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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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sollte nach den im Vordergrund stehenden Akutsymptomen verordnet werden.
    Auslöser, falls vorhanden (z.B. Überanstrengung, Trauma), auch wenn sie medizinisch nicht logisch erscheinen (z.B. Schreckereignis).
    Die Lokalisation ist nur von begrenzter Bedeutung, kann aber durch bestimmte Kriterien an Wert für die Verschreibung gewinnen (z.B. alle Arthrosesymptome auf der rechten oder linken Seite, Symptome rechts oben oder links unten, Arthrosesymptome wechseln die Seite). Auch auffallende Schmerzerstreckungen können für die Verschreibung wertvoll sein (z.B. Hüftschmerz erstreckt sich nach unten).
    Modalitäten: Temperaturabhängigkeit im Sinne einer Besserung durch Wärme ist meist pathognomonisch. Falls jedoch Kälte lindert, ist es ein wertvolles Symptom. Ebenso andere Wettermodalitäten (z.B. „schlechter durch feuchtes Wetter“, „Zugluft agg.“). Die typischen Bewegungsmodalitäten führen zu den typischen Mitteln (z.B. „Besserung durch Bewegung“ →
Rhus toxicodendron
, „Verschlechterung durch Bewegung“ →
Bryonia
). Bedeutsamer sind atypische Modalitäten, falls vorhanden (z.B. Druck bessert die Schmerzen).
    Begleitsymptome, die scheinbar nichts mit der Arthrose zu tun haben oder sogar zu anderen Krankheitskomplexen des Patienten gehören, sind oft wichtiger als alle Arthrosesymptome, wenn sie individuell auffallend sind. Letztlich ist entscheidend, was aus der gesamten Anamnese als besonders charakteristisch und unglaublich auffällt, was immer das Auffallende auch sei ( Kap. 4.2 ).
    Repertorium

Spezielle Repertoriumsrubriken, die der Diagnose entsprechen, gibt es nicht. Will man sich der Arthrose im Repertorium nähern, müssen die Rubriken berücksichtig werden, die einzelne Aspekte des Beschwerdebildes repräsentieren. Diese finden sich hauptsächlich im Kapitel „Extremitäten“ unter den Stichworten „Schmerz“, „Schwellung“, „Knacken“, „Entzündung“, „Hitze“ (sofern eine aktivierte Arthrose vorliegt) etc. Dabei finden sich nach der entsprechenden Systematik ( Kap. 5.3.1 ) die meisten Gelenklokalisationen bei den einzelnen Symptomen wieder.
Die großen Rubriken mit über 50 Arzneimitteln (z.B. Schwellung – Knie; Schmerz – Knie ) sind für die Arzneimittelfindung selten von Wert. Besondere Charakterisierungen zu bestimmten Symptomen können den Wert für die Verschreibung deutlich steigern. Nachfolgend einige Beispiele wertvoller Rubriken lokaler Symptome, passend zur Arthrose des Knies:
    Extremitäten
         Knacken – Knie – Gehen, beim
         Schmerz – Knie – Aufstehen vom Sitzen, beim
         Schmerz – Knie – Freien, im
         Schmerz – Knie – Kälte amel.
         Schmerz – Knie – Treppen, beim Heruntergehen von
         Schmerz – Knie – Treppen, beim Heraufgehen von
         Schmerz – Knie – wandernd – von einem Knie zum anderen
         Schmerz – Knie – warmem Bett, im
         Schwellung – Knie – heiß
         Schwellung – Knie – schmerzhaft
         Schwellung – Knie – wassersüchtig
    Dosierung
    Bei aktivierter Arthrose (Arthritis) Kap. 6.2 .
    Bei chronischer Arthrose haben sich folgende Dosierungsanweisungen bewährt:
    Hohe C-Potenzen: C30 für mindestens einen Monat, später C 200, M usw. – nach der Kent’schen Reihe, wiederholt frühestens nach Ablauf der Mindestlaufzeit – eignen sich für chronische Arthrosen mit relativ wenig Beschwerden ohne oder mit wenig begleitender schulmedizinischer Therapie.
    Niedrige C- und D-Potenzen eignen sich grundsätzlich für eine palliative Behandlung von arthrotischen Gelenkveränderungen, sind aber bei Arthrose nicht bewährter als Hochpotenzen.
    Q-Potenzen über lange Zeit, langsam aufsteigend ab Q1 oder höher, ermöglichen eine tgl. wiederholte Einnahmen und eignen sich besonders für schwere Arthrosen mit ausgeprägter Beschwerdesymptomatik und bei begleitender antiphlogistischer und analgetischer Therapie. Bei Beschwerdebesserung kann auf die C-Potenz des bewährten Arzneimittels gewechselt werden.
    Verlaufsbeurteilung
    Der Verlauf ist meist unspektakulär ein allmähliches Nachlassen der Schmerzen und der lokal fassbaren Veränderungen, schließlich sogar bei Belastung. Falls es noch andere körperliche oder seelische Beeinträchtigungen gibt, ist deren Verlauf bei Folgekonsultationen zu erfragen, da es im Heilungsverlauf nicht selten zuerst zu einer Besserung anderer Erkrankungen kommt und trotz guter Arzneimittelwirkung die arthrotischen

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