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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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typische Stellen gibt es Hauptmittel, z.B.
Graphites
oder
Calcarea
hinter den Ohren,
Sepia
und
Graphites
in den Gelenkbeugen. Je ungewöhnlicher die Stelle, umso aussagekräftiger und höherwertiger ist das Symptom: z.B. Neurodermitis unter der Achsel (
Sulfur
), auf dem Fußrücken (
Psorinum
und
Causticum
) oder auf dem Rücken (
Silicea
und
Phosphorus
).
    An den Händen ist die Lokalisation immer hilfreich, z.B. Bläschen in der Handfläche sind oft
Rhus toxicodendron
, an den Fingern
Sarsaparilla, Mezereum, Psorinum
oder
Selen
.
    Lebensmittelmodalitäten
    Haben unabhängig von eventuellen Allergenen einen ähnlichen Wert wie bei anderen Krankheiten. So spricht z.B. Gier nach Milch für
Rhus toxicodendron, Tuberculinum
u.v.a.m. (vgl. die jeweiligen Rubriken).
    Temperatur
    Starke Entzündungen gehen oft mit Frieren oder Hitze einher. Frieren spricht z.B. für
Psorinum
oder
Arsenicum album
, Hitze mit Aufdecken von Körperteilen für
Sulfur
,
Pulsatilla
,
Medorrhinum
,
Chamomilla
u.v.a.m. (vgl. Rubrik). Die häufigen Juckattacken beim Ausziehen haben u.a.
Rumex
und
Tuberculinum
, aber das sollte nicht überbewertet werden. Die Verschlechterung in der Bettwärme haben
Sulfur
und auch
Psorinum
, trotz des ständigen Frierens. Unwiderstehliches Verlangen nach Überbrühen mit heißem Wasser kann
Rhus toxicodendron
oder
Arsenicum album
sein.
    Klima
    Aufenthalt am Meer bessert bei
Natrium muriaticum, Medorrhinum, Bromium
u.v.a.m und verschlechtert bei
Muriaticum acidum, Sepia, Tuberculinum
usw. Viele Mittel haben beides. Wenn Gewitter agg. ist an
Rhododendron
und
Rhus toxicodendron
zu denken, bei Sonne agg. an
Natrium carbonicum
und
Belladonna
; sollte Schneefall agg. kommen
Sepia
und
Conium
als Hauptmittel infrage. Die Winter verschlechterung ist so häufig, dass sie nur in extrem ausgeprägten Fällen verwendet wird und für
Petroleum
spricht, während Winterbesserung bei
Sulfur iodatum
vorkommt. Ausbruch pünktlich zur Wintersonnenwende ist
Rhus toxicodendron
.
    Schlaf
    (s.a. Temperatur). Das Symptom nächtliches Kratzen hilft nur dann weiter, wenn es immer zur gleichen Uhrzeit auftritt, z.B. 1 Uhr
Arsenicum album
, 3 Uhr
Kalium carbonicum
, 4 Uhr
Sulfur
, wobei aber die Zuordnung nicht so eindeutig ist (s. Repertorium). Die unruhigen Nächte können sich äußern durch Lachen im Schlaf:
Sulfur, Lycopodium
, durch Aufschrecken:
Tuberculinum, Cina, Borax, Kalium bromatum
u.v.a.m. oder durch Schlafwandeln:
Aconitum
und
Opium
.
    Kratzverhalten
    Pruritus sine materia, also Kratzen auf normal aussehender Haut, spricht für
Alumina
oder
Arsenicum
. Wollüstiges Kratzen für
Sulfur
und Kratzen bis es blutet (erst dann ist Erleichterung spürbar) für
Arsenicum, Psorinum
oder
Alumina
.
    Haare ziehen statt Kratzen auf der Kopfhaut spricht für
Lilium tigrinum
oder
Tuberculinum
, Zucken vor Juckreiz für
Agaricus
und Erbrechen beim Kratzen für
Ipecacuanha
.
    Begleitsymptome
    können alles umfassen, was gleichzeitig auftritt, aber scheinbar nicht mit der Neurodermitis zusammenhängt, z.B. Erbrechen (
Ipecacuanha
), Alpträume (
Opium, Sulfur
) oder Heißhunger (
Petroleum, Iodium, Tuberculinum, Psorinum, Sulfur
).
    Charakteristische Modalitäten
    Modalitäten, die den Juckreiz bessern oder verschlechtern, sind sehr wichtig, um das passende Arzneimittel bestimmen zu können. Besserung durch Essen spricht für
Anacardium
, Besserung durch Sport oder Tanzen für
Sepia, Tarentula, Rhus toxicodendron
. Eine Verschlechterung in geschlossenen Räumen kommt bei
Pulsatilla
und
Carbo vegetabilis
vor.
    Stimmungslage
    Die Stimmungslage ist vor allem dann wichtig, wenn sie sich durch Jucken oder im Neurodermitisschub ändert. Pulsatilla ist anhänglich und weinerlich; reizbar und mit nichts zufrieden sind
Chamomilla
,
Tuberculinum
und
Calcium phosphoricum
, zurückgezogen
Bryonia
, verzweifelt
Psorinum
, exhibitionistisch
Hyoscyamus
,
Stramonium
und
Phosphorus
.

23.2.2 Allergisches Kontaktekzem

    Akute oder chronische Dermatitis (entzündliche Hautreaktion) durch eine allergische Reaktion nach Hautkontakt mit einer allergisierenden Substanz, eine der häufigsten Hauterkrankungen überhaupt.
    Erhebliche soziale Bedeutung: 20 % aller Berufskrankheiten sind allergische Kontaktekzeme. Prädisponiert sind Maurer, Friseure, Maler/Lackierer und Krankenschwestern und -pfleger.
    Symptome: Beginn typischerweise ungefähr 12–48 h nach dem Allergenkontakt. Rötung, Schwellung und Bläschenbildung am Einwirkungsort des Allergens mit starkem

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