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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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entkleidete sich vollkommen. Durch wiederholte Gaben von
Hyoscyamus
M klang dieses exhibitionistische Verhalten jedes Mal sofort ab. Dem Patienten wurdendadurch eine zusätzliche neuroleptische Behandlung und eine drohende Einweisung in eine geschlossene geronto-psychiatrische Abteilung erspart.
    Wichtige Symptome können neurologische Symptome (z.B. Sprachstörungen, Lähmungen, epileptische Anfälle), psychiatrische Symptome (Halluzinationen, Depression), und Verhaltensstörungen (Unruhe, Aggression, Streitsüchtigkeit, Argwohn, Schlaflosigkeit, rastloses Herumlaufen) sein.
    In der Regel ist eine konstitutionelle Behandlung mit hohen C-Potenzen oder mit Q-Potenzen erforderlich. Häufig handelt es sich um multimorbide Patienten, deren Begleiterkrankungen einer homöopathischen Therapie unter Umständen besser zugänglich sind.
    Miasmatische Zuordnung
    Die zugrunde liegende Miasmatik muss über die individuelle Symptomatik herausgearbeitet werden.

13.4.3 Multiple Sklerose

    Chronisch-entzündliche Erkrankung des Gehirns und des Rückenmarks, bei der sowohl die Nervenhülle (Myelin), als auch die Axone (Nervenzellen) erkranken. Dadurch wird unter anderem die Nervenleitung gestört.
    Symptome: abhängig davon, welche Bereiche des Nervensystems betroffen sind. Häufig Sehstörungen, Koordinationsstörungen, Kraftminderung, Empfindungsstörungen und Sprechstörungen.
    Verlaufsformen

    Gutartiger (benigner) Verlauf: Nach ein oder zwei Schüben mit vollständiger Erholung kommt es zu keiner weiteren Verschlechterung.
    Schubweiser Verlauf mit Remissionen (Rückbildung der Symptome): 25% der Patienten betroffen; unvorhersehbare Schübe mit einer Zunahme schon bestehender oder dem Auftreten neuer Symptome.
    Primär fortschreitende (progrediente) Verlaufsform: Bei dieser selteneren Form bleiben einzelne Krankheitsschübe aus. Beginn schleichend, Fortschreiten mit ständiger, gleichmäßiger Zunahme der Symptome meist über Jahre, wobei dieser Prozess irgendwann zum Stillstand kommen kann.
    Sekundär fortschreitende (progrediente) Verlaufsform: ca. 40% der Patienten; anfänglich schubweiser Verlauf mit Remissionen mit späterem Übergang in ein Stadium kontinuierlich fortschreitender Behinderung.
    Schubweise progredienter Verlauf: langsame Verschlechterung der Beschwerden und zusätzlich akute Verschlechterungen.
    Therapeutische Strategie
    Bei der Behandlung der Multiplen Sklerose (MS) sollte immer ein Neurologe hinzugezogen werden. Aus schulmedizinisch-neurologischer Sicht gibt es mehrere Behandlungsstrategien.
    Behandlung des akuten Schubs
    Der akute Schub wird durch eine Entzündung der Markscheiden ausgelöst; eine Behandlung dieser Entzündung durch Kortison verkürzt die Schubdauer, beeinflusst aber nicht den Langzeitverlauf.
    Behandlung der fortschreitenden Verlaufsform
    Zur Behandlung des Fortschreitens der Erkrankung werden vor allem Immunmodulatoren eingesetzt. An erster Stelle stehen die Interferone, mit denen sich die Schubfrequenz und die Intensität der Schübe reduzieren lassen. Weitere medikamentöse Optionen sind Copaxone® (Glatirameracetat), Imurek® (Azathioprin),
    Tysabri® (Natalizumab), intravenöse Immunglobuline (IVIG) und Mitoxantron.
    Aus neurologischer Sicht wird ein möglichst früher Behandlungsbeginn empfohlen. Die Indikation für eine Kortisonstoßtherapie zur Behandlung eines akuten Schubs ist abhängig von der Schwere der neurologischen Ausfallerscheinungen. Bei nur leichten Störungen kann darauf verzichtet werden.
    Homöopathische Behandlung
    Da die Diagnosestellung der Multiplen Sklerose und Erkennung als Autoimmunerkrankung, deren genaue Zusammenhänge aktuell immer noch nicht ganz geklärt sind, erst seit wenigen Jahrzehnten möglich ist, liegen keine älteren Erfahrungen mit einer homöopathischen Behandlung vor.
    Der wechselhafte und zu Beginn nicht vorhersehbare Verlauf der multiplen Sklerose muss auch bei der homöopathischen Behandlung berücksichtigt werden. Auf körperlicher Ebene ist oft nicht zwischen einer Besserung durch die homöopathische Therapie oder einer spontanen Rückbildung der neurologischen Ausfälle zu unterscheiden. Zur Beurteilung eines homöopathischen Behandlungserfolges müssen in diesen Fällen auch die Allgemein- und Gemütssymptome betrachtet werden. Eine deutliche Besserung des Allgemeinzustandes oder z.B. einer begleitenden Depression geben hierbei wichtige Hinweise. Grundsätzlich lohnt es sich immer – selbstverständlich auch im schubfreien Intervall

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