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Leidenschaft in den Highlands

Leidenschaft in den Highlands

Titel: Leidenschaft in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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ihnen mehr als einmal entgegengekommen. Ich habe Verhandlungen angeboten, aber sie haben meine Nachricht ignoriert. Und mein Bote ist seitdem spurlos verschwunden. Nun verbünden sie sich auch noch mit anderen Clans gegen mich, nur weil ich etwas einfordere, das mir gesetzlich zusteht. Es reicht. Die MacBaines haben mir lange genug nichts als Ärger gemacht.«
    Avery zog die Luft zwischen ihren zusammengepressten Zähnen ein. Er nahm alles zurück? Er wollte keinen Frieden mehr?
    »Du weißt, warum sie das tun. Es geht um die alten Traditionen und Gesetze, die von deiner Seite nicht geachtet wurden«, erklärte sie ihm ruhig und sachlich.
    »Ich habe meine Männer bereits verständigen lassen,damit ich dem Bündnis der drei Clans etwas entgegenzusetzen habe.«
    »Ewan, bitte lass nicht zu, dass es zu einem Krieg kommt.«
    Die Bilder der brennenden Häuser von Lincairn tauchten vor ihrem inneren Auge auf. Die stickige Luft, die Hitze, die schmerzerfüllten Schreie der Krieger, der Staub, den die Kämpfer aufwirbelten und der einem den Atem raubte. Und das viele Blut, die offenen Wunden.
    Alles nur, weil sich große Männer nicht einigen konnten. Weil die Gier nach Macht ihre Herzen und ihren Verstand zerfraß.
    Vater hatte nie den Krieg gewollt. Er hatte gewusst, welches Leid er über die Familien und Clans brachte. Deswegen hatte er die Pacht gezahlt. Nicht aus Feigheit, sondern um die Menschen und ihre Familien zu schützen. Es durfte kein Blut mehr vergossen werden.
    »Ich werde nicht kampflos untergehen«, rief Ewan plötzlich und ballte entschlossen eine Hand zur Faust, die er gen Himmel reckte. »Sollen sie nur kommen. Sie werden ihr blaues Wunder erleben.«
    Avery spürte einen Stich in ihrem Herzen. Woher kam auf einmal dieser Hass? In Ewans Gesicht stand die alte Härte, die während ihrer wunderbaren Begegnungen verschwunden war. War sie ihm plötzlich gleichgültig? Wie konnte er so unvermittelt seine Meinung ändern? Aber so schnell gab sie nicht auf. Noch musste es ihr möglich sein, ihn von diesem blutigen Pfad abzubringen.
    Sie nahm all ihren Mut zusammen. »Ewan, ich …«
    »Bist du auf meiner Seite?«, schnitt er ihr plötzlich das Wort ab.
    Avery erschrak. Sie wusste längst nicht mehr, auf wessen Seite sie eigentlich stand. Ihre größte Angst war inzwischen, dass Ewan in diesem sinnlosen Krieg etwas zustoßen könnte.
    »Es gibt eine andere Lösung. Das weißt du. »
    »Sie wollen den Krieg, nicht ich. Soll ich vor ihnen etwa wie ein feiger Hund dastehen? Sollen sich die Leute über mich das Maul zerreißen? Wer gibt deinem Clan das Recht, sich gegen die Gesetze des Königs aufzulehnen? Sie sind immer noch in der Vergangenheit gefangen. Sie müssen endlich einsehen, dass nun ein anderer Wind weht.«
    »Wer hat diesen König überhaupt bestimmt? Und warum sollen wir ihn achten, wenn er unsere alten Clan-Gesetze nicht respektiert? Überschreibe meinem Clan das Land, und es wird Friede herrschen. Das ist der einzige Weg, Ewan.«
    Er nickte langsam und bedächtig, während er einen Schritt zurücktrat. »Ich verstehe.« Es klang unerwartet spöttisch.
    »Was verstehst du?«
    »Das hast du wirklich sehr schlau eingefädelt.«
    »Wovon sprichst du?«
    »Wer weiß, vielleicht hast du dich sogar absichtlich von meinen Männern gefangen nehmen lassen.«
    »Was sagst du da?« War er jetzt endgültig verrückt geworden? Gekränkt schloss sie die Augen. »Natürlich habe ich das nicht«, sagte sie fest.
    »Du hast mit deinen Reizen kokettiert, um mich gefügig zu machen. Du versuchst, mich zu manipulieren, meine Entscheidungen zu beeinflussen«, entgegnete er hitzig. »Patrick hatte recht. Ich war zu dumm, es zu sehen. Ich habe dich sogar noch vor ihm verteidigt!« Er schüttelte den Kopf.
    »Pah«, schnaubte sie. Mehr fiel ihr zu diesen absurden Unterstellungen nicht ein. Wenn das der Plan ihres Clans gewesen wäre, hätten sie wohl besser Anola zu Ewan geschickt. Die besaß wenigstens die Reize, die sie angeblich einsetzte!
    »Alles, worum es dir geht, ist dieses verfluchte Land. Deine Gefühle für mich, deine Zuneigung, das war alles nur gespielt. Habe ich recht?«
    »Nay! Ich habe dir nichts vorgemacht. Bitte, Ewan, das musst du mir glauben«, flehte sie ihn an. »Es geht mir nicht um das Land. Aber die Allianz der MacBaines mit den MacDouglas und den MacAffys ist stark. Wenn du in den Krieg ziehst, setzt du nicht nur das Leben deiner Männer aufs Spiel, sondern auch das deiner Tochter. Und alles nur

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