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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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gesundheitlicheVerbesserung hinweisen. Das Arzneimittel sollten dann auf keinen Fall gewechselt werden.
    Bezüglich der diagnosebezogenen Symptome lässt sich für die Verlaufsbeurteilung folgendes feststellen: Mit dem passenden Arzneimittel sollten sich die subjektiven Symptome (wie beispielsweise Schmerzen) eindeutig bessern. Bei der Steifheit der Wirbelsäule (wenn sie nicht schmerzbedingt ist) ist sowohl kurzfristig als auch langfristig keine deutliche Verbesserung zu erwarten, sie kann also nicht als Verlaufsparameter dienen.
    Das Ausmaß der Entzündung der Wirbelsäule zeigt sich durch die Schmerzsymptomatik, kann aber auch indirekt über die Kontrolle von „Entzündungswerten“ im Blut (BKS, CRP) kontrolliert werden. Es ist ein sehr gutes Zeichen, wenn ihm Verlauf der homöopathischen Behandlung die Entzündungswerte deutlich zurückgehen (ein Verschwinden von HLA B27 ist unwahrscheinlich und kein Kriterium für die Verlaufsbeurteilung).
    Unterstützende Maßnahmen

    Antiinflammatorische Ernährungstherapie (vegetarisch, vollwertig, Fastenphase), wie sie bei Arthritiden sehr bewährt und gesichert ist.
    Äußerliche Behandlung: physiotherapeutisch, chiropraktisch, osteopathisch, neuraltherapeutisch, physikalisch, Bewegungstherapie usw.
    Psychosozialen Hintergrund bearbeiten, wenn in diesem Bereich Konflikte vorhanden sind.
    Rückenschule.
    Prognose
    Prognostisch gesehen, kann bei den heutigen schulmedizinischen Möglichkeiten eine aufrechte Versteifung der Wirbelsäule mit erträglicher Schmerzintensität (bei tolerablen Nebenwirkungen der Medikamente) erreicht werden. Demgegenüber lassen sich durch Homöopathie die Schmerzen und die Menge zusätzlich benötigter Allopathika reduzieren. Bei günstigem Verlauf kann die Entzündungsaktivität zum Stillstand kommen, sodass es zum Krankheitsstillstand ohne (oder mit nur leichter) Versteifung kommt.
    Wichtige homöopathische Arzneimittel und ihre Differenzierung

    ! Aesc., Calc-f., Caust., Kali-c., Rhus-t., Sil.
    Die Verordnung eines tiefwirkenden Homöopathikums setzt eine vollständige biographische Anamnese voraus und berücksichtigt alle individuellen Eigenheiten des Patienten. Die folgenden Mittelvorschläge, die auf den pathologischen Symptomen der Diagnose basieren, können daher bei einer konstitutionellen Verordnung nur erste Anhaltspunkte sein. Sie stellen eine reduzierte Auswahl dar. Letztlich kommen alle tiefwirkenden homöopathischen Medikamente sowie alle Arzneimittel für andere Rückenbeschwerden (z.B. Ischialgie, WS-Syndrome) sowohl akut als auch konstitutionell als Heilmittel infrage.
    Iliosakralschmerzen und Entzündung sprechen vor allem für
Aesculus
(oft begleitet von Hämorrhoiden oder einem speziellen Lahmheitsgefühl in der Lumbosakralregion) oder
Kalium carbonicum
(mit der typischen nächtlichen Verschlechterung und der Erstreckung der Schmerzen nach unten zu den Oberschenkeln und/oder Knien).
    Eine Verknöcherung der Wirbelsäule, also die Diagnose an sich, kann ein Hinweis auf
Calcium fluoricum
oder
Silicea
sein. Verkrümmungen der Wirbelsäule weisen ebenfalls auf diese Medikamente hin. Bei schmerzhafter Verkrümmung der Wirbelsäule kommen besonders
Aesculus
,
Lycopodium
und
Silicea
in Betracht.
    Bei schmerzhafter Versteifung der Wirbelsäule haben sich besonders
Causticum
und
Rhus toxicodendron
(mit der typischen Besserung durch fortgesetzte Bewegung und Wärme) bewährt.
    Weitere Differenzierungen bezüglich Causa, Modalitäten, Erstreckungen, Lokalisationen, Begleitsymptome etc. Kap. 12.14 (WS-Syndrome) und Kap. 12.1.5 (Lumboischialgie).

12.1.7 Morbus Scheuermann

    Wirbelkörperreifestörung unklarer Ursache an Grund- und Deckplatten der BWS. Meist Jungen in der Pubertät; Bandscheibengewebe bricht in den Wirbelkörper ein (Schmorl-Knötchen), es kommt zur Schädigung der Bandscheiben, zur Wirbeldeformierung und zur Entwicklung einer fixierten Kyphose.
    Bei leichten Formen sind konsequent durchgeführte krankengymnastische Übungen therapeutisch ausreichend. Bei schweren Formen wird ein Korsett angepasst. Eine OP ist nur selten indiziert (z.B. bei Beeinträchtigung der Herz-Lungen-Funktion durch die Kyphose). Die Prognose ist in der Regel gut. Meist kommt die Erkrankung nach dem 18. Lj. von selbst zum Stillstand. Die Mehrzahl der Patienten ist im Alltag nicht beeinträchtigt. Berufe mit häufigem Heben schwerer Lasten sollten jedoch nicht gewählt werden. In schweren Fällen können degenerative Wirbelsäulenveränderungen im

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