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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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Beschwerden vorerst bestehen bleiben. Erst das Gesamtbild ermöglicht eine Entscheidung über das weitere Vorgehen.
    Wenn es im Laufe einer scheinbar guten Arzneiwirkung keine substantielle Besserung der subjektiven Beschwerden (mehr) gibt oder sogar eine Verschlechterung eintritt, muss die Verordnung überprüft werden. Meistens haben sich inzwischen einige der wahlanzeigenden Symptome verändert oder erübrigt, auch wenn die Beschwerden vordergründig unverändert sind. Dadurch ergibt sich dann auch eine andere Arzneiwahl.
    Unterstützende Maßnahmen

    Sport: gleichmäßige rhythmische Ausdauersportarten, die die Pumpfunktion der Knorpelernährung unterstützen (bis zur Schmerzgrenze, z.B. kurzer Spaziergang); möglichst Gewichtsentlastung; keine Stöße oder Dauerdruckbelastungen, das gilt besonders auch für die Prophylaxe.
    Wärme lindert zwar, aber heilt nicht (dagegen kann Kälte bei Belastung schaden). Auch andere physikalische Therapien erleichtern die Beschwerden.
    Ernährungstherapie (vollwertig, vegetarisch) ist wahrscheinlich kausal, aber nur langfristig und vorbeugend wirksam.
    Vermeidung von Unfällen und ggf. Korrektur von Fehlstellungen.
    Prognose
    Ein Rückgang des objektiven Befundes (Knorpelschadens) ist realistischerweise nicht zu erwarten. Dagegen können Schmerzen und Bewegungseinschränkungen innerhalb von Monaten so weit zurückgehen, dass der Patient damit wieder ein weitgehend normales Leben führen kann.
    Wichtige homöopathische Arzneimittel
    Betrachtet man die typischen Arthrosesymptome, finden sich in der Materia medica Homoeopathica einige Medikamente, die scheinbar besonders indiziert sind, z.B.:
    Rhus toxicodendron
mit seiner Besserung durch anhaltende Bewegung (Warmlaufen) und der Verbesserung durch Wärme, Auslöser Überlastung.
    Bryonia
mit seiner Verschlechterung durch jegliche Bewegung.
    Ledum
mit seiner Verbesserung durch kalte Anwendungen.
    Im Falle einer akuten Aktivierung einer Arthrose können diese Mittel zumindest kurzfristig gute Dienste leisten. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass zur Behandlung von Arthrosepatienten, die meist auch an anderen gesundheitlichen Störungen leiden, die Arzneimittelwahl konstitutionell erfolgen muss und die Symptome der Gelenkerkrankung nur berücksichtigt werden, wenn sie besonders auffallend sind. Entsprechend kann auch fast jedes tiefwirkende Mittel der Materia medica im Einzelfall indiziert sein. Hier muss auf die Theoriekapitel zur Therapie der chronischen Krankheiten ( Kap. 3.3 ) und zur Arzneiwahl ( Kap. 6.3 ) verwiesen werden.

12.1.4 HWS-, BWS-, LWS-Syndrom

    HWS-Syndrom
    Schmerzen und sonstige Beschwerden, die durch direkte (z.B. degenerative) Erkrankungen der HWS oder durch eine gestörte Funktion der HWS ausgelöst werden.
    Ursachen: Funktionelle Störungen z.B. durch Fehlhaltung oder -belastung bei der beruflichen Tätigkeit oder beim Sport sowie durch Erkrankungen der BWS oder LWS, degenerative Veränderungen an den Bandscheiben, den Wirbelkörpern, den kleinen Wirbelgelenken und den Unkovertebralgelenken, Bandscheibenvorfälle (in weniger als 2 % der Fälle), HWS-Schleudertrauma (Kombination von Band- und Kapseldehnung sowie Reizung von Nervenwurzeln und dem vegetativen Nervensystem).
    BWS-Syndrom
    Schmerzsymptomatik durch Erkrankungen im Bereich der BWS; häufig Lokalisation beschränkt auf den eigentlichen BWS-Bereich (lokales BWS-Syndrom), seltener Ausstrahlung in den Brustkorb oder in den Oberbauch (pseudoradikuläres BWS-Syndrom).
    Ursachen: chronische Fehlhaltung, muskuläres Ungleichgewicht, Blockierung der Rippen-oder Wirbelgelenke oder Bänderschwäche. Seltener degenerative Veränderungen, Tumoren, entzündlich-rheumatische Erkrankungen, Bandscheibenvorfälle oder Osteoporose.
    Symptome: atemabhängige Schmerzen, die bei körperlicher Belastung zunehmen. Nicht selten Hauptschmerzpunkt auch weit von der BWS entfernt, z.B. am Rippenknorpel. Bei der Inspektion der BWS evtl. Fehlhaltungen (Flachrücken, Skoliose) oder Asymmetrie der Muskulatur auffällig.
    LWS-Syndrom
    Lokale oder ausstrahlende Schmerzen durch Störungen in den lumbalen Bewegungssegmenten.
    Lumbago (akutes LWS-Syndrom, „Hexenschuss“)
    Krankeitserscheinungen, die durch Funktionsstörungen oder degenerative Veränderungen im Bereich der LWS hervorgerufen werden.
    Symptome: akute gürtelförmige Schmerzen im LWS-Bereich, meist durch Verhebetrauma, keine Schmerzausstrahlung in das Bein im Gegensatz zum radikulären oder pseudoradikulären

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