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Leise Kommt Der Tod

Titel: Leise Kommt Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Stewart Taylor
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würden, wäre ich darüber informiert. Ich müsste mich nicht einmal beeilen, um Sie zu kriegen.« Er griff nach dem Plan des Museums, der auf dem Tisch im Hauptbüro lag, und faltete ihn auseinander.
    »Ich bin bekannt dafür, ein Verfechter der - wie wir in der
Welt der Sicherheit gerne dazu sagen - Überplanung zu sein«, erklärte er. »Es existiert kein einziges Exponat und kein einziger Zugang, der nicht auf irgendeine Art gesichert wäre. Alle Fenster im Museum haben Berührungsmelder und Glasbruchdetektoren. Wenn jemand ein Fenster öffnet oder das Glas bricht, benachrichtigt ein stiller Alarm den diensthabenden Wachposten und meldet den Vorfall außerdem sofort der Polizei. Falls es der Eindringling doch ins Gebäude schafft, werden seine Bewegungen von den Bewegungsmeldern auf dem Boden registriert. Das löst erneut einen stillen Alarm beim Wachposten sowie bei der Polizei aus. Und falls der Eindringling wirklich an den Bewegungsmeldern vorbeikommen sollte, würde er garantiert den Alarm auslösen, der die Exponate sichert. Alle ausgestellten Bilder sind vernetzt, die Artefakte hinter Glas befinden sich in alarmgesicherten Schaukästen. Kurz gesagt, falls es nicht zum totalen Zusammenbruch des gesamten Alarmsystems kommt - was beinahe unmöglich ist -, würde es Ihnen niemals gelingen, etwas zu stehlen.«
    »Nun, aber was ist, wenn man, also wenn ich das Kunstwerk entwenden will, während das Museum geöffnet hat und sich Leute darin befinden?«
    Quinn war kurz davor, eine weitere Frage anzuhängen, da entgegnete Fellows: »Mr. Quinn, bei der Aufgabe, ein Sicherheitssystem für ein Museum zu konzipieren, geht es in erster Linie darum, einen Mittelweg zu finden. Wie gewährleisten wir die Sicherheit der Ausstellungsstücke und garantieren gleichzeitig einen angemessenen Zugang für die Öffentlichkeit? Eine weitere Herausforderung an einer akademischen Institution ergibt sich aus der Tatsache, dass die Sammlungen zu Studienzwecken zur Verfügung stehen sollen. Die Studenten sollen Zugang zu den Artefakten haben, um sie eingehend untersuchen zu können, aber die Sicherheit der Exponate muss weiterhin gewährleistet sein. Verstehen Sie?« Quinn nickte.
    »Während einer Veranstaltung wie der von gestern Nacht sind
wir vermutlich am wenigsten geschützt«, sagte Fellows. »An normalen Besuchertagen sind die Sicherheitsvorkehrungen enorm, das darf man auf keinen Fall unterschätzen. Und trotzdem sind Museumsbesucher, denen etwas Ungewöhnliches aufgefallen ist, eine ebenso große Hilfe. Und das muss auch so sein, denn während der Öffnungszeiten müssen wir auf etliche Sicherheitsvorkehrungen verzichten - zum Beispiel auf die Bewegungsmelder und auf viele der Alarme. Letzte Nacht befanden sich Besucher im Museum, deshalb waren zahlreiche Warnsysteme ausgeschaltet. Aber alle Personen haben sich in den oberen Etagen aufgehalten. Der Schrank mit dem Kanopenkrug hingegen befand sich an einem provisorischen Aufbewahrungsort im Keller, und das wertvolle Stück war nicht ausreichend gesichert.«
    »Es war der perfekte Zeitpunkt, um den Krug zu entwenden«, sagte Torrance.
    »Eine Menge Zufälle zugunsten des Diebes«, Fellows lächelte schief.
    »So wie Sie es sagen, bekomme ich den Eindruck, dass da jemand genau wusste, was er tat«, warf Quinn ein.
    »Oh ja. Das war mit Sicherheit jemand, der dieses Museum kennt«, versicherte Torrance. »Und er wusste auch von der Ausstellung.«
    »Könnte es jemand von den Mitarbeitern gewesen sein?«, fragte Quinn.
    »Natürlich, das wäre möglich. Obwohl, wenn man mich fragt: Ich persönlich würde, wenn ich schon im Museum arbeite und man mich für vertrauenswürdig hält, meinen Vorteil besser zu nutzen wissen und den Diebstahl zu einem anderen Zeitpunkt durchführen. Jemand, der hier arbeitet, hat die Erlaubnis, sich frei zu bewegen. Alles, was ich zuvor angeführt habe, trifft für ihn nicht zu. Er könnte zur Tat schreiten, wenn sich niemand sonst im Museum befindet.«
    Das klang logisch in Quinns Ohren. »Okay«, sagte er. »Erzählen Sie mir mehr über die Sicherheitssysteme hier.«

    Torrance reichte ihm einen Schaltplan des Museums, auf dem kleine Kreuze und Kreise eingezeichnet waren. »Das Museum ist mit einer Standard-Fernsehüberwachungsanlage ausgestattet. Es handelt sich um insgesamt zwanzig Kameras, eine an jedem Haupteingang sowie eine in jeder Galerie. Die genauen Positionen können Sie dem Schaltplan entnehmen. Die Kameras sind beweglich. Sie beobachten

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