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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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Streptokokken der Gruppe A. Übertragung durch Tröpfcheninfektion (Gesunde und Ausscheider), selten Schmierinfektion oder Übertragung durch kontaminierte Lebensmittel (Milch). Ansteckungsfähigkeit ohne Antibiotika: 1–3 Wo., nach Antibiotikagabe 1–2 d. Inkubationszeit: 2–5 d, abhängig von Menge und Virulenz der Erreger.
    Symptome

    Innerhalb weniger Stunden hohes Fieber , Schüttelfrost und Angina mit feuerrotem Enanthem im Rachen, gerötetem weichem Gaumen sowie starken Halsschmerzen und Schluckbeschwerden. Häufig auch Kopf- und Gliederschmerzen, Husten oder Übelkeit; Kieferwinkellymphknoten geschwollen, Allgemeinzustand deutlich reduziert.
    Die Zunge ist vom 3.–4. d an weißlich belegt , am 5. d wird die Zunge nach Abstoßung des Belags dunkelrot mit entzündeten Papillen (Himbeerzunge). Typisches „Scharlach-Gesicht“ (Facies scarlatinosa): schmetterlingsförmige Rötung mit blassem Munddreieck (periorale Blässe, „Milchbart“).
    Exanthem: kleinfleckig, dicht stehend, blass-rosa und erhaben („Gänsehaut“), oft nur am Unterbauch, an der Achsel, in der seitlichen Lendengegend, den Leistenbeugen und Innenseiten der Oberarme und Oberschenkel. In der zweiten Krankheitswoche groblamelläre Schuppung der Haut, besonders an Händen und Füßen.
    Komplikationen
    Eitrige Komplikationen in der 1.–3. Wo.: Otitis media, Sinusitis, Peritonsillarabszess, Meningitis, Streptokokkensepsis. Toxische Komplikationen in der 1. Wo.: interstitielle (Früh-)Nephritis, (Früh-)Myokarditis, Frührheumatoid. Immunologische Komplikationen ab der 3. Wo.: akutes rheumatisches Fieber, rheumatische Karditis, akute Glomerulonephritis, Chorea minor.
    Therapeutische Strategie
    Zunächst stellt sich die Frage der Antibiose, die den Patienten bzw. den Eltern als Therapieoption angeboten werden muss (gerade bei Scharlach und der „Antibiotikafrage“ wird die Kluft zwischen Allopathie und Homöopathie immer wieder besonders deutlich). Eine Diskussion der Argumente für und gegen die antibiotische Therapie soll an dieser Stelle nicht erfolgen. In den Händen eines erfahrenen homöopathischen Behandlers kann, so zeigt die Praxis, in der Regel auf Antibiotika verzichtet werden. Letztlich muss die Vorgehensweise unter Risiko-Nutzen-Abwägung erörtert werden. Wenn eine alleinige homöopathische Therapie nicht rasch anspricht, ist eine Antibiose zu erwägen und die Behandlung mit Homöopathika begleitend fortzusetzen. Die Ansteckungsfähigkeit dauert mit Antibiose allerdings ca. zwei Tage, ohne ca. zwei Wochen. Bei Komplikationen möglichst einen Facharzt hinzuziehen.
    Homöopathische Behandlung
    Bei der Behandlung steht anfänglich das Fieber im Vordergrund, dann sind es die individuellen Lokalisationen der Gesamtkrankheit und schließlich die evtl. auftretenden Komplikationen.
    Man kann bei gefährdeten Personen auch prophylaktisch
Belladonna
C30 einmalig fünf Globuli (im Sinne einer bewährten Indikation) geben. Evtl. kommen als weitere Prophylaxemittel
Ailanthus
,
Phytolacca
oder
Rhus toxicodendron
infrage, am ehesten wenn der Patient schon zuvor auf diese Mittel gut angesprochen hat bzw. wenn es Komplementärmittel seines Konstitutionsmittels sind.
    Auch für Folgeschäden des Scharlachs bieten sich zahlreiche homöopathische Arzneien an.
    Wahl der Symptome
    Die Wahl hängt von der individuellen Manifestation der Symptomatik ab. Wenn Komplikationen auftreten, ist es besonders wichtig, diese in ihrer genauen Ausprägung für die Mittelwahl heranzuziehen. Außerdem sind die Modalitäten und die Veränderungen des Gemütszustandes bedeutend. Der Hautausschlag ist auch relevant, v.a. in solchen Fällen, wo er atypisch aussieht oder nicht richtig herauskommt.
    Manifestation: Wo zeigt sich die Erkrankung? Meist stehen die Hals- und Rachenbeschwerden im Vordergrund. Hinzukommen können Ohrenbeschwerden, Kopfschmerzen, Husten, Gliederschmerzen, Übelkeit etc. Die jeweiligen Manifestationen bieten die Möglichkeit der Individualisierung zur Wahl des passenden Arzneimittels.
    Modalitäten: Wodurch wird das Kind beeinflusst, auf welche äußeren Einflüsse reagiert es empfindlich?
    Verhalten des Kindes: Ist es ruhelos, weinerlich oder benommen; will es sich viel bewegen oder ganz ruhig liegen?
    Komplikationen: Otitis, Sinusitis, Nephritis, Karditis, Meningitis, Symptome des rheumatischen Fiebers.
    Miasmatische Zuordnung
    Komplikationen bei Scharlach weisen auf das syphilitische Miasma hin.
    Repertorium

Unter Haut – Hautausschläge

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