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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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Kaffee, Essig, Kampfer und Wein zusammengefasst ( Kap. 8.4 ).
    Da aber die homöopathische Antidotierung nach Symptomenähnlichkeit zu erfolgen hat und sich somit grundsätzlich von der Antidotierung mit Substanzen unterscheidet, die in enantiopathischer oder allopathischer Beziehung zur Vergiftungssymptomatik stehen, sollte nach Klunker für ein homöopathisches Antidot der von Granier geprägte Begriff „Homöodot“ gewählt werden.
    Als Diadot sollte eine Substanz bezeichnet werden, die in keiner homöopathischen Beziehung zur Symptomatik des Patienten steht.
    Folgemittel
    Homöodote sind immer Arzneimittel, die einander ähnlich, also verwandt sind, und somit auch immer Folgemittel. Klunker trägt dem Rechnung, indem er ab der 10. überarbeiteten Auflage der „Arzneibeziehungen“ die Rubriken „Folgemittel“ und Homöodote“ zusammenfasst. Arzneimittelbeziehungen werden von verschiedenen Autoren sehr unterschiedlich beurteilt. Einerseits besteht allgemein eine Begriffsunklarheit der Arzneimittelbeziehungen, andererseits bestehen aber auch starkabweichende Ansichten über Beziehungen einzelner Arzneimittel untereinander. Klunker hat deshalb in der 11. Auflage der „Arzneibeziehungen“ im Vergleich zu älteren Ausgaben und der Originalausgabe von Miller eine andere Gliederung konzipiert. Folgemittel und Homödote wurden zusammengefasst, aber in zwei Spalten nach Autorengruppen getrennt. So findet sich eine Spalte: Folgemittel/Homöodote nach Hering/Guernsey/Allen und eine Spalte nach Bönninghausen/Boger. In der Spalte „Feinde“ wird nicht nach Autoren getrennt (Miller/Klunker 1998).
    Farrington unterscheidet bei seiner Definition der Arzneimittelbeziehungen u.a. zwischen Familienverwandtschaften, konkordanten und komplementären Arzneimitteln.
    „Ferner können wir Mittel haben, die merkliche Ähnlichkeit in der Wirkung darbieten, obgleich unähnlich nach ihrer Herkunft. Diese nennt man „konkordant“ . Mittel, die konkordant sind, können gut aufeinander folgen“ (Klinische Arzneimittellehre). Konkordante Arzneimittel sind nach Farrington ebenso Folgemittel, die in keiner Verwandtschaft nach Herkunft – also in keiner Familienverwandtschaft – zueinander stehen, sondern nach Symptomen verwandt sind.
    „Eine andere Verwandtschaft ist die komplementäre; das heißt, ein Mittel bringt eine Kur zu Ende, die das andere beginnt, aber nicht vollenden kann. Solche Verwandtschaft besteht zwischen Belladonna und Calcarea. [..] Ferner haben wir eine antidotarische Verwandtschaft“ (ebd.). Komplementäre Arzneimittel sind demnach besonders bewährte Folgemittel, die eine mit dem vorangegangenen Mittel begonnene Heilung weiter bzw. zu Ende führen. In einigen Werken Bönninghausens und Bogers sind diese Verwandtschaften in eigenen Kapiteln (Konkordanzen bzw. Concordances) ausführlich beschrieben und praxisgerecht aufbereitet ( Kap. 9.3.2 ).

9.3.2 Feindliche Arzneimittelbeziehungen, schädliche Substanzen und Arzneimittel (Nocentia)
    Feindliche Arzneimittel
    Vermutlich war Hering der erste, der feindliche Arzneimittelbeziehungen entdeckte und diesen Begriff prägte. Er vermutete, dass, wenn es freundschaftliche Beziehungen der Arzneimittel untereinander gibt, es wahrscheinlich auch feindliche Arzneimittelbeziehungen geben könnte. In einem langen Beitrag („Meilenzeiger und Wegweiser zur Fortbildung der Homöopathik“) berichtete er 1844 über seine diesbezüglichen Erfahrungen mit Arzneimittelfolgen. Es wird deutlich, dass Hering aufgrund bestimmter schlechter Erfahrungen mit ungünstigen Mittelfolgen nach Gesetzmäßigkeiten suchte, wie diese vorherzusehen seien.
    Bönninghausen drückt seine anfängliche Unsicherheit in Bezug auf dieses Thema wie folgt aus: „Von kaum geringerer Wichtigkeit für die Praxis dürfte eine eben so genaue Kenntnis der
Feindschaften
der Arzneien sein und auch diese waren eben so, wie die Verwandtschaften ein ernstlicher Gegenstand meiner Forschungen. Die gewonnenen Resultate sind aber so gering und unvollständig, daß ich mich bewogen finde, sie vorläufig zurückzuhalten, und mit obiger Bitte an meine Herren Kollegen auch noch die verbinde, ihre dahin gehörigen Beobachtungen ebenfalls mitzutheilen“ (Versuch über die Verwandtschaften der homöopathischen Arzneien).
    Farrington liefert folgenden Versuch einer Definition feindlicher Arzneimittel: „Schließlich haben wir die feindliche Verwandtschaft , etwas, was ich Ihnen nicht zu erklären vermag. Es ist eine

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