Leitfaden Homöopathie (German Edition)
vor und bei Stuhlgang),
Magnesium carbonicum
(reichlich saure Schweiße; Flatus und Stuhlgang amel.; oft grüner, flüssiger Stuhl),
Rheum
(saure Stühle, die nicht bessern; Kind will nicht spielen) und
Senna
(starke Blähungen; Stuhl hart und dunkel mit Obstipation; Appetitverlust; weint und schreit stark, läuft dadurch evtl. sogar blau an).
31.2.8 Übelkeit und Erbrechen
Tritt bei fast allen gastroenterologischen Erkrankungen auf, v.a. beim akuten Abdomen sowie bei der akuten Gastritis oder Gastroenteritis ( Kap. 16.3 ), kommt begleitend auch bei zahlreichen anderen Beschwerden vor wie Schwindel, Kopfschmerz, Husten.
Therapeutische Strategie
Da es sich hier um ein einzelnes Symptom handelt, dem ganz unterschiedliche Ursachen zugrunde liegen können, ist vorrangig die Ursache der Übelkeit und des Erbrechens abzuklären und dann entsprechend des Krankheitsbildes bzw. der Gesamtsymptomatik zu behandeln. So kommen als Therapie je nach Ursache aus schulmedizinischer Sicht u.a. Diäten (z.B. bei Zöliakie), Antiemetika (z.B. bei Kinetosen), Antibiotika (Infektionen), Magenspülungen (Intoxikationen), Operationen (z.B. bei Ileus, Pylorusstenose oder Tumoren) sowie Psychotherapie (Anorexie/Bulimie) in Betracht.
Homöopathische Behandlung
Vor allem die Abklärung der Ursache ist wichtig, um Risiken abzuschätzen und ggf. die homöopathische Therapie nur begleitend zur schulmedizinischen durchzuführen. Bei rezidivierendem Erbrechen ohne organische Ursache ist eine konstitutionelle Behandlung erforderlich, dies gilt insbesondere auch bei psychischer Genese. Bei akuter Gastroenteritis ( Kap. 16.3 , Kap. 16.4 ) oder bei Reiseübelkeit bieten sich einige bewährte Akutmittel an.
Wahl der Symptome
Ursachen bzw. Auslöser des Erbrechens (z.B. Fieber, Kopfschmerz, Trauma, Husten, Seekrankheit, Nahrungsmittelvergiftung oder -unverträglichkeit) sind entscheidend.
Begleitbeschwerden wie z.B. Durchfall oder Schluckauf sind wichtig.
Modalitäten (z.B. Essen oder Trinken agg., Wärme oder Kälte amel.) interessieren ebenfalls.
Auf die Art des Erbrochenen ist zu achten (z.B. saures, blutiges, galliges Erbrechen bzw. Erbrechen von Speisen oder Muttermilch).
Das Aussehen der Zunge (v.a. wie und wo ist der Belag?) gibt zusätzlich gute Hinweise.
Die Gemütssymptomatik kann auch eine Rolle spielen.
Miasmatische Zuordnung
Übelkeit und Erbrechen können aufgrund ihrer vielfältigen Ursachen nicht einem bestimmten Miasma zugeordnet werden.
Repertorium
Es gibt unzählige Rubriken, welche die Modalitäten und Auffälligkeiten des Erbrechens bzw. der Übelkeit gut widerspiegeln. Hinzu kommen bei entsprechender Symptomatik die Rubriken von Rektum – Diarrhoe . Unter Allgemeines – Speisen und Getränke kann man v.a. bei den Aggravationen und den Abneigungen Hinweise bekommen. Da es hier um das bei Kindern häufige Symptom „Erbrechen“ geht, werden ausschließlich themenbezogene Beispiele genannt:
Magen
Erbrechen – Anstrengung, bei
Erbrechen – Diarrhoe, während
Erbrechen – Essen, nach
Erbrechen – Fahren im Wagen, beim
Erbrechen – Kindern, bei – Säuglingen, bei
Erbrechen – Milch, nach – Muttermilch, nach
Erbrechen – Speisen
Erbrechen – Speisen – Geruch von, durch den
Erbrechen – Stuhlgang – während
Erbrechen – Trinken – kleinste Mengen
Erbrechen – unablässig
Erbrechen – Zahnung, während der
Erbrechen – Zorn, nach
Übelkeit – Fieber, während
Übelkeit – Seekrankheit
Übelkeit – Süßigkeiten
Weitere Hinweise Kap. 16.3.1 (Gastritis), Kap. 16.4.1 (chronisch entzündliche Darmerkrankungen), Kap. 31.3 (Lebensmittelvergiftung).
Dosierung
Hohe C-Potenzen sind insbesondere bei chronischem oder rezidivierendem Erbrechen empfehlenswert; auch bei starker Akutsymptomatik.
Niedrige C- und D-Potenzen: Bei Akutbehandlung leichterer Beschwerden zu bevorzugen; mehrfache Gaben in kurzen Abständen.
Q-Potenzen sind meist nicht sinnvoll, evtl. bei chronisch rezidivierendem Erbrechen.
Verlaufsbeurteilung und Prognose
In diesem Kapitel wird auf das Symptom „Erbrechen“ eingegangen. Es ist klar, dass als Ursache die unterschiedlichsten Erkrankungen infrage kommen, die im Zweifelsfall durch Diagnostik zu sichern oder auszuschließen sind. Gibt es eine organische Ursache des Erbrechens oder liegt eine Infektionen zugrunde, muss die
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