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Leidenschaft zum Dessert

Leidenschaft zum Dessert

Titel: Leidenschaft zum Dessert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Lewis
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etwas zu laut.
    „Ja.“ Sie betraten die kleine Küche und stellten das Geschirr auf den Tresen. „Sie sollten den Schmuck mal sehen. Exquisit. Von ‚Mappin & Webb‘ aus London. Er zeigte mir sogar einige Abbildungen im Computer und bat mich um meine Meinung.“ Sie legte eine Hand auf Saras Arm.
    „Sechzigtausend Dollar“, sagte sie leise. „Die junge Dame, die diesen Schmuck bekommt, kann sich wirklich glücklich schätzen.“
    Sara wurde schwindlig. Sie stützte sich an der Spülmaschine ab und versuchte, tief durchzuatmen. Eine Freundin?
    „ Oh ja, wirklich glücklich. Sie werden an eine Adresse in Las Vegas geschickt.“ Mrs. Dixon lachte leise in sich hi nein. „Ich weiß, es fällt Ihnen wahrscheinlich schwer, sich unseren Mr. Al Mansur mit einem Showgirl vorzustellen, aber ich habe genug gesehen in meinem Leben, um zu wissen, dass selbst der ernsteste Mann die Gesellschaft dieser fröhlichen jungen Mädchen genießt. Und warum sollte er auch keine Freundin haben oder zehn, wenn er will? Er ist schließlich nicht verheiratet.“
    Nein. Er ist nicht verheiratet.
    Die Vorstellung von Kazim mit einer anderen Frau ließ sie bis ins Innerste frösteln. Hatte er wirklich vor, sie zu heiraten und sich gleichzeitig mit einer anderen Frau – oder Frauen – zu vergnügen?
    Genau wie mein Vater.
    „Geht es Ihnen gut, meine Liebe? Sie sehen plötzlich ein wenig blass aus.“
    „Nein, es geht mir gut“, flüsterte Sara. „Nur eine kleine Magenverstimmung.“
    „Nun, wir gehen besser wieder zu unseren Schreibtischen zurück. Wir möchten schließlich nicht, dass Mr. Al Mansur aus seinem Büro kommt und sieht, dass wir beide uns davongestohlen haben, oder?“
    „Nein, sicher nicht.“ Sie folgte Mrs. Dixon wie in Trance.
    Sie war sehr froh, dass sie sich geweigert hatte, den Wagen anzunehmen. Wenn Kazim glaubte, er könnte sie kaufen wie alle seine anderen Frauen, hatte er sich geschnitten.
    Das Licht an Saras Gegensprechanlage blinkte. Was wollte er jetzt schon wieder? Sie war gerade im Begriff, nach Hau se zu gehen. Den ganzen Tag lang hatte er sie unter dem einen oder anderen Vorwand in sein Büro gerufen, und ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Was sie jetzt brauchte, war Abstand zu ihm – sehr viel Abstand.
    „Ja?“
    „Bitte, komm kurz herein.“
    „Gleich.“ Sie holte tief Luft und strich sich gereizt eine Strähne hinter das Ohr.
    „Mach bitte die Tür hinter dir zu.“ Kazim lag fast in seinem Sessel, so locker saß er da, die Hände hinter dem Kopf, sodass sein weißes Hemd sich über seiner breiten Brust spannte.
    „Gratuliere.“ Er lächelte einen Moment geheimnisvoll und fuhr dann fort: „Du hast den Anderson-Vertrag für uns gewonnen. Sie fanden deine Präsentation und dein Preisangebot sehr beeindruckend.“
    Sara unterdrückte einen Triumphschrei. Sie hatte es geschafft! „Hervorragend.“
    „Hervorragend ist auch das Wort, das deine Arbeit am besten beschreibt. Obwohl leider die direkte Folge davon ist, dass meine armen Pflanzen ohne deine liebevolle Pflege dahinwelken. Mrs. Dixon scheint nicht wie du über einen grünen Daumen zu verfügen.“ Er lächelte.
    Sara räusperte sich. „Ich hatte alle Hände voll zu tun mit wichtigen Projekten, wie du weißt.“
    „Genau. Und unter den Umständen habe ich beschlossen, dir deine Arbeitslast ein wenig zu erleichtern.“ Er beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf den Tisch. „Du solltest viel schlafen, Energie sammeln und gut essen. Ich gebe den Farouk-Vertrag an Andrew weiter, Claire und Patrick werden am MacDormand-Projekt arbeiten, und ich übernehme selbst den Anderson-Vertrag.“
    Die erste Reaktion war Erleichterung, aber je länger er redete, desto entsetzter wurde sie. „Aber dann bleibt mir ja nur …“
    „Zeit, dich zu entspannen und deine Schwangerschaft zu genießen. Du siehst in letzter Zeit ständig müde aus, und wie du selbst zugegeben hast, nimmst du nicht genug zu. Wir müssen sichergehen, dass unser Baby alles bekommt, was es braucht, stimmst du mir nicht zu?“
    „Doch, schon, aber …“ Er nahm ihr alle Projekte weg? Ihre Pflichten als Sekretärin hatte schon Mrs. Dixon übernommen. Stellte er sich vor, dass sie den ganzen Tag am Schreibtisch saß und sich die Nägel manikürte? Oder seine Pflanzen goss?
    Oder womöglich ganz andere Bedürfnisse befriedigte?
    Diese Bedürfnisse konnte doch sicher ein erfahrenes Las Vegas-Showgirl viel besser zufriedenstellen. Sara ballte die Hände zu Fäusten.

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