Leitfaden Homöopathie (German Edition)
(Überfunktion, Unterfunktion),
Glottisschluss.
Miasmatische Zuordnung
Die Laryngitis ist meist psorischen oder tuberkulinischen Ursprungs. Sind Condylomata die Ursache, ist die Syphilis beteiligt (ebenso bei Kehlkopftuberkulose).
Repertorium
Die Hauptrubrik für die Heiserkeit ist Sprechen und Stimme – Stimme – Heiserkeit. Sie enthält 362 Arzneimittel und ist für die differenzierende Betrachtung
deshalb ungeeignet. Die große Mittelanzahl zeigt, wie unterschiedlich die Genese der Laryngitis sein kann.
Die Oberrubrik für die Laryngitis „Larynx und Trachea – Entzündung – Laryngitis“ ist mit 162 Mitteln ebenfalls sehr umfangreich.
Für die Arzneiwahl hilfreiche Rubriken bei Heiserkeit und Laryngitis sind im Repertorium z.B.:
Sprechen und Stimme
Stimme – Heiserkeit – Schleim im Larynx, durch
Stimme – Heiserkeit – Überbeanspruchung der Stimme
Stimme – Heiserkeit – chronisch
Stimme – Heiserkeit – schmerzhaft
Stimme – Heiserkeit – schmerzlos
Stimme – Heiserkeit – plötzlich
Larynx und Trachea
Entzündung – Laryngitis – Rednern, bei
Schmerzen – Larynx – Berührung, bei
Schmerzen – Larynx – Singen, beim
Dosierung
Normalerweise genügt bei der akuten Laryngitis eine Einzelgabe einer C30 oder C200, um die Beschwerden zu beseitigen. Bei Menschen, die ihre Stimme chronisch überlasten, ist eine konstitutionelle Behandlung mit aufsteigenden Hochpotenzen nach der Kent’schen Skala angezeigt.
Niedrige D- und C-Potenzen können helfen, müssen aber häufig dosiert werden (Gefahr der Symptomenverschiebung bzw. -unterdrückung).
Q-Potenzen spielen bei der Laryngitisbehandlung keine Rolle.
Verlaufsbeurteilung
Bei der akuten Laryngitis ohne weitere Symptome dient die Heiserkeit als Verlaufsparameter, wenn möglich auch der Lokalbefund der Stimmbänder. Bei Laryngitiden im Rahmen von Infekten mit anderen Symptomen (beispielsweise Rhinitis, Fieber, Husten) müssen diese bei der Beurteilung selbstverständlich mitberücksichtigt werden.
Je nach bisheriger Krankheitsdauer sollte sich der Krankheitszustand nach spätestens 48 Stunden gebessert haben, nach einer Woche sollte die Stimme wieder klar sein. Bei funktionellen Dysphonien dauert der Heilungsverlauf dagegen häufig Monate.
Anmerkung
Nach Abklingen der Akutsymptome sollte zum Ausschluss möglicher anderer Ursachen (z.B. Tumoren, Lähmung der Stimmbänder) eine HNO-ärztliche Diagnostik erfolgen.
Unterstützende Maßnahmen
Rauchverbot ist sinnvoll, meistens aber nicht durchsetzbar. Aufenthalt am Meer ist im Falle chronischer Laryngitiden günstig. Akut haben sich Inhalationen mit Emser® Salz und Mikrowellenbestrahlungen bewährt.
Wichtige homöopathische Arzneimittel und ihre Differenzierung
!!! Apis, Ars., Caust., Hyos., Ign., Kali-ar., Phos., Thuj.
!! Arg-n., Arn., Arum-t., Dulc., Nit-ac., Tub.
! Dros., Plat.
Trotz der mannigfaltigen therapeutischen Möglichkeiten bei Laryngitiden werden nachfolgend einige wenige, häufig angezeigte Arzneimittel herausgegriffen und in einigen Indikationen differenziert:
Tritt akut eine Heiserkeit auf, ist das Hauptmittel bei morgendlicher Heiserkeit
Causticum,
bei abendlicher Heiserkeit
Phosphorus
.
Tritt die Heiserkeit infolge einer stimmlichen Überlastung auf, kommt häufig
Arum triphyllum
infrage. Hier sind die Lippen oft entzündet und aufgesprungen.
Ist die Heiserkeit mit Husten und einer tiefen Bassstimme verbunden, sollte man an
Drosera
denken.
Bei einer akuten Aphonie (Frauen zwischen 30 und 50 Jahren), die nur im Frühjahr und Herbst auftritt, ist
Phosphorus
Mittel der Wahl.
Bei einer hyperfunktionellen Dysphonie liegt häufig eine
Arsenicum
-Konstitution vor, die entsprechend behandelt werden muss. Bei weniger typischer
Arsenicum
-Konstitution kommt auch
Kalium arsenicosum
infrage (meist nur bei Frauen).
Bei der hypofunktionellen Dysphonie ist
Hyoscyamus
oder
Causticum
angezeigt.
Bei starker psychischer Belastung als Causa wird mit
Ignatia
behandelt.
Bei übermäßig arroganten Patientinnen, die völlig verspannt sind, kommt
Platinum
zum Einsatz.
Bei einer spontanen Rekurrensparese ist meistens
Causticum
Mittel der Wahl.
Bei Stimmbandzysten und bei Reinke-Ödemen wird mit
Apis
behandelt (meist Frauen).
Bei Heiserkeit im Zusammenhang mit Stimmbandpolypen kommen
Nitricum acidum
,
Argentum nitricum
oder
Thuja
infrage.
Bei Stimmbandpapillomen ist
Thuja
Mittel
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