Leidenschaft in den Highlands
sein könnte.« Sie griff nach seiner großen, kräftigen Hand, die sie auf so wunderbare Weise verwöhnt hatte, und streichelte sie.
»Ich habe so etwas noch nie gemacht, und es ist … nicht ganz einfach für mich. »
Er sah sie verständnislos an, aber auch Wärme war in dem Blick zu spüren.
»Du hast mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, bei Vicky und dir zu bleiben. Aye, ich würde gern auf Stonewall Castle leben, denn ihr seid wie eine Familie für mich geworden. Ein Leben ohne euch kann ich mir nur schwer vorstellen. Und ich möchte das auch gar nicht. Doch in Anbetracht der Umstände sollten wir vielleicht einen Schritt weitergehen.«
Sein Gesicht hellte sich mit einem Mal auf, als würde er endlich verstehen. Ein warmes Lächeln umspielte seine sinnlichen Lippen. Er lachte leise.
Ihre Wangen glühten. Obgleich sie diese Szene gedanklich auf dem Weg zum Westturm mehrere Male durchgespielt hatte, fühlte sie sich plötzlich wie ein kleines Mädchen, das man dabei erwischt hatte, wie es Süßigkeiten aus der Küche stibitzte.
Er schüttelte amüsiert den Kopf. Verunsichert ließ sie seine Hand los und wandte sich beschämt ab. Sie hatte sich lächerlich gemacht.
Doch er ging einmal um sie herum, hob ihr Kinn und sah ihr in die Augen. »Deine Idee ist wirklich hinreißend«, sagte er gerührt.
Avery lächelte zärtlich.
Er ließ sie los und begann, unruhig im Raum auf und ab zu laufen. »Nur fürchte ich, deine Leute würden dich und mich gemeinsam verbannen, ehe sie mich akzeptieren würden.«
»Sie sind an ihre Traditionen gebunden. Sie hätten keine andere Wahl, als dich anzuerkennen. Und mit der Zeit würden sie dich kennenlernen und sehen, dass du ein wunderbarer Mensch bist.«
Er schüttelte traurig den Kopf. »Kannst du dir das wirklich vorstellen? Unsere Clans stehen seit Anbeginn nicht auf gutem Fuß miteinander.«
»Es gab aber auch noch nie Krieg zwischen ihnen. Wir waren vielleicht nicht die besten Freunde, aber Nachbarn, die miteinander auskamen. Bis diese Urkunde ausgestellt wurde.«
Er blieb vor ihr stehen. »Aye. Ich wünschte selbst, ich hätte sie niemals bekommen.«
Avery sah ihn erstaunt an.
»Und der Konflikt unserer Clans ist der einzige Grund, warum du« – ein sanftes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus – »diesen Vorschlag gemacht hast?«
»Ich möchte Frieden für unsere Clans, Ewan. Dafür würde ich alles tun. Jede noch so absurde Idee in Erwägung ziehen. Aber heiraten würde ich dich auch dann, wenn es den Untergang der Welt bedeuten würde. Meine Gefühle für dich waren stets aufrichtig.«
»Verzeih, ich war ein Narr.«
Ewan wandte den Kopf zur Seite und atmete tiefdurch. »Du bist eine kluge Frau, und du hast mich überzeugt«, sagte er anerkennend.
Sie spürte, wie sie errötete.
»Es wurde genug gekämpft. Ich bin auf deiner Seite. Doch wir haben einen langen, steinigen Weg vor uns. Meine Männer sind genauso auf eine Schlacht aus wie deine Leute. Sie davon abzubringen wird nicht ganz einfach sein. Selbst für den Chief. Aber ich werde alles daransetzen, dass wir Frieden mit den MacBaines und ihren Verbündeten schließen. Darauf hast du mein Wort.«
Ewan streckte seine Arme aus und zog sie an sich. Avery spürte den kräftigen Schlag seines Herzens an ihrer Brust. Sie hätte ewig so stehen können, doch plötzlich beugte er ein Knie.
»Auch wenn ich nicht so altmodisch bin, wie du es von deinen Leuten gewohnt bist, so gibt es doch Traditionen, die ich sehr schätze. Diese ist eine davon. Ich möchte dich zum Altar führen, Avery MacBaine. Ich bitte dich: Werde meine Frau. Nicht weil uns das unserem Ziel näherbringt, sondern weil ich den Rest meines Lebens mit dir verbringen will.«
Avery hielt den Atem an. Sie sah in seine wundervollen dunkelblauen Augen und nickte, erst zaghaft, dann immer heftiger. »Aye. Ich will deine Frau werden«, presste sie unter Tränen hervor.
Sie konnte ihr Glück kaum fassen. Passierte das hier wirklich? Sie beugte sich hinunter, nahm sein Gesicht in beide Hände und küsste ihn leidenschaftlich.
»Ich will«, hauchte sie, den Mund an seinen Lippen, und strahlte ihn an.
Ewan stand auf und umschloss sie mit seinen starken Armen.
Sie lehnte an seiner Brust, warm und behütet. »Ich gebe dir mein Versprechen, dich zu ehelichen, sobald ich hierher zurückgekehrt bin.«
Ewans schob sie sacht an den Schultern zurück. Sein Blick hatte sich verdunkelt. »Zurückgekehrt? Wohin willst du gehen?«
»Ich
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