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Leise Kommt Der Tod

Titel: Leise Kommt Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Stewart Taylor
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verschiedene Bereiche des Raumes in Intervallen von sechzig Sekunden. Dieses System arbeitet immer noch mit Bandaufzeichnungen.«
    Nach einer kurzen Pause fuhr Torrance fort: »Der Ort, an dem Olga Levitch getötet wurde, befindet sich außerhalb des Erfassungsbereiches der Kamera. Normalerweise wird an dieser Stelle kein Wertgegenstand platziert.«
    Quinn nickte. All das hatte er schon von Moran und Keane gehört. »Wie sieht es mit den Generalschlüsseln aus?«
    »Unsere Generalschließanlage verlangt vom Personal, dass sie eine elektronische Karte vor einen Sensor halten, und zwar an den vier Türen zwischen den Galerien und den Büros im Anbau. Aber während der Eröffnung sind diese Zugänge nicht benutzt worden.«
    »Sie kennen sich sehr gut mit diesen Dingen aus. Wenn Sie eine Vermutung äußern müssten«, fragte er Torrance, »glauben Sie, dass der versuchte Raub des Kruges mit dem Diebstahl von 1979 in Zusammenhang steht?«
    Torrance brach in lautes Gelächter aus. »Sie stellen mir eine sehr gewichtige Frage, Detective Quinn, aber ich werde sie Ihnen beantworten. Meiner Meinung nach gibt es durchaus Parallelen beim Modus operandi, bei der Art der Durchführung. Ich habe mir die Ermittlungsakte von dem Einbruchdiebstahl damals sehr genau angesehen, und ich bin davon überzeugt, dass in jenem Fall professionelle Täter am Werk waren, die sich eingehend über die Gegebenheiten informiert hatten oder von Insiderwissen profitierten. Und hier haben wir es wohl mit einer ähnlichen Situation zu tun.«

    »Danke«, sagte Quinn. »Genau das glaube ich auch.«
    Er dachte an Sweeney, die zu ihm gekommen war, um ihm von dem verschwundenen Schmuckstück zu berichten. Er bezweifelte nach wie vor, dass diese Sache auf irgendeine Art relevant war, aber interessanterweise hatte auch sie den Raub von 1979 erwähnt. Wie waren doch gleich seine Worte ihr gegenüber gewesen? Dass sich das FBI damit wohl eingehend befassen würde? Nun, zumindest jetzt müsste sich die Behörde einschalten, und er würde schon dafür sorgen, dass sie sich eingehend mit dem Fall befassen würden.
    Als die Sicherheitsleute gegangen waren, wandte Quinn sich an Ellie. »Was denkst du?«
    Sie wirkte nervös und suchte in seinem Gesicht nach Anzeichen dafür, dass er ihre Meinung wirklich hören wollte. Quinn bemerkte es und schämte sich für einen Moment. »Ich bin ebenfalls der Ansicht, dass unser Fall mit dem Diebstahl von 1979 in Zusammenhang steht«, sagte sie schließlich. »Oder zumindest die Vorgehensweise. Professionell ausgeführt, nach ausgiebiger Recherche oder aufgrund von Insiderwissen. Ich denke, dass von den Angestellten niemand das Geschick hat, um so ein großes Ding zu drehen. Aber wenn er sich mit jemandem zusammengetan hat, der aus dementsprechenden Kreisen kommt, wäre das Ganze kein Problem gewesen. Die organisierten Banden sind außerdem in der Lage, die gestohlenen Sachen an die richtigen Leute zu verkaufen. Und jene Person, die ihnen Informationen geliefert hat, wird dafür gut bezahlt.« Sie schob eine widerspenstige Haarsträhne hinter das Ohr und zögerte, dann ergänzte sie: »So etwas Ähnliches ist in Cleveland passiert, nur handelte es sich dort um einen Supermarkt. Einer der Angestellten hat Informationen über den Schichtwechsel weiterverkauft; er hat ausgeplaudert, dass das Geld aus den Kassen in den Tresor gebracht wird, während die Geschäftsleitung in der Pause ist. Wir haben herausgefunden, dass der Täter eine Kontaktperson aus den Reihen des Personals hatte.
Ich habe daraufhin angefangen, im Supermarkt zu arbeiten.« Sie grinste ihn an und sah ihm für eine Sekunde in die Augen, ehe sie sich schnell wieder abwandte. »Das war vielleicht ein Scheißjob, kann ich dir sagen - als Einpackerin. Jedenfalls war da ein Typ, der plötzlich lauter neue Sachen hatte und jeden auf einen Drink einladen wollte. Schließlich stellte sich heraus, dass er der Informant gewesen war.« Er sah die Freude in ihrem Gesicht, als sie an die Szene dachte. Und mit einem Mal fühlte er sich unangenehm berührt, so als habe er sie aus Versehen nackt gesehen.
    »Sehr beeindruckend. Havrilek hat mir erzählt, dass du in Ohio gute Arbeit geleistet hast.« Er wollte sie fragen, warum sie an die Ostküste gezogen war, aber plötzlich verschloss sich ihr Gesicht. Sie verzog sorgenvoll die Stirn und stand abrupt auf.
    Quinn machte einen Versuch, die unangenehme Stille zu durchbrechen. »Ich habe heute Morgen mit einem Ermittler vom FBI

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