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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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Tonsillitis ( Kap. 27.12 ). Die Behandlungsdauer ist oft länger als bei der akuten Tonsillitis, was daran liegt, dass die Seitenstrangangina die Folge einer operativen Unterdrückung von Tonsillitiden und somit ein verkompliziertes Krankheitsgeschehen ist. Zusätzliche Behandlung mit Salbei (Tee gurgeln oder Salbei-Lutschtabletten) wirkt sich oft günstig aus. Die Patienten müssen unbedingt viel trinken. Rauchen sollte vermieden werden.
    Im Regelfall ist nur ein homöopathisches Mittel zur Ausheilung der akuten Seitenstrangangina erforderlich, bei rezidivierenden Entzündungen muss eine homöopathische Konstitutionstherapie erfolgen (ähnlich der chronischen Tonsillitis, Kap. 27.12 ).
    Wahl der Symptome
    Die Mittelwahl stützt sich auf den Lokalbefund, auf die Begleitsymptomatik und die Causa, wenn diese auffallend im Sinne des „Organon“(§ 153) sind ( Kap. 27.12 ).
    Repertorium ( Kap. 27.12 )
    Dosierung
    Eine Einzelgabe einer C30 oder C200 ist in der Regel ausreichend, um die Akutsymptomatik auszuheilen. Tiefe D Potenzen müssen, um wirksam zu werden, häufiger dosiert werden. Q Potenzen spielen hier keine Rolle.
    Verlaufsbeurteilung, Prognose
    Eine Besserung des Krankheitszustandes sollte sich spätestens 24–48 Stunden nach Arzneimittelgabe einstellen, ansonsten muss ein neues Arzneimittel verordnet werden. Bei der Verlaufsbeurteilung ist zu beachten, dass es sich bei der Seitenstrangangina um ein Krankheitsbild mit individuell sehr unterschiedlicher Intensität (z.B. Lokalbefund, Schmerzen, Krankheitsgefühl) und Dynamik (z.B. nur Halsschmerzen oder Halsschmerzen mit grippalen Symptomen etc.) handelt. Pauschale Richtlinien zur Verlaufsbeurteilung können an dieser Stelle deshalb nicht gegeben werden.
    Eine akute Pharyngitis bzw. Seitenstrangangina sollte sich innerhalb von zwei Tagen wesentlich gebessert haben, nach einer Woche sollte das Krankheitsbild verschwunden sein. Bei chronischem Verlauf, insbesondere bei Rauchern, kann die Krankheit Monate dauern.
    Unterstützende Maßnahmen
    Wärmebestrahlungen des Halses wirken sich günstig aus. Ein Rauchverbot ist obligat. Die Patienten sollen viel trinken.
    Homöopathische Arzneimittel
    Wegen der inhaltlichen Überschneidungen mit dem Kapitel „Tonsillitis“ wird bezüglich der Arzneimitteldifferenzierung dorthin verwiesen ( Kap. 27.12 ).

27.15 Laryngitis und Heiserkeit

    Kehlkopfentzündung.
    Ursachen: viral als Begleiterscheinungen von Infekten der Nase, Nasennebenhöhlen und Tonsillen, bakteriell bei einer Superinfektion, toxisch (z.B. bei Reizgasen), thermisch bei starken Temperaturschwankungen und trockenem oder heißem Raumklima, mechanisch durch akute Stimmüberlastung.
    Symptome: Der Patient ist heiser oder völlig stimmlos (aphon). Oft hat er leichte Halschmerzen, Hustenreiz und subfebrile Temperaturen.
    Therapeutische Strategie
    Die Patienten dürfen bei einer akuten Laryngitis keinesfalls rauchen; sie sollten möglichst wenig reden und viel trinken. Eine akute Laryngitis dauert zwischen einem und sieben Tagen. Bei längerer Heiserkeit ist dringend eine HNO-ärztliche Abklärung erforderlich, um mögliche andere Ursachen der Heiserkeit auszuschließen (z.B. Stimmbandtumoren).
    Homöopathische Behandlung
    Bei einer akuten Heiserkeit haben sich Arzneimittel bewährt, die eine deutliche Wirkung auf den Kehlkopf haben, bei einer chronischen Heiserkeit kommen Konstitutionsmittel infrage, deren Bezug zum Kehlkopf nicht sonderlich ausgeprägt sein muss. Hilfreich für die Arzneiwahl und für die Verlaufsbeurteilung ist der Lokalbefund der Stimmbänder (der gegebenenfalls extern erhoben werden muss).
    Meist sind die Symptome der Heiserkeit so eindeutig, dass eine sichere Verschreibung getätigt werden kann und im weiteren Verlauf kein häufiger Mittelwechsel erforderlich ist. Bei einer akuten Laryngitis und einer akuten Aphonie ist mit einer Krankheitsdauer von drei bis sieben Tagen zu rechnen. Bei einer chronischen Heiserkeit infolge einer Dysphonie ist häufig eine monatelange Therapie erforderlich, um eine substanzielle Besserung zu erreichen.
    Wahl der Symptome
    Die Mittelwahl stützt sich u.a. auf die Causa (z.B. Überanstrengung der Stimme, kalte Luft, emotionale Traumata) und die zeitlichen Modalitäten der Heiserkeit, auf die Begleitsymptomatik und deren genaue Umstände (z.B. „Frosch im Hals“, Halsschmerzen, Rhinitis, Hustenreiz) und auf den Stimmbandbefund:
    Farbe der Stimmbänder,
    Beweglichkeit der Stimmbänder,
    Stimmbandspannung

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