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Leises Gift

Leises Gift

Titel: Leises Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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erste Bild zeigte einen Afroamerikaner in einer Uniform der U.S. Army – Captain Noel D. Traver. Das zweite zeigte einen pickligen Highschool-Jungen. Das dritte Foto zeigte einen Mann mit breitem Schädel, grauem Bart und vollem Haar. Das Bild war von einem Fotografen für den Clarion-Ledger geschossen worden, eine Zeitung aus Jackson. Die Bildunterschrift hieß: ZÜCHTER BEHANDELT FORSCHUNGSHUNDE WIE HAUSTIERE. Das Bild war körnig, doch Alex hatte nicht den geringsten Zweifel: Noel D. Traver war nicht die gleiche Person wie Eldon Tarver.
    »Was zum Teufel …?«, flüsterte sie.
    Ihr Mobiltelefon läutete erneut. Sie antwortete, ohne auf das Display zu blicken. »John?«
    »Nein, ich bin es, Will.«
    »Oh. Hast du was Neues?«
    »Vielleicht. Eldon Tarver besitzt ein pathologisches Labor hier in Jackson.«
    »Wie bitte?«
    »Ihm gehört das Jackson Pathology Associates‹. Es führt die Labortests für eine ganze Reihe einheimischer Ärzte durch. Wie es scheint, sind sie ziemlich erfolgreich. Sie fertigen auch eigene DNS-Analysen an.«
    »Der Kerl hat seine Finger wirklich überall drin.«
    »Möchtest du, dass ich hinfahre und mir den Laden ansehe?«
    »Ja. Schau dich ein wenig um und finde heraus, ob irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht.«
    Will kicherte. »Das Übliche also.«
    Alex’ Mobiltelefon summte erneut und zeigte einen zweiten Anrufer in der Warteschlange an. Kaisers Rückruf. »Ruf mich später noch mal an, Will. Ich muss auflegen.« Sie drückte den Knopf und nahm Kaisers Gespräch an. »Hallo?«
    »Es tut mir leid, Alex. Ich bin hier im FBI-Büro Jackson, und die Dinge sind im Augenblick ziemlich verfahren. Der Leitende Spezialagent weiß von meinem kleinen Freizeit-Observations- unternehmen, und er …«
    »Hören Sie, John. Ich habe eine Bildersuche nach Noel D. Traver gestartet und ein Bild von ihm gefunden.«
    »Und?«
    »Er ist es nicht. Ich meine, er ist nicht Eldon Tarver.«
    »Tatsächlich?«
    »Ich begreife es selbst nicht. Zwei Namen, die perfekte Anagramme sind – das kann unmöglich Zufall sein. Nicht, wenn sich ein Name auf dem Schreibtisch des anderen Namensträgers findet.«
    »Stimmt. Wir sind da auf eine ganz merkwürdige Geschichte gestoßen, keine Frage. Anderes Thema: SAC Tyler sagt, selbst wenn Sie recht hätten, wäre es immer noch ein gewöhnlicher Mordfall, der nicht unter die Jurisdiktion des FBI fällt.«
    »Tyler ist ein Arschloch.«
    Kaiser lachte leise auf. »Tyler sagt, dass ich sämtliche Beweise in meinem Besitz an das Jackson Police Department übergeben und anschließend nach New Orleans zurückkehren soll. Und Sie sollen sich schon mal eine neue Arbeit suchen.« »Er kann mich mal. Ich sage, wir überprüfen die Hundezucht von Noel D. Traver.«
    »Das wird Tyler nicht dulden. Ich habe bereits nach einem Durchsuchungsbefehl gefragt. Keine Chance.«
    »Meine Güte, was hat der Kerl für ein Problem?«, giftete Alex wütend.
    »Mark Dodson ist sein Problem. Tyler weiß, dass Dodson Sie hasst wie die Pest, und er denkt, Dodson wäre der zukünftige blonde Liebling des neuen Direktors. Tyler denkt außerdem, dass Jack Moran auf dem Weg in den frühzeitigen Ruhestand ist. Deshalb will Tyler mir nicht helfen. Ich bin ein Schüler des falschen Akolyten.«
    »Offenbar bin ich schon so gut wie gefeuert.«
    »Ach was, Alex. Wir bekommen den Beschluss. Wir müssen nur unermüdlich weiter Beweise anhäufen.«
    »Wie denn, ohne jede Unterstützung? Ich nehme nicht an, dass Tyler die Angehörigen der Toten bitten wird, Autopsien der früheren Opfer zuzustimmen, oder?«
    Kaiser lachte laut auf.
    »Haben Sie eine Idee, wo Eldon Tarver in diesem Augenblick steckt?«
    »Nein. Er wohnt allein, und er ist nicht zu Hause. Er ist nicht in der Universität und auch nicht in seiner Praxis. Ich gebe Ihnen Bescheid, sobald wir ihn aufgespürt haben.«
    »Und wo genau befindet sich diese Hundezucht?«, fragte Alex.
    »Denken Sie nicht mal dran, Alex. Nicht ohne Durchsuchungsbeschluss.«
    »Ich finde sie auch allein, wissen Sie?«
    »Sie machen es mir auch so schon schwer genug, Alex. Ich muss jetzt auflegen. Rufen Sie mich an, wenn Sie etwas haben, das ich wissen muss.«
    Alex legte auf und wählte die Nummer von Will Kilmer.
    »Was gibt’s?«, fragte Will.
    »Noel D. Traver besitzt eine Hundezucht im Süden von Jackson. Ich muss wissen, wo genau.«
    »Weiß ich bereits.«
    »Ich liebe dich, alter Mann! Gib mir die Adresse bitte.«
    Will las die Adresse laut vor. »Hast du vor, dem

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