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Leif - Hungrig nach Leben: Ein jugendlicher Liebesroman

Leif - Hungrig nach Leben: Ein jugendlicher Liebesroman

Titel: Leif - Hungrig nach Leben: Ein jugendlicher Liebesroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silke Heichel
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gab nichts, dem man entgegenfiebern konnte. Hinzu kam, dass Leif sich wieder rarmachte, seit das neue Jahr begonnen hatte. Er war ständig beschäftigt; ich wusste nicht mal, womit. Vielleicht wusste er das selbst nicht. Er war zu hoch konzentriert darauf, mir aus dem Weg zu gehen und sich irgendwelche Ausreden einfallen zu lassen.
    Und dann kam eine weitere Fete: die alljährliche Karnevalsfete seines Fußballvereins. Da Rosenmontag dieses Jahr Anfang Februar lag und die Wartezeit bis dahin knapp war, knubbelten sich die Termine. Die ersten Feiern fanden schon im Januar statt. Ich wollte zusammen mit Leif hingehen, aber ich hatte mich erkältet und war außer Gefecht gesetzt. Also ging er allein. Zumindest hin. Wie ein Lauffeuer machten die Neuigkeiten die Runde und so erfuhr ich am Montagmorgen über die Gerüchteküche, was mein Freund anstellte, während ich mit Fieber und Schüttelfrost im Bett lag. Als ich am Getränkeautomaten stand und den Schock verdaute, überlegte ich noch, ob ich ihn sofort suchen und damit konfrontieren sollte. Ich entschied mich dagegen, drehte mich um und rannte geradewegs in seine Arme.
    „Hallo! So stürmisch heute Morgen? Wo soll’s denn hingehen?“ Er begrüßte mich ganz normal, lächelte, als wäre nichts gewesen. „Geht’s dir besser?“, erkundigte er sich. Immerhin.
    Er beugte sich zu mir vor und drückte mir einen Kuss auf den Mund. Erst, als ich ihn nicht erwiderte, zuckte er zurück und musterte mich erstaunt. „Was ist los?“
    „Was los ist?“
    Ich starrte ihn an wie eine Geistesgestörte oder als wäre er ein Geistesgestörter und in dem Moment schien er das wohl auch zu sein. Wie konnte er sonst derart unverfroren diese freche Frage stellen?
    „Kannst du dich nicht mehr an Samstagabend erinnern?“
    „Was genau meinst du? Die Fete?“
    „Lara?“, fragte ich zurück.
    „Oh.“ Er nickte. Wenigstens schien er zu wissen, wovon ich sprach. „Was soll ich sagen? Das … war nichts weiter.“
    „Nichts weiter?“, wiederholte ich fassungslos. „Du hast mit ihr geschlafen! Das ist ja wohl mehr als ausreichend!“
    „Nina …“
    „Nein!“ Ich schüttelte den Kopf. „Ich will nichts hören. Lass mich einfach in Ruhe!“
    „Aber Nina, es hat mir nichts bedeutet.“
    „Na, wenn das so ist, ändert das natürlich alles.“ Die Ironie in meinen Worten ließ ihn stutzen.
    „Es hat mir wirklich nichts bedeutet.“
    „Aber mir! Du hast mich betrogen! Du hast mich verletzt! Und du hast mich angelogen!“
    Er senkte den Kopf. „Es tut mir leid. Das wollte ich nicht. Ich … so bin ich eben, weißt du … wenn eine Beziehung zu haben bedeutet, immer treu zu sein, dann bin ich wohl noch nicht reif für eine Beziehung.“
    Komisch, sechs Monate lang hat er das nicht so gesehen, aber sei’s drum.
    „Offensichtlich.“
    Er streckte einen Arm nach mir aus. Als ich ihn abwehrte, kam er einen Schritt näher. Ich trat noch einen Schritt zurück. Er tat es mir nach. Ehe ich mich’s versah, lief ich vor ihm weg und er mir nach. Wie albern das ausgesehen haben musste, und dass uns alle umherstehenden Schüler dabei beobachteten, war mir egal. Ich rannte nach draußen, wo er mich überholte und mir den Weg abschnitt.
    „Hey, was ist das für ein Spiel? Fangen, oder was? Das ist doch albern, Nina! Bleib stehen und hör mir zu!“, fuhr er mich an.
    Ich sah ihm direkt ins Gesicht, er kam näher, griff nach meiner Hand. Sie kribbelte sofort, das Kribbeln breitete sich im ganzen Körper aus, und da war sie wieder: Die Gewissheit, dass ich ohne ihn nicht leben konnte.
    „Es tut mir wirklich leid, Nina, ich wollte dich nicht verletzen, aber das mit Lara hat echt nichts mit uns zu tun. Es ändert nicht im Geringsten etwas an dem, was ich für dich fühle.“
    „Schön, dann fühle ich mich jetzt viel besser.“
    „Ich liebe dich. Nur dich.“
    „Aber ich reiche dir eben nicht.“
    „Nein, so ist das nicht!“
    „Warum musst du dann mit einer anderen schlafen? Was hat sie, was ich nicht habe?“
    „Nichts. Im Gegenteil, sie hat nichts von dem, was du hast.“
    „Warum schläfst du dann mit ihr? Weil du wissen wolltest, was du an mir hast?“
    „Weil ich Lust dazu hatte.“
    „Das verstehe ich nicht. Hast du nicht sogar gesagt, du wärest genervt von ihr? Weil sie die Finger nicht von dir lassen kann? Weil sie wie eine Spinne im Netz ist?“
    „Ja! Und vielleicht war das ein Grund, warum ich mich habe hinreißen lassen. Damit sie endlich damit aufhört.“
    Ich

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