Leitfaden Homöopathie (German Edition)

langsame Verzehr der Speisen sind nicht zu trennen von der Qualität der Ausgangsstoffe (z.B. frisch gepresstes Leinöl bei der Budwig-Kost).
    Eine der wichtigsten unterstützenden Maßnahmen ist die psychologisch-menschliche Begleitung der Patienten bzw. der Eltern von schwer kranken Kindern.
    Oftmals entsteht während einer homöopathischen Behandlung eine enge Beziehung zum Patienten bzw. zu dessen Eltern. Die emotionale Grenzerfahrung des Patienten (des Kindes und seiner Eltern) in der unmittelbar empfundenen Todesbedrohung durch die Krankheit öffnet bei vielen von ihnen neue psychologische und spirituelle Dimensionen, denen sich der begleitende Arzt nicht entziehen sollte. Der Arzt kann im Gespräch auf die oft schwierige Familiensituation einwirken und aufgrund seiner Erfahrung mit ähnlichen Situationen durch anerkennende Unterstützung viel Leid lindern. Sind zu viele (familiäre) Konflikte ungelöst und stößt die Beratung auf Grenzen, sollte ein (Familien-)Psychotherapeut hinzugezogen werden.
    Prognose
    Die begleitende homöopathische Behandlung kann die Nebenwirkungen der schulmedizinischen Therapie reduzieren und dadurch in vielen Fällen das Allgemeinbefinden deutlich verbessern. Es bedarf aufgrund des schweren Krankheitsbildes und der Spätfolgen der Chemo- oder Strahlentherapie einer lebenslangen begleitenden homöopathischen Behandlung.
    Die Behandlung onkologischer Erkrankungen beinhaltet immer auch die gleichzeitige Auseinandersetzung mit finalen Lebenskrisen und dem Tod (Kap. 24.10), der leider oft genug nicht verhindert werden kann.
    Wichtige homöopathische Arzneimittel und ihre Differenzierung
    Zu Indikationen von Arzneimitteln bei Leukämien bzw. Chemotherapie und Bestrahlung auch Kap. 25 (Onkologie).
    !!! Ars., Lyc., Nat-s., Phos.
    !! Lach., Nat-m., Sulph.
    ! Thuj. (als Zwischenmittel)
    Wichtige Medikamente für die Palliation (interkurrente Infekte, Fieber, Schmerzen, Übelkeit, Schwäche):
    !!! Ars., Bell., Nux-v., Op.
    !! Chin.
    Bei der Therapie schwerer chronischer Krankheiten lassen sich bewährte Medikamente grundsätzlich nicht empfehlen. Dennoch seien aus der Vielfalt der Möglichkeiten die wichtigsten Arzneimittel exemplarisch herausgegriffen.
    Phosphorus
    Da
Phosphorus
das wichtigste Mittel für Kinder bei Chemotherapie und Bestrahlungen ist, soll es hier in Bezug auf diese spezielle Problematik ausführlicher dargestellt werden.
    Causa: Folge von Bestrahlung jeglicher Art, v.a. Röntgenbestrahlungen, therapeutischer Radiatio, atomarem Fallout (z. B. betroffene Kinder nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl; wichtigstes Mittel, gefolgt von
Radium bromatum
; auch
X-Ray, Silicea, Cadmium sulfuratum, Calcium fluoricum
); aber auch Folge von Elektrizität, z.B. schwere hämatologische oder onkologisch Erkrankungen von Menschen, die z.B. in unmittelbarer Nähe von Transformatoren leben oder gelebt haben; Folge von Chemotherapien (wichtigstes Mittel, gefolgt von
Arsenicum
; auch
Nux vomica, China
); Folge von Narkosen.
    Gemüt: Extrovertiert, ausdrucksvoll, herzlich, mitfühlend, beeindruckbar, Überempfindlichkeit der Sinne, voller Ängste (Dunkelheit, Alleinsein, um andere, um die Gesundheit, Gewitter etc.); aber auch: gleichgültig gegen ihre Kinder und gegen geliebte Personen (DD
Sepia, Lycopodium
); Schlagen. Antwortet langsam, überlegt lange vor einer Antwort.
    Folge von langem Kummer; von enttäuschter Liebe; sehr gutmütige Patienten, die alles tun (und alles mit sich machen lassen), nur um Liebe zu bekommen.
    Hellsichtige Träume (führen bei deutlicher Ausprägung oft direkt zum Mittel).
    Schwindel: Bei plötzlicher, heftiger Bewegung; bei schneller Bewegung des Kopfes (DD
Calcarea carbonica, Conium, Gelsemium
); stetiges Schauen auf einen Punkt (DD
Natrium muriaticum
), nach oben sehen; Umdrehen im Bett (DD
Belladonna, Conium, Rhus toxicodendron, Sulfur
).
    Gegenstände scheinen sich im Kreis zu drehen, Zimmer wirbelt (DD
Calcarea carbonica, Causticum, Nux vomica
); liegen auf dem Gesicht, auf der (li.) Seite; aufsetzen im Bett (DD
Chelidonium, Cocculus
); durch Säfteverlust (DD
China, Sepia
).
    Augen/Sehen: Blitze im Dunklen (DD
Calcarea carbonica, Lycopodium, Thuja
).
    Nase/Riechen: Überempfindlichkeit des Geruchsvermögens während Kopfschmerz.
    Magen: Übelkeit amel. kalte Getränke; Magenschmerzen amel. nach kalten Getränken und Speisen; agg. nach warmen Speisen.
    Darm/Rektum/Stuhlgang: Laute Darmgeräusche, die auf Distanz noch zu hören sind; Durchfall wie