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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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stark ist (sonst müssen Spasmolytika gegeben werden).
    Bei Dauerschmerzen sollte eine Vorstellung beim Facharzt erfolgen, um eine Nierenbeckenruptur auszuschließen.
    Die Steindiathese ist als chronische Krankheit zu interpretieren und erfordert eine langfristige homöopathische Behandlung, deren Verlaufsbeurteilung den im Theorieteil des Buches dargestellten Richtlinien folgt ( Kap. 7 ).
    Prognose
    Die Erfolgsaussichten einer homöopathischen Behandlung bei Nierenkolik sind im Allgemeinen gut. Selbst wenn die akute Nierenkolik nur schulmedizinisch beherrschbar war, sind Folgekoliken unter richtiger Mittelwahl meist nicht mehr so stark. Der Patient sollte seine homöopathische Notfallapotheke mit den passenden Medikamenten immer bei sich haben.
    Wichtige homöopathische Arzneimittel und ihre Differenzierung

    !!! Coloc., Nux-v., Oci.
    !! Berb., Lyc., Sars.
    ! Canth., Coc-c., Pareir.
    Bei rechtsseitiger Kolik kommen
Lycopodium
,
Nux vomica
,
Ocimum canum
oder
Sarsaparilla
infrage. Dabei zeigt
Lycopodium
eher subakute Schmerzen mit Besserung nach der Miktion, begleitet von Dysurie mit dunklem Urin, typischerweise mit rötlichem Sediment.
    Berührungsempfindlichkeit, Schweiß, Frösteln, starke Gereiztheit und Ungeduld – schon das Ansprechen macht den Patienten noch reizbarer – sind Hinweise auf
Nux vomica
; besteht Berührungsempfindlichkeit und Erbrechen, so denke man an
Ocimum canum
.
    Sarsaparilla
findet Einsatz bei sehr heftigen Koliken, verbunden mit Zittern, Angst und großer Unruhe; unter Umständen ist der Urin blutig, es besteht Dysurie.
    Linksseitigkeit zeigen
Berberis
,
Cantharis
oder
Pareira
.
    Verschlechterung durch Bewegung und Schmerzausstrahlung in alle Richtungen, sogar auf die Gegenseite (beides sehr ungewöhnlich für Koliken!), sind Symptome von
Berberis
.
    Schlimmste Schmerzen – der Patient glaubt zu sterben – können auf
Cantharis
hinweisen, besonders wenn gleichzeitig eine heftige Dysurie besteht, der Stein also schon im tiefen Harnleiter steckt.
    Dysurie (i.S. von stechenden oder schneidenden Schmerzen in der Harnröhre), krankhafter Harndrang verbunden mit Schmerzen im Harnleiterverlauf bis ins Bein ziehend, können Hinweise auf
Coccus cacti
sein.
    Krümmt sich der Patient oder bringt Bauchlage bzw. Knie-Ellenbogen-Lage eine Verbesserung, so kommt
Pareira
in Betracht. Ähnliche Modalitäten zeigt auch
Colocynthis
: der Patient beklagt sich, lamentiert und wird äußerst ärgerlich und zornig, wenn ihm nicht sofort und unverzüglich geholfen wird.

20.1 Erkrankungen des Penis und der Harnröhre

20.1.1 Balanitis, Posthitis

    Entzündung der Eichel (Balanitis) und/oder der Vorhaut (Posthitis).
    Auslöser sind i.d.R. Bakterien oder Pilze. Prädisponierende Faktoren: Phimose, mangelnde Hygiene, Immunschwäche.
    Symptome: Rötung, Überwärmung, Schmerz, Schwellung. Evtl. übel riechender Ausfluss.
    Therapeutische Strategie
    Oft ist vom Beginn der Erscheinungen bis zum Arztbesuch schon einige Zeit verstrichen. Der Patient ist häufig beunruhigt und hat evtl. die Befürchtung, dass es sich um ein Peniskarzinom oder eine Geschlechtserkrankung handelt. In diesem Fall ist es zunächst wichtig, den Patienten zu beruhigen und ihm die Angst zu nehmen.
    Als begleitende Therapie zur homöopathischen Behandlung sind Penisbäder mit Kamillenextrakten oder Hautdesinifizientien sinnvoll, insbesondere wenn man sich über die Wirkung des homöopathischen Mittels nicht sicher ist.
    Bei chronischen Balanoposthitiden, die auch über Jahre bestehen können, sollte eine fachärztlich urologische und internistische Abklärung erfolgen, da auch Präkanzerosen das Bild einer Balanitis imitieren können.
    Homöopathische Behandlung
    Im Akutfall handelt es sich im homöopathischen Sinn oft um einseitige Krankheiten, d.h., es liegen außer dem Lokalbefund keine weiteren Symptome vor. Die Verordnung kann also häufig nur aufgrund der vorliegenden Lokalsymptome geschehen. Bei chronischen Balanoposthitiden sollten neben den Erscheinungen der vorliegenden Erkrankung auch die übrigen vorhandenen Symptome des Patienten zur Verschreibung berücksichtigt werden (i.S. einer homöopathischen Konstitutionstherapie, Kap. 4.3 ).
    Bei richtiger Mittelwahl ist nach 24 Stunden eine eindeutige Befundbesserung zu verzeichnen, Schmerzen und Schwellung sind in der Regel bereits deutlich besser. In den nachfolgenden zwei bis drei Tagen heilt die Infektion dann vollständig ab.
    Wahl der Symptome

    Auffällige und eigenheitliche

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