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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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Erwachsenenalter Schmerzen bereiten.
    Therapeutische Strategie und homöopathische Behandlung
    M. Scheuermann ist in den meisten Fällen eine selbstlimitierende Erkrankung ohne oder mit nur wenigen Rückenbeschwerden. Auch aus schulmedizinischer Sicht besteht in der Regel keine Behandlungsindikation, allenfalls wird zu physiotherapeutischer Therapie geraten. Ebenso verhält es sich in der allgemeinärtzlich orientierten homöopathischen Praxis.
    Behandlungsbedarf besteht bei Patienten mit der Diagnose M. Scheuermann meist wegen anderer, häufig alterstypischer Beschwerden (z.B. Pubertätsakne, Erkrankungen des allergischen Formenkreises, Kopfschmerzsyndrome etc.). Die homöopathische Konstitutionstherapie erfolgt nach den bekannten Regeln ( Kap. 4.3 ), in deren Planung und Durchführung sich die Scheuermann’sche Erkrankung mit der vorhandenen Symptomatologie eingliedert.
    Arzneimittelwahl: Bisher sind keine homöopathischen Arzneimittel bekannt, die speziell auf diese Pathologie einwirken. Wenn überhaupt, hat die Erkrankung durch ein evtl. vorhandenes Beschwerdebild (z.B. Rückenschmerzen) Bedeutung für die Arzneiwahl.
    Verlaufsbeurteilung: Da die subjektiven und objektiven Beschwerden bezüglich des M. Scheuermann gering bzw. nicht vorhanden sind, und die Erkrankung zudem selbstlimitierend verläuft, ist sie als Verlaufsparameter ungeeignet.
    Sollte es im Verlauf einer Scheuermann’schen Erkrankung zu prominenten Rückenschmerzen kommen, unterscheiden Therapieplanung, Arzneiwahl, Dosierung undVerlaufsbeurteilung nicht von der Therapie anderer Schmerzsyndrome des Rückens ( Kap. 12.1.4 ).

12.2 Erkrankungen der Sehnen, Bänder und Schleimbeutel

12.2.1 Tendopathie

    Sammelbezeichnung für abakterielle Entzündungen der Sehnen (Tendinitis) oder Sehnenscheiden (Tendovaginitis); häufig mit degenerativen Veränderungen der Sehnenansätze oder -ursprünge (Insertionstendopathien).
    Ursachen: meist chronische Überbeanspruchung und wiederholte winzige Traumen (Mikrotraumen). Häufig betroffen Achillessehne, Ligamentum patellae, die Sehnen des M. adductor longus, M. supraspinatus und des M. subscapularis sowie die Finger- und Handstreckersehnen.
    Symptome: Meist Schmerzen beim Beginn einer Tätigkeit, unter körperlicher Bewegung nimmt der Schmerz eher ab. Oft treten die Schmerzen erstmals nach extremen oder ungewohnten sportlichen Tätigkeiten (besonders bei schlechtem Trainingszustand) auf. Bei der körperlichen Untersuchung kann man evtl. eine Verdickung, Überwärmung, lokalen Druckschmerz und Krepitieren (tastbares Reiben bei Entzündung des Sehnengleitgewebes) feststellen.
    Therapeutische Strategie
    Tendopathien erzeugen je nach Lokalisation und Tätigkeitsgebiet einen unterschiedlichen Leidensdruck beim Patienten. Dementsprechend unterschiedlich sind sowohl die Erkrankungszustände (akut, subakut, chronisch, chronisch rezidivierend) als auch die Therapiekonzepte (keine Therapie bis maximale Therapie mit Ruhigstellung etc.). Neben der homöopathischen Therapie müssen vor allem bei akut erkrankten Patienten immer die genauen Umstände der Erkrankung erfragt und ggf. verändert werden, da bei Fortbestehen einer auslösenden Belastung eine Ausheilung (auf welchem Weg auch immer) unwahrscheinlich ist. In eindeutigen Fällen von Überbelastung kommt es durch Vermeiden des Auslösers auch ohne Homöopathika zu dauerhaften Heilungen. Lassen sich keine oder nur sehr gewöhnliche Auslöser eruieren, sollte eine homöopathische Behandlung eingeleitet werden. Neben dem Vermeiden von Belastungen des erkrankten Bereichs (nicht: Ruhigstellung) sollte währenddessen auf weitere, z.B. schulmedizinische Maßnahmen (z.B. Einspritzungen von Antiphlogistika) verzichtet werden. Behandlungsbedürftig (im homöopathischen Sinn) sind alle chronisch oder chronisch rezidivierenden Tendopathien.
    Homöopathische Behandlung
    Je nach vorliegendem Krankheitsfall muss die homöopathische Therapie unterschiedlich geplant werden:
    Akute, neu aufgetretene Tendopathien können zunächst nach den Kriterien der Behandlung von akuten Erkrankungen behandelt werden, obwohl sie das im eigentlichen Sinne nur bei einer tatsächlichen Überbelastung sind (nicht bei gewöhnlichen Belastungen, die vom Patienten als Überbelastung empfunden werden).
    Chronische oder chronisch rezidivierende Tendopathien werden bei erheblicher Beschwerdesymptomatik zu Beginn ebenfalls wie Akutkrankheiten behandelt. Nach Abklingen der Beschwerden sollte sich immer eine

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