Leitfaden Homöopathie (German Edition)
mineralischen und 5 Prozent tierischen Ursprungs.
Tab. 9.1 Ausgangssubstanzen homöopathischer Arzneimittel ( Kap. 2.4.2 )
Frischpflanzen
Pflanzendrogen
Drogen tierischen Ursprungs
Nosoden
Stoffe mineralischen Ursprungs
Stoffgemische
Synthetische Stoffe
Andere Ausgangssubstanzen (Pilze, Flechten)
9.2 Einteilung der Materiae medicae
Eine der wichtigsten Voraussetzungen zur Ausführung der Homöopathie sind die Arzneimittelprüfungen am Gesunden (vgl. Organon, §§ 105–120). Sie sind die Basis der Materia medica homoeopathica als Gesamtheit aller geprüften Arzneien.
Diese Symtomensammlungen wurden im Laufe der Zeit von unterschiedlichen Autoren bearbeitet. Sie lassen sich in primäre Materiae medicae und sekundäre Materiae medicae einteilen:
Primäre Materiae medicae enthalten die unbearbeiteten Prüfberichte. Jedes einzelne Symptom eines jeden Prüfers wird im Wortlaut wiedergegeben, üblicherweise nach dem Kopf-zu-Fuß-Schema angeordnet, mit Namenskürzel des Prüfers und meist auch mit dem Zeitpunkt des Auftretens im Verlauf der Prüfung versehen. Ein wiederholt aufgetretenes Symptom wird somit mehrmals aufgeführt.
Sekundäre Materiae medicae dagegen stellen Bearbeitungen unterschiedlichen Umfangs dar. Diese bearbeiteten Materiae medicae kann man wiederum in unterschiedliche Klassen unterteilen, je nach dem Umfang der Bearbeitung.
Sekundäre Materiae medicae der ersten Klasse zeichnen sich durch eine möglichst vollständige Wiedergabe der Prüfsymptome aus sowie durch geringfügige Kürzungen und Zusammenfassungen häufig aufgetretener Symptome, die im Druck hervorgehoben sind. Zusätzlich werden in der Praxis verifizierte Symptome gekennzeichnet.
Sekundäre Materiae medicae der zweiten und dritten Klasse: Um für die tägliche Arbeit übersichtlichere und handlichere Werke zu haben, wurden immer wieder Zusammenfassungen der oben genannten ausführlichen Werke verfasst, die mit eigenen klinischen Erfahrungen angereichert wurden. Stärkere Kürzungen führen dazu, dass längst nicht mehr alle Prüfungssymptome aufgeführt sind.Die Auswahl und die Hervorhebung der als charakteristisch eingestuften Symptome erfolgt durch den jeweiligen Autor und ist daher subjektiv. Die Kapiteleinteilung nach Organbereichen wird hier oft nicht mehr eingehalten.
Die erste primäre Materia medica waren die von Hahnemann in lateinischer Sprache verfassten „Fragmenta de viribus medicamentorum […]“. Als erste deutsche primäre Materia medica erschien Hahnemanns „Reine Arzneimittellehre“ in drei Auflagen. Es folgten die „Chronischen Krankheiten“ in zwei Auflagen. Wiederholt aufgetretene Symptome sind durch Sperrdruck gekennzeichnet. Geheilte Symptome und Vergiftungssymptome wurden ebenfalls aufgenommen.
Primäre Materiae medicae
Allen TF: The Encyclopedia of Pure Materia Medica (12 Bände). Reprint. New Delhi 1982. Die ausführlichste und umfangreichste Sammlung von Prüfungssymptomen.
Gypser K-H, Waldecker A, Wilbrand R (Hrsg.): Gesammelte Arzneimittelprüfungen aus Stapfs „Archiv für die homöopathische Heilkunst“ (1822–1848). Heidelberg 1997. Hier sind u.a. die Prüfungen so wichtiger Arzneimittel wie
Antimonium tartaricum
,
Cantharis
,
Coffea
,
Kreosotum
und
Psorinum
zu finden.
Hahnemann S: Reine Arzneimittellehre (6 Bände). Nachdruck. Heidelberg 1989.
Hahnemann S: Die Chronischen Krankheiten (Band 2–5). Nachdruck. Heidelberg 1988.
Hartlaub/Trinks: Reine Arzneimittellehre, Leipzig 1828 (Nachdruck Hamburg o.J.)
Sekundäre Materiae medicae der ersten Klasse
Jahr GHG: Ausführlicher Symptomen-Kodex der homöopathischen Arzneimittellehre. Leipzig 1848 (Nachdruck Hamburg o.J.). Jahr, der Hahnemann viele Jahre begleitete, hat aus Hahnemanns und den anderen, ihm zur Verfügung stehenden primären Materiae medicae (u.a. Hartlaub/Trinks und Stapf-Archiv) nahezu vollständig alle Symptome übernommen, übersichtlicher angeordnet, Wiederholungen eliminiert, Symptome im Wortlaut leicht gekürzt, häufig aufgetretene Prüfsymptome hervorgehoben und zusätzlich klinisch verifizierte Symptome ergänzt.
Hering C: The Guiding Symptoms of our Homoeopathic Materia Medica (10 Bände). Reprint. New Delhi 1982. Deutsche Übersetzung: Leitsymptome unserer Materia Medica. Aachen 1991–1998. Hering setzt die Priorität bei verifizierten Symptomen, reine Prüfsymptome sind gekürzt wiedergegeben. Zahlreiche klinische Symptome (geheilte Symptome, denen kein Prüfungssymptom zugrunde liegt) sind zusätzlich
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