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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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Kribbeln oder Schmerzen nach der Miktion; bei
Rhododendron
ist das Skrotum eher feucht, Wärme bessert die Samenstrangsbeschwerden; die Schmerzen erstrecken sich in die Oberschenkel und den After und sind unabhängig von der Miktion.
    Ein erysipelartiges Exanthem des Skrotums mit deutlicher Schwellung, auch der Samenstränge, findet sich bei
Rhus toxicodendron
,die Rötung breitet sich auf die Oberschenkel oder den Penis aus.
    Wenn ein Strangulationsgefühl des Hodens mit Schmerzen und Schwellung in den Samensträngen besteht, wird
Spongia
die Entzündung ausheilen.
Hamamelis
und
Spongia
sind die wichtigsten Mittel bei ausgeprägten Samenstrangbeschwerden.
    Bei Entzündungen infolge von Verletzungen oder äußerer Gewalt ist
Arnica
erstes Mittel der Wahl. Folgt auf
Arnica
keine Besserung, leisten auch
Rhus toxicodendron, Pulsatilla
und in sehr langwierigen Fällen
Conium
gute Dienste.

20.2.2 Lageanomalien des Hodens

    Hodenretention (Maldescensus testis, Kryptorchismus).
    Entwicklungsstörung: Während des intrauterinen Wachstums kommt es ein- oder beidseitig nicht zur vollständigen Verlagerung des Hoden von der Bauchhöhle in das Skrotum.
    Ursachen: peritoneale/inguinale Verwachsungen oder hormonelle Störung.
    Therapeutische Strategie und homöopathische Behandlung
    Die Therapie sollte bis zum 18. Lebensmonat des Jungen abgeschlossen sein. Wenn die Diagnosestellung oder Therapie verzögert wird, resultieren Infertilität und erhöhtes Hodenkarzinomrisiko.
    Die homöopathische Therapie ist daher problematisch und sollte nur im Einvernehmen mit den Eltern und dem Facharzt erfolgen. Sind bei Neugeborenen die Hoden bereits in der Leiste gleitend tastbar oder befinden sich die Hoden schon am Eintritt ins Skrotum, ist ein homöopathischer Behandlungsversuch am ehesten gerechtfertigt.
    Erschwert wird die Therapie, wenn es sich um eine im homöopathischen Sinn einseitige Erkrankung handelt, d.h. wenige bis keine anderen Symptome zur Verschreibung vorliegen. Eine sorgfältige Anamnese und Untersuchung (evtl. Nävi, Hämangiome, Nabelbruch, Kap. 34 (Repertorium der sichtbaren und direkt erfassbarenSymptome)) und auch (oder gerade) Berücksichtigung des Schwangerschaftsverlaufes führen am ehesten zu einer guten Verschreibung und dann zur Vollendung der Hodendeszension.
    Die Rubrik Maskulin – Retraktion – Hoden – Kryptorchismus, Hodenretention
(Aloe
,
Aurum
,
Baryta carbonica, Calcarea carbonica
,
Cantharis
,
Conium
,
Corydalis formosa
,
Cuprum metallicum
,
Lycopodium
,
Natrium muriaticum
,
Psorinum
,
Sulfur
,
Syphilinum
,
Thyreoidinum
,
Tuberculinum
,
Zincum)
bietet 16 Mittel im ersten Grad an. Zu beachten ist, dass es sich hierbei um eine recht kleine, klinische Rubrik handelt und nicht um ein individuelles Symptom einer Arzneimittelprüfung. Es muss also davon ausgegangen werden, dass prinzipiell jedes homöopathische Mittel infrage kommt, wenn es aufgrund individueller, eigentümlicher Symptome angezeigt erscheint.
    Miasmatische Zuordnung
    Eine eindeutige miasmatische Zuordnung ist in der Literatur nicht zu finden. Vermutlich entsteht eine Hodenretention aus einer Verbindung von Psora und Sykosis.

20.3 Erkrankungen der Prostata

20.3.1 Prostatitis

    Meist aszendierende bakterielle Infektion, meist als Komplikation einer Zystitis ( Kap. 19.1.1 ) oder (seltener) hämatogen.
    Symptome

    Akut: hohes Fieber, evtl. Schüttelfrost, Schmerzen im Rektum oder Dammbereich, meist abgeschwächter Harnstrahl und Symptome einer Harnwegsinfektion. Schweres Krankheitsgefühl und rascher therapeutischer Handlungsbedarf.
    Chronisch: häufiges Krankheitsbild in der urologischen Praxis und quasi das Pendant zur rezid. Zystitis der Frau. Die Symptome der chronischen Entzündung sind uncharakteristisch. Oft werden die Beschwerden (Unterbauchschmerzen, Myalgie des Beckenbodens, perineales Unbehagen etc.) als Lumbalgie fehlinterpretiert. Erst wenn blutiges Ejakulat oder Infektzeichen der mit der Prostata verbundenen Organe (Blase, Harnröhre und Nebenhoden) auftreten, fokussiert sich die Erkrankung in den urologischen Bereich.
    Therapeutische Strategie
    Der Patient mit akuter Prostatitis sollte beim Facharzt vorgestellt werden. Unter Umständen besteht infolge der akuten Schwellung eine erhebliche Restharnbildung, die vorübergehend eine suprapubische Urinableitung notwendig macht. Persistierender Restharn, der ebenfalls infiziert ist, stellt schulmedizinisch wie auch homöopathisch ein Heilungshindernis dar!
    Die homöopathische

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