aufschrei ihrer Kehle entrang.
    Als hätte er nur auf diesen Signalton gewartet, stürmte der Fremde ins Wasser, schob die Schilfhalme mit beiden Armen zur Seite und hechtete auf sie zu. Eine hohe Welle schwappte ihr entgegen.
    »Nicht! Ich brauche keine Hilfe«, rief sie.
    Da war er aber schon bei ihr und hob sie aus dem Wasser. Es blieb ihr keine Zeit, noch heftiger zu protestieren.Schon drückte er ihren nackten, vor Kälte zitternden Körper an seine Brust, die erstaunlich warm war. Himmel – er fühlte sich gut an!
    »Ihr habt geschrien«, verteidigte er sich und schleppte sie ans Ufer.
    »Es war doch nur ein Stein«, sagte sie, aber er schien den Einwand zu überhören.
    Am Ufer angekommen, setzte er sie nicht etwa ab, sondern hielt sie in seinen Armen und sah sie voller Sorge an. Sie glaubte, in zwei tiefe, dunkle Seen zu blicken. Seine Augen waren dunkelblau, ja schon beinahe schwarz.
    »Das klang eher, als hätte jemand versucht, Euch hinterrücks zu meucheln.«
    Ihre Wangen röteten sich erneut. »So laut habe ich nun auch wieder nicht geschrien«, sagte sie leise.
    »Doch, das habt Ihr.«
    »Das ist nicht wahr!« Eine Kriegerin schrie nicht wegen

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