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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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genannten Arzneimittel häufig indiziert. Ansonsten kommen aber auch alle anderen homöopathischen Arzneimittel zur Ausheilung der Dellwarzen infrage. Dabei steht häufiger die Ähnlichkeit zur allgemeinen Symptomatik im Vordergrund (weniger die Dellwarzen an sich).
    Bei entsprechender Symptomatik und sofern keine konstitutionelle Behandlung erfolgt:
Calcarea carbonica
(klammer Schweiß, v.a. am Hinterkopf; Lymphknotenschwellungen; träge, frostige, adipösere Kinder) oder
Silicea
(Neigung zu Eiterungen;deformierte oder brüchige Nägel; stille, zarte, frostige Kinder) geben. Bei Vorliegen vieler Dellwarzen und evtl. weiterer Warzen kommt auch
Thuja
als Antisykotikum infrage.

31.2.6 Zahnungsbeschwerden

    Der erste Zahn erscheint durchschnittlich im 6. Lebensmonat. Mit 2½ Jahren sind i.d.R. alle 20 Milchzähne vorhanden. Für einen Teil der Kinder ist der Zahndurchbruch eine Leidenszeit: Das Zahnfleisch ist gerötet und geschwollen; oft ist zusätzlich der Po wund. Die Kinder haben Schmerzen, sind unruhig, fiebern eventuell, leiden an Infekten des HNO-Trakts und schlafen schlecht. Der Aufbau des bleibenden Gebisses mit 32 Zähnen beginnt ab dem 6. Lj.
    Therapeutische Strategie
    Allopathisch gibt es, abgesehen von der therapeutisch umstrittenen Applikation von Lokalanästhetika auf das Zahnfleisch, keine spezielle Therapie. Es sei denn, es treten begleitend Fieber oder Durchfälle auf, die dann symptomatisch behandelt werden.
    Homöopathische Behandlung
    Bei konstitutioneller Therapie sollte ein situativ angepasstes Komplementärmittel gesucht oder ggf. das Konstitutionsmittel wiederholt werden. Gute Erfolge werden auch mit entsprechend indizierten Akutmitteln erzielt. Homöopathische Therapie ist v.a. bei Begleitbeschwerden wie z.B. Diarrhoe, Infekten oder Schlaflosigkeit sinnvoll.
    Wahl der Symptome
    Zwei Aspekte sind entscheidend für die Mittelwahl:
    Begleitbeschwerden (Fieber, Diarrhoe, Husten, Kopfschmerz, Speichelfluss etc.) und deren genaue Ausprägung,
    Gemütssymptome (z.B. Reizbarkeit, Ruhelosigkeit, Angst etc.).
    Miasmatische Zuordnung
    Beschwerden beim Zahnen weisen auf die Tuberkulinie hin.
    Repertorium

Die Rubrik Zähne – Zahnung – schwierig umfasst 88 Arzneimittel und ist damit sehr umfangreich. Die gute Rubrik Zähne – Zahnung – langsam (20 AM) ist nach dem achten Lebensmonat bei ausbleibender Zahnung relevant.
Es gibt ca. 90 weitere Rubriken im Repertorium, bei denen es um Zahnungsbeschwerden geht. Eine Auswahl hilfreicher Rubriken ist hier zur Orientierung zusammengestellt worden:
    Zähne
         Zahnung – langsam
         Zahnung – schwierig
    Fieber
         Zahnung, während der
    Husten
         Zahnung, während der
    Kopf
         Schmerz – Zahnung, während der
    Magen
         Erbrechen – Zahnung, während der
    Mund
         peichelfluss – Zahnung, während der
    Rektum
         Diarrhoe – Zahnung, während der
    Allgemeines
         Konvulsionen – Zahnung, während der
    Schlaf
         Schlaflosigkeit – Zahnung, während der
    Gemüt
         Reizbarkeit, Gereiztheit – Zahnung, während der
         Ruhelosigkeit – Kindern, bei – Zahnung, während der
    Dosierung

    Hohe C-Potenzen: Meist reicht die C30 oder C200 als Hochpotenz aus; v.a. bei gravierenderen Begleitbeschwerden sinnvoll. Bei konstitutioneller Therapie ggf. Fortsetzung der bisher durchlaufenen Kent’schen Reihe mit höheren Potenzen.
    Niedrige C- und D-Potenzen: v.a. bei leichteren Beschwerden sinnvoll oder bei Gabe eines Komplementärmittels zum jeweiligen Konstitutionsmittel.
    Q-Potenzen sind nicht sinnvoll.
    Verlaufsbeurteilung und Prognose
    In der Praxis zeigt sich immer wieder, dass Kinder mit erheblichen Zahnungsproblemen auch mit der besten homöopathische Therapie weder kurzfristig noch langfristig völlig symptomfrei werden. Das therapeutische Ziel ist eine Begleitung durch diese anstrengende Lebensphase, ein Abmildern der Beschwerden und ein Vermeiden von Komplikationen. Bei der homöopathischen Therapieplanung sollte das Ziel also nicht unbedingt völlige Beschwerdefreiheit sein, auch wenn dies von den geplagten Eltern immer wieder eingefordert wird. Dementsprechend ist sowohl die Verlaufsbeurteilung als auch die Entscheidung zu eventuellen Arzneimittelwechseln (es sollten nicht zu viele verschiedene Arzneimittel in zu kurzer Zeit gegeben werden) recht komplex. Beweisend für eine positive Arzneimittelwirkung sind unter anderem das Verschwinden von bestehenden

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